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0865 - Kosmische Irrfahrt

Titel: 0865 - Kosmische Irrfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Terranischer Rat bin ich zwar zur offiziellen Führung des Namens Michael Rhodan verpflichtet, aber privat lasse ich mich lieber Roi Danton nennen."
    Diesmal lächelte Dunja Varenczy wieder.
    „Einverstanden, Roi. Ich heiße Dunja für Sie." Sie streckte ihm die Hand hin - und Roi nahm sie zart in seine, beugte sich darüber und hauchte einen Kuß auf den Handrücken.
    Als er sich aufrichtete und ihre Hand losließ, schaute er sie fragend an.
    „Ich kann leider nicht viel über mich erzählen, Roi", sagte Dunja Va-renczy. „Ich weiß nicht einmal, welche Staatsbürgerschaft ich besitze, denn ich habe keine Papiere bei mir."
    Roi nickte und zog ihren rechten Arm behutsam unter seinen linken, dann ging er mit ihr in Richtung Visiphonzelle davon, wobei er verwundert die für eine Frau ungewöhnlich stark ausgebildeten Armmuskeln bemerkte.
    „Das läßt sich alles aufklären. Ich nehme an, Sie haben Ihr Gedächtnis verloren, Dunja."
    „Das stimmt", erklärte die Frau. „Es könnte natürlich auch ein Märchen sein, um mir eine Rolle mit Vergangenheit zu ersparen und Fehler zu vermeiden ..."
    „Wenn es so wäre, würde es herauskommen", versicherte Roi Danton. „Aber feindliche Agenten treten selten so auffällig auf wie Sie, Dunja, und provozieren dadurch eine peinlich genaue Überprüfung aller Angaben und Unklarheiten. Vorerst gehe ich also davon aus, daß Sie mir die Wahrheit sagen. Nur der Name scheint mir nicht zu Ihrem Typ zu passen, wenn Sie verstehen, was ich meine."
    „Ich habe ihn aus Videosendungen", sagte die Frau. Plötzlich bebte ihre Stimme. „Ich weiß nicht, woher ich komme, Roi. Ich habe mich einige Zeit hier auf der Erde umgesehen, aber ich kann mich hier nicht heimisch fühlen.
    Bitte, lassen Sie mich mit der BASIS wegfliegen!"
    Roi Danton hörte das Beben ihrer Stimme, er spürte das leichte Zittern ihrer Armmuskeln - und er ahnte, daß die Frau sich vor jemandem oder etwas fürchtete und daß sie deshalb um jeden Preis die Erde verlassen wollte.
    Unterdessen hatten sie die Visi-phonzelle erreicht. Roi deutete mit einem Kopfnicken zum Apartmenthaus.
    „Ich schlage vor, wir holen meinen Gleiter aus der Tiefgarage und fliegen nach Imperium Alpha", sagte er. „Wissen Sie, was Imperium. Alpha ist?"
    Dunja seufzte und nickte.
    „Ich habe mich durch Videosendungen informiert, Roi. Aber wird man mich nicht pausenlos verhören, wenn ich als Fremde in der Kommandozentrale der Liga Freier Ter-raner auftauche?"
    „Man wird Sie überwachen, soweit ich nicht persönlich bei Ihnen sein kann", erwiderte Roi. „Aber Sie haben nichts zu befürchten, wenn Sie kein Feind der Menschheit sind."
    Dunja Varenczy hob den Kopf und schien mit geschlossenen Augen in sich hineinzulauschen, dann schüttelte sie lächelnd den Kopf und meinte: „Nein, das bin ich sicher nicht, Roi. Ich werde Ihnen vertrauen."
     
    6.
     
    KONTROLLEURE DER GAVÖK
     
    „Ich bin froh, daß wir nicht direkt nach Terra fliegen, sondern uns zuerst mit den anderen Kommissionsmitgliedern auf Strolc treffen, dann gemeinsam nach Olymp fliegen und erst von dort aus per Transmitter die Erde aufsuchen", sagte Nchr alias Pedar von Margulien, während er das Blues-Raumschiff durch das Ker-jall-System steuerte.
    „Bist du unsicher, Nchr?" fragte Ytter alias Seterc verwundert.
    „Ich verstehe mich selbst nicht mehr, Ytter", erwiderte Nchr. „Es ist keine Angst, sondern ganz einfach die Wirkung eines geschmälerten Selbstvertrauens."
    „Die Ereignisse auf Olymp haben bei vielen von uns den Eindruck erweckt, unsere Unbesiegbarkeit sei nur eine Phrase", meinte Ytter. „Das ist sie aber gewiß nicht. Man kann uns töten, aber man kann die Gys-Voolbeerah ebensowenig besiegen wie das herrliche Tba."
    „Die Kraft des herrlichen Tba ist unerschöpflich, aber unsere ist es leider nicht", gab Nchr zurück. „Der Verlust Cloibnitzers und seiner Gruppe hat bei uns Aktiven eine Lücke hinterlassen, die wir vorläufig nicht schließen können. Wir müssen deshalb weitere Verluste vermeiden. Nur darum darf die CHCHAN-PCHUR das Risiko eingehen, ständig in unserer Nähe zu bleiben, um notfalls eingreifen zu können."
    Ytter wackelte mit seinem Tellerkopf und erwiderte: „Mit der GAVÖK werden wir leicht fertig, Bruder. Bei denen traut ohnehin keiner dem anderen, so daß sie gar nicht an das Alte Volk denken."
    Nchr lachte.
    Im Frontbildschirm tauchte die Kugel des Planeten Strolc auf, eine ausgesprochene Wüstenwelt mit ausgetrockneten Meeren,

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