0867 - Bardioc und die Kaiserin
eingreifen würde, um es nach seinen Vorstellungen zu verändern.
Für eine gewisse Zeit verlor BULLOC den Kontakt zu seinem Oberflächenbewußtsein.
Dann versank er in einen Zustand, der halb Schlaf, halb Bewußtlosigkeit war, in dem er jegliches Zeitempfinden verlor und vergaß, was war.
Tauchte er aus diesem Dämmerzustand wieder auf, dann brauchte er lange, bis er sich orientieren konnte.
Einige Male glaubte er, vorübergleitende Raumschiffe zu bemerken. Sobald er sich jedoch mit aller Kraft, die noch in ihm wohnte, darauf konzentrierte, stellte er fest, daß er sich geirrt hatte. Im Traum hatte er sich selbst Wunschbilder vorgegaukelt, ebenso, wie er sich hin und wieder vorstellte, wie er sich an Bardioc, an Rhodan - er nannte ihn für sich noch immer Perry Rhodan - und an den Hulkoos rächen würde.
BULLOC verlor sich für eine lange Zeit in solchen Gedanken. Er berauschte sich an der Vorstellung, irgendwann in nebulöser Ferne als Mächtiger aus dem Nichts aufzusteigen.
Schließlich aber wurde ihm bewußt, daß er völlig unbedeutend war. Daß er aus sich heraus nichts tun konnte.
Er befand sich in' einer Lage, die durchaus mit jener vergleichbar war, in der sich BARDIOC nach seiner Verbannung befunden hatte.
Seine Chance war nicht größer als jene, die BARDIOC gehabt hatte.
Wie konnte er hoffen, durch Hilfe von außen aus seiner Zwangslage befreit zu werden?
BULLOC täuschte sich. Während er sich in einer depressiven Phase befand, tauchte unvermittelt ein Großkampfschiff der Choolks in seiner Nähe auf.
BULLOC war so überrascht, daß er zunächst überhaupt nicht reagierte. Er kauerte in seiner Energiesphäre und verfolgte das Schiff. Dann endlich erkannte er, daß er drauf und dran war, die vielleicht letzte Chance seines Lebens zu verspielen.
BULLOC raffte seine letzten Kräfte zusammen. Er konzentrierte sich auf die Schiffsführung und griff an.
Lange schien es so, als seien die Choolks gegen seine mentalen Impulswellen immun. Dann aber flog das Schiff langsamer. Es verzögerte immer stärker, bis es, einige tausend Kilometer von ihm entfernt, im Raum verharrte.
BULLOC zwang die Schiffsführung, den Raumer näher an ihn heranzuführen. Je näher die Choolks ihm kamen, desto stärker wurde sein Einfluß auf sie, bis schließlich schon ein geringer Energieaufwand genügte, sie nach seinem Willen zu lenken.
Sie schleusten die Energiesphäre ein und nahmen wieder Fahrt auf.
Mit Hilfe der Choolks suchte BULLOC aus den Aufzeichnungen einen unbesiedelten Planeten heraus, befahl den Choolks, ihn dorthin zu fliegen, und ließ sich auf ihm absetzen.
Danach gab er die Choolks frei. Er befahl ihnen, den Planeten zu verlassen, und er sorgte dafür, daß sie jegliche Erinnerung an ihn verloren.
BULLOC triumphierte. Jetzt brauchte er sich um seine Zukunft keine Sorgen mehr zu machen. Er konnte sich in aller Ruhe auf diesem Planeten erholen und von hier aus neue Aktivitäten beginnen.
Joscan Hellmut saß am Hauptschaltpult des Computers in der Zentrale. Von hier aus konnte er in beschränktem Umfang auch mit SE-NECA kommunizieren. Er führte eine Reihe von Tests durch. Die Antworten liefen in Serien von Zahlen und Symbolen ein, die auf den Bildschirmen aufleuchteten.
An der Diskussion mit Gavro Yaal hatte Hellmut sich kaum beteiligt. Er hatte auch nur hin und wieder zugehört. Als Yaal die Zentrale verlassen hatte, arbeitete er konzentriert weiter.
Nach einiger Zeit kam Rhodan zu ihm „Worum geht es, Josc?" fragte er. „Hat SENECA etwas von sich hören lassen?"
Der Kybernetiker blickte auf. „Ich habe noch keinen endgültigen Beweis", berichtete er, „doch ich bin mir dessen so ziemlich sicher, daß überhaupt keine Manipulation vorliegt."
„SENECA kann uns unmöglich vorschlagen, als Superintelligenz auf zutreten", wandte Bully ein, der sich hinzugesellt hatte. „Jedenfalls nicht dann, wenn er in Ordnung ist."
„Er ist nicht manipuliert worden", erklärte Hellmut, „aber er ist auch nicht in Ordnung. Ich habe nur eine Erklärung: Der organisch-biologische Teil des Rechners hat einen Knacks bekommen, als Bardioc und BULLOC ihren mentalen Kampf miteinander ausgetragen haben. Dabei wurden ungeheure Mengen von psionischer Energie frei."
„Na schön", entgegnete Rhodan. „Nehmen wir an, daß es so war. Damit sind wir noch keinen Schritt weiter. Wie wir den Schaden reparieren können, ist damit noch lange nicht klar. Wir kommen nicht an SENECA heran."
„Josc müßte eigentlich einige
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