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0867 - Bardioc und die Kaiserin

Titel: 0867 - Bardioc und die Kaiserin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Basis.
    Rhodan hatte bereits ein Team von Psychologen damit beauftragt Gegenmaßnahmen einzuleiten, doch das Team war noch nicht zum Einsatz gekommen. Greifbare Ergebnisse ihrer Arbeit lagen nicht vor.
    Die Zeit drängte, „Ich werde mir etwas einfallen lassen", sagte Rhodan. „Gavro Yaal wird mit seinen Ideen nicht durchkommen. Er überschätzt sich und uns alle bei weitem. Ich weiß nicht, wie viele Entwicklungsstufen wir noch zu überwinden haben und ob wir Menschen überhaupt jemals eine Superintelligenz werden können. Ich weiß nur, daß wir weder ein Gemeinschaftswesen sind noch eine Superintelligenz. Der Mensch ist Individualist und wird es immer bleiben."
    „Sind Sie da so sicher?" fragte Joscan Hellmut. „Absolut", antwortete Rhodan. „Ich möchte wissen, warum Bardioc uns nicht hilft. Gavro Yaal sagt: Wenn Bardioc als Superintelligenz uns nicht hilft, dann kann er uns nicht helfen. Wenn wir es aber können, dann können wir uns auch mit einer Superintelligenz messen. Ich finde, das sind klare Worte, auch wenn ich sie in dieser Form nicht akzeptiere."
    „Josc", entgegnete Rhodan. „Wir haben mehr als einmal erlebt, daß wir uns das Verhalten von BARDIOC oder der Kaiserin von Therm nicht erklären konnten. Wir hatten den Eindruck, daß es unlogisch war, was die Superintelligenzen gemacht haben. Manches ist uns noch heute rätselhaft."
    „Das ist richtig."
    „Waren wir uns nicht darüber einig, daß eine Superintelligenz nicht unbedingt logisch handeln muß - jedenfalls nicht nach den Gesetzen der Logik, so, wie wir sie verstehen? Die Kausalfolge von Ursache und Wirkung muß für eine Superintelligenz nicht unbedingt gelten."
    „Sie meinen also, daß Bardioc ganz bewußt nicht hilft, weil er eventuell Pläne verfolgt, deren Sinn wir nicht verstehen können?"
    „Genau das wollte ich damit sagen. Ich finde es reichlich hochmütig von Gavro Yaal, wenn er sich erdreistet, alles verstehen zu wollen, was Bardioc tut oder nicht tut. Wer sagt denn, daß Bardioc in letzter Konsequenz tatsächlich sterben wird, wenn das Lebenserhaltungssystem ausfällt? Woher wissen wir denn, ob Bardioc nicht doch noch eine Flucht- und Überlebensmöglichkeit hat, uns davon jedoch nichts verrät?"
    „Sie haben mit Bardioc gesprochen. Wir nicht."
    „Aber ich habe noch nicht einmal fünf Prozent von dem erfahren, was ich eigentlich wissen möchte", erklärte Rhodan. „Ich bin nicht in der Lage, das Verhalten Bardiocs so zu erklären, daß ich sicher sein kann, ihn richtig beurteilt zu haben. Wie kann sich ein Mann wie Gavro Yaal so sicher fühlen? Ist nicht gerade die Unsicherheit ein Zeichen von Größe? Irgendein kluger Mann hat mal gesagt, daß nur ein Narr frei von Zweifel sei."
    Joscan Hellmut erhob sich. Er nickte Rhodan zu. „Sie haben mir geholfen, Perry", sagte er. „Ich bin doch tatsächlich schwankend geworden."
    Rhodan antwortete nichts. Er war erschüttert. Wenn selbst ein so nüchtern denkender Mann wie Joscan Hellmut den Einflüsterungen von Gavro Yaal zugänglich war, wie sah es dann mit den anderen Solgeborenen aus, die viel emotionaler dachten?
    Es wurde Zeit, daß etwas geschah. „Das solltest du dir ansehen, Barbar", sagte Atlan. „Es lohnt sich."
    Die beiden Männer trafen sich auf einem Gang im Mittelteil des Raumschiffes, das mit vielfacher Lichtgeschwindigkeit durch die Unendlichkeit jagte. „Gavro Yaal hält Volksreden, und das Volk jubelt ihm zu." Der Arkonide lächelte spöttisch. „Oder solltest du dich dafür nicht interessieren?"
    „Allerdings", antwortete Rhodan, „aber nicht für die Reden, die er schwingt, sondern ich möchte wissen, weshalb er sich nicht mit Bardioc befaßt."
    „Hier entlang, Vater der Superintelligenz." Atlan wies auf ein breites Schott, das zu einer Großmesse führte. „Was soll der Blödsinn?" fragte Rhodan ärgerlich. „Du weißt, daß ich für diese verrückte Idee nichts übrig habe."
    „Du bist der Repräsentant der Terraner", erklärte der Weißhaarige. „Diese Idee stammt nicht von einem Terraner, sondern von einem Solgeborenen."
    „Von einem Terraner, der den Boden unter den Füßen verloren hat", bemerkte Atlan ironisch. Rhodan blickte ihn überrascht an, als ihm der Doppelsinn dieser Worte aufging.
    Ein flüchtiges Lächeln glitt über seine Lippen. „Du hast es erkannt, Arkonidenhäuptling", sagte er und öffnete das Schott.
    Beifall schlug ihm entgegen. Die Messe, die für etwa hundert Personen eingerichtet war, barg jetzt etwa fünfhundert

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