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0865 - Kosmische Irrfahrt

Titel: 0865 - Kosmische Irrfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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empfand, wandte er sich ab. Der Fremde eilte daraufhin davon.
    Tengri Lethos dachte nicht weiter darüber nach. Früher wäre so etwas nie vorgekommen; da hätte er nicht eher geruht, als bis er hinter eine Sache blickte. Seit er infolge eines di-mensional übergeordneten Effekts während einer Ferntransmission mit seinem Ewigkeitsschiff im Innern des Planeten Lavallal materialisiert war, in einer Welt, die von unbekannten Wesen für eine Erkundungsmission in die Milchstraße befördert worden war und als er dort inmitten eines paramental aufgeladenen Labyrinths von Maschinen sein Schiff zurücklassen mußte, um das Siebenerkonzept Kershyll Vanne zu retten, war er nur noch ein Schatten seines früheren Selbst. Denn es war ihm nicht gelungen, zu seinem Schiff zurückzukehren, bevor der gesamte Planet mit seinen toten Schläfern und desorientierten Robotern mit einem Sprung aus dem Einstein-Raum verschwunden war.
    Und der Hüter des Lichts wußte bis heute nicht, wohin sein Ewigkeitsschiff verschwunden war. Er und Vanne waren in der Spa<Ä-Jet des Konzepts nach Olymp geflogen, wo Tengri Lethos von Anson Argyris gastfreundlich aufgenommen wurde, um sich zu erholen.
    Physisch fühlte er sich inzwischen wieder absolut wohl. Aber die geistige Energie, die ihn vorher befähigt hatte, in nahen und fernen Galaxien und sogar in anderen Universen für das Gute zu arbeiten und die Wirksamkeit des Bösen zu blockieren, war fort.
    Aber es war nicht nur der Verlust seines Schiffes, der ihn schwermütig gestimmt und ihm die Antriebsenergie geraubt hatte. Es war auch nicht nur die Sorge um Mabel und Guy Nelson, die er in seinem Schiff und in der miniaturisierten Ewigen Stadt zurückgelassen hatte. Es mußte hauptsächlich die Wirkung des paramental geladenen Staubgürtels um den unheimlichen Planeten und die paramentale Ausstrahlung seiner Maschinen gewesen sein, die seinen Geist beeinflußt und irgendwie blok-kiert hatten.
    Tengri Lethos fragte sich oft, ob das in der Absicht von ES gelegen hatte, denn es war das Kollektivwesen, das die Drähte gezogen hatte, die ihn und Vanne auf Lavallal zusammengeführt hatten. Aber ES schien selbst einige Fehler begangen zu haben, denn es wäre beinahe zur Katastrophe gekommen, weil die Ereignisse nicht genau aufeinander abgestimmt gewesen waren.
    Außerdem wartete der Hüter des Lichts darauf, daß ES sich wieder bei ihm meldete. Immerhin war ES es gewesen, das ihn gerufen und gebeten hatte, in die Milchstraße zurückzukehren und Kontakt zu den Menschen aufzunehmen.
    Folglich mußte ES ihm eine tragende Rolle in einem Spiel zugedacht haben, das alles andere denn spielerisch sein würde.
    „So in Gedanken versunken, Lethos?" fragte die Stimme von Anson Argyris hinter dem Hüter des Lichts.
    Tengri Lethos drehte sich um.
    Argyris dachte anscheinend noch immer, er wäre nicht durchschaut worden, denn er hatte noch nicht mit dem Spiel angefangen, mit dem positronisch-organische Kyborgs wie er versuchten, den Vermutungen und Berechnungen anderer Intelligenzen auf die Spur zu kommen. Es handelte sich dabei um ein Frage- und Antwortspiel, dessen Regeln dem Hüter des Lichts vertraut gewesen waren, bevor Anson Argyris geschaffen worden war.
    Jen bin meist in Gedanken, Majestät", sagte Lethos. „Meine Erlebnisse der letzten hundert Erdenjahre reichen vollkommen, um ständig in Gedanken versunken zu sein. Ich habe Erkenntnisse gewonnen, die teils wertvoll, teils aber seelisch ungeheuer belastend sind. Und natürlich überlege ich ständig, wie ich mein Ewigkeitsschiff wiederfinde. Was treibt eigentlich der Lare?"
    Anson Argyris brauchte keine meßbare Zeit, um den abrupten Themenwechsel folgerichtig zu verarbeiten - was ein weiterer Beweis für seine primär robotische Natur war.
    „Er zieht mit dem alten Prospektor von einer Station zur anderen und fragt die betreffenden Computer nach Hinweisen ab, die auf eventuelle neuartige Energiequellen für SVE-Raumer hindeuten könnten", antwortete Argyris.
    „Ich halte es für zweifelhaft, ob er irgendwann erfolgreich sein wird."
    „Energiequellen für SVE-Raumer!" wiederholte der Hüter des Lichts nachdenklich. Er hatte eine Idee, aber sie versickerte sofort wieder in dem trüben Wasser der Schwermut, das seinen Geist umspülte. Als er sich wieder zusammenriß, meinte er: „Wie kommt der Lare dazu, Informationen über Energiequellen für SVE-Raumer ausgerechnet in den Speichern der hiesigen Stationspositroniken zu suchen?"
    „Hier sind sehr viele

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