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0868 - Aufbruch der BASIS

Titel: 0868 - Aufbruch der BASIS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gehört."
    Roi Danton legte die Gabel beiseite. Er sah Tifflor nicht an, sondern starrte auf die Tischplatte.
    „Darüber wollte ich mit dir reden", bekannte er. „Ich habe ein ernsthaftes Problem!"
    „Sprich, Junge!" forderte Tifflor ihn auf.
    Danton sah schließlich auf.
    „Weißt du, was ich am liebsten tun würde?" fragte er.
    „Nein. Was?"
    „Mein Amt niederlegen, an Bord der BASIS gehen und die Expedition mitmachen."
    Eine Zeitlang benahm sich Tifflor so, als habe er Roi Dantons Bekenntnis überhaupt nicht gehört.
    Plötzlich aber sagte er: „Das ist nicht natürlich, Junge! Ich kenne dich seit wer weiß wieviel hundert Jahren. Du bist nicht der Typ, der Launen nachjagt. Du bist der Oberste Terranische Rat, der Chef dieser Regierung, mit der wir die letzten vier Stunden verhandelt haben. Du kannst nicht einfach alles stehen- und liegenlassen und dich auf und davon machen!"
    Roi Danton nickte.
    „Mein Verstand weiß es. Aber das Herz weigert sich, es zu begreifen."
    „Herz?" fragte Julian Tifflor mißtrauisch. „Das hört sich an, als wäre eine Frau im Spiel."
    „Du hast recht. Die Expedition als solche interessiert mich nicht! Ich will nur in der Nähe dieser Frau sein."
    „Wer ist sie?"
    „Wer anders als die Geheimnisvolle - Dunja Varenczy!"
    Julian Tifflor schüttelte den Kopf.
    „Das kann doch nicht sein!" brummte er. „Junge, du hast doch noch nie..."
    In diesem Augenblick sah ihn Roi Danton zum erstenmal voll an. Er streckte den rechten Arm aus und machte eine Geste, die Tifflor mitten im Satz unterbrach.
    „Hör mir zu!" forderte er. „In diesem Augenblick spricht mein Verstand. Wer weiß, wie lange er das noch tun kann. Ich bin ebenso mißtrauisch wie du. Ich möchte, daß Dunja einer genauen parapsychischen Analyse unterzogen wird! Ich habe den Verdacht, daß sie einen parahypnotischen Zwang auf mich ausübt!"
    Julian Tifflor seufzte.
    „Die acht Altmutanten haben sich schon an der Frau versucht", erklärte er. „Sie haben nichts Verdächtiges finden können - wenn man davon absieht, daß die Telepathen nicht in ihr Bewußtsein eindringen können."
    „Sie sollen es ein zweites Mal versuchen!" forderte Roi Danton. „Und ein drittes, wenn es sein muß. Ich will nicht den Harlekin dieser Frau machen! Ich will über mein Geschick selbst bestimmen können!"
    Diese Worte schrie er fast heraus.
     
    2.
     
    An Bord der BASIS hielt man sich an terranische Tradition: Neuankömmlinge wurden mit Musik begrüßt. Als am 29. April die restlichen rund dreitausend Besatzungsmitglieder an Bord von Mondfähren eintrafen, wurden sie wie ihre Vorgänger zu einer der künstlichen Grünflächen geführt, die an Bord der BASIS zu vielerlei Zwecken angelegt worden waren, und mit einem Konzert und mehreren Ansprachen gefeiert.
    Der letzte Redner, Payne Hamiller, versicherte den Ankömmlingen, daß die Expedition genau nach Fahrplan starten werde. Er hielt den ersten Teil seiner Ansprache in launigem, humorvollem Ton. Dann machte er plötzlich^ eine Pause, und danach sprach er mit einem Ernst, der seine Zuhörer beeindruckte: „Die Expedition PAN-THAU-RA ist ein gefährliches Unternehmen. Man hat Ihnen das auf der Erde immer wieder klargemacht. Niemand ist willens, Ihnen eine Garantie zu geben, daß Sie dieses Unternehmen überleben werden. Sie befinden sich an Bord eines Raumfahrzeugs, das für menschliche Begriffe den Gipfel der Vollkommenheit darstellt.
    Lassen Sie sich von dieser Vollkommenheit nicht in falsche Sicherheit wiegen. Wir haben guten Grund, zu glauben, daß PAN-THAU-RA das Erzeugnis einer Technologie ist, die der unseren ein paar Jahrtausende, wenn nicht noch mehr, voraus hat!"
    Mit diesen Worten überließ er die Leute den Robotern, die den Auftrag hatten, sich der Neuankömmlinge anzunehmen und sie zu ihren Quartieren zu führen.
    Später an diesem Tag trafen sich Payne Hamiller und Jentho Kant-. hall mit einer Gruppe von rund einhundert Neuangekommenen, die leitende Positionen einnahmen. Hamiller hatte sich inzwischen über Harso Sprangohr informiert. Er war der junge, mittelgroße Mann mit dem schwarzen, lockigen Haar und den dunklen, von dichten Brauen überbrückten Augen, der, wo immer er sich auch bewegte, durch sein freundliches Wesen und seine intelligenten Äußerungen zum Zentrum def~Auf merksamkeit wurde.
    Schließlich nahm Jentho Kanthall den Hyperdrive-Experten ins Schlepptau und brachte ihn zu Hamiller, um ihn ihm vorzustellen. Hamiller und Sprangohr verwickelten einander

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