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0867 - Emily

0867 - Emily

Titel: 0867 - Emily Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bekommen, die auch der Nationalität der Eltern entsprechen. So kann ein französisches Elternpaar sein Kind auch Emily nennen.«
    »Das ist richtig.«
    Daladur grinste uns an. »Ich weiß nicht, aber irgendwo sind Sie mir sympathisch, deshalb habe ich auch versucht, die angerösteten Rädchen in meinem Hirn wieder in Gang zu bringen.« Er drückte dabei den Zeigefinger gegen die Stirn und drehte ihn. »Dabei ist mir auch etwas in den Sinn gekommen, von dem ich sagen will oder muß, daß man genau richtig gehandelt hat, als man mich zu euch schickte. Ich bin tatsächlich der richtige Mann, wenn ich das so sagen darf.«
    Wir wußten nicht, worauf er hinauswollte, erfuhren es aber sehr bald, denn Daladur versetzte uns mit einem einzigen Satz in Hochspannung. »Ich glaube zu wissen, um welche Emily es sich handelt.«
    »Ach«, sagte Shao.
    »Ja, um ein Mädchen. Fünfzehn oder sechzehn. Eine Erwachsene, ein Kind und eine Jugendliche zugleich. Das jedenfalls haben die Psychologen herausbekommen, bei denen sich Emily in Behandlung befand, bevor man sie in eine geschlossene Anstalt steckte.«
    »Warum tat man das?«
    Der Inspektor zog die Lippen in die Breite. »Doppelmord. Emily Craton ist eine zweifache Mörderin.«
    »Und wen hat sie getötet?« fragte ich.
    »Ihre Eltern«, erwiderte Daladur trocken.
    Wir schluckten. Es hatte uns die Sprache verschlagen.
    Der Kollege bemerkte unsere Überraschung. Er setzte mit den folgenden Worten noch das Sahnehäubchen darauf. »Sie tat es mit einer Gartenschere…«
    Ich senkte den Blick, Suko räusperte sich, nur Shao war in der Lage, eine Frage zu stellen. »Beide Eltern?«
    »Ja, Vater und Mutter.«
    »Warum?«
    Daladur hob die Schultern. »Das weiß ich nicht. Sie war schon ein seltsames Kind, das ist mir bekannt. Sie muß in einer Welt gelebt haben, die praktisch nur von ihr gesehen werden konnte. In dieser Welt, mehr in ihrem Innern, hat sie sich unwahrscheinlich wohl gefühlt. Sie war darin gefangen, sie ließ keine Störungen zu, und sie hat für ihr Leben gern gemalt, das ist mir bekannt. Ob diese Emily aber etwas mit dem Rattenfall zu tun hat, möchte ich mal dahingestellt sein lassen. Jedenfalls ist es das, was ich Ihnen über Emily sagen kann. Wenn Sie mehr wissen wollen, müssen Sie aufs Land fahren, wo die Klinik liegt. Da können Sie ja mit den Ärzten sprechen, die sich um Emily kümmern. Man hat sie nach dem Prozeß in diese Klinik eingeliefert.«
    »Kennen Sie den Namen?« fragte Shao.
    »Nein, aber das ist kein Problem.« Er stand auf. »Ich gehe mal telefonieren.«
    Wir blieben zurück und wußten zunächst nicht, was wir noch denken sollten. Suko strich über sein Haar, als er fragte: »Ist das eine Spur, John? Ist es das, auf das wir gewartet haben?«
    »Keine Ahnung.«
    »Aber es ist ein Versuch wert«, sagte Shao. Sie schüttelte den Kopf. »Eine junge Doppelmörderin. Wer hätte gedacht, daß uns die Spur dorthin führen würde.«
    »Noch ist nichts bewiesen«, schränkte ich ein.
    »Was sagt denn dein Gefühl?«
    Ich lächelte Shao an. »Du hast mich genau auf dem richtigen Fuß erwischt. Das Gefühl sagt mir, daß wir durchaus Chancen haben, den Fall über Emily lösen zu können.«
    »Wobei ich mich frage«, mischte sich Suko ein, »was eine zweifache Mörderin mit Absalom zu tun hat.«
    »Sie wird es dir möglicherweise sagen können.«
    »Darauf bin ich schon jetzt gespannt.«
    »Wir auch.« Shao hatte für ihren Partner mitgesprochen.
    Der Inspektor kehrte zurück. Er hatte sich die Adresse aufgeschrieben und legte den Zettel auf den Tisch. »Die Klinik liegt an der Seine, aber etwas außerhalb von Paris, südöstlich. Eine ruhige Gegend, trotz des Flughafens Orly.«
    Ich steckte den Zettel ein. »Das werden wir schon finden, denke ich.«
    »Glaube ich Ihnen«, sagte der Kollege. »Es gibt da nur noch ein kleines Problem.«
    »Welches denn?«
    »So einfach kommen Sie nicht in das Haus hinein. Ich sollte Sie schon anmelden.«
    »Wenn Sie so freundlich sein wollen.«
    »Klar. Ich unterstütze gern Kollegen von der Insel. Das ist schon früher meine Spezialität gewesen.«
    »Gut, daß Sie so denken.«
    Daladur nickte. »Sie geben mir Bescheid, sollten Sie den Fall gelöst haben oder Hilfe brauchen.«
    »Machen wir.«
    »Hier ist meine Karte.« Er gab sie Shao. »Und noch etwas«, sagte er dann, diesmal an mich gewandt. »Wenn Sie so freundlich wären, meine Getränke auf Ihre Rechnung zu setzen…«
    »Es wird mir ein Vergnügen sein.«
    Schalk trat in

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