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0868 - Aufbruch der BASIS

Titel: 0868 - Aufbruch der BASIS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dieser Größe teilgenommen, bei dem es so wenig Schwierigkeiten gab. Wissen Sie, daß das gefährlich ist?"
    Hamiller war überrascht.
    „Nein. Wieso?"
    „Es gibt einem ein falsches Gefühl der Sicherheit", antwortete Kanthall. „Wir wissen nicht im einzelnen, was uns am Ende dieser Fahrt erwartet. Wir wissen nur, daß es einer Gefahr zu begegnen gilt, die unter Umständen diesen ganzen Sektor des Universums vernichten kann. Ich muß mir das mindestens ein dutzendmal am Tag immer wieder einreden, weil die Vorbereitungen so reibungslos ablaufen, daß mir das Bewußtsein, an einem gefährlichen Unternehmen beteiligt zu sein, völlig entgleitet. Die Vollkommenheit dieses Raumfahrzeugs verleitet einen, an einen Spaziergang zu glauben."
    „Ich hoffe, es fällt Ihnen nicht allzu schwer, dieser Verleitung standzuhalten", bemerkte Hamiller. „Es ist wichtig, daß sich jeder an Bord über die Gefährlichkeit des Unternehmens im klaren ist."
    Marboo schmunzelte. Mara Bootes, nur von ihren Freunden Marboo genannt und inzwischen vierundzwan-zig Jahre alt, war der Liebling aller an Bord. Mehr hübsch als schön, eher burschikos als feminin, hatte das Schicksal sie anscheinend für die Rolle eines Glückspilzes bestimmt. Für Mara hatte das Leben keine Probleme. Dank ihrer ungemein wachen Auffassungsgabe hatte sie das Metier einer Positronik-Technikerin mühelos erlernt und beherrschte es mittlerweile virtuos. Mara war schwer aus der Ruhe zu bringen.
    „Wenn ich mir das so anhöre", sagte Marboo, „bin ich direkt froh, daß wenigstens in meinem Sektor nicht alles ganz einwandfrei ist."
    Die Runde war sichtlich erstaunt.
    „Warum? Was ist los?" fragte Payne Hamiller.
    „In einem Peripherierechner der Bordpositronik ist ein Register nicht ansprechbar", antwortete Marboo.
    „Wie haben Sie das festgestellt?"
    Marboo bedachte ihn mit einem Blick, der ihm zu verstehen gab, daß dies keine sonderlich intelligente Frage war.
    „Beim Programmieren", antwortete sie. „Ich wollte das Register als Befehlszähler verwenden. Mein Programm flog 'raus, und ich bekam eine Fehlermeldung, daß das Register nur privilegierten Anwendern zur Verfügung steht."
    „Es handelt sich also nicht um einen echten Versager, sondern um eine planmäßige Beschränkung?"
    Marboo zuckte mit den Schultern.
    „Aus der Sicht des Rechners, sicherlich."
    „Gut. Dann haben wir kein Problem. Sonst irgendwelche Meldungen?"
    „Nur noch eine", sagte Kershyll Vanne. „Morgen kommen die restlichen dreitausend Leute an Bord. Darunter einer, der uns wirklich hervorragend in den Plan paßt."
    „Wer ist das?" fragte Hamiller.
    „Er heißt Harso Sprangohr ..."
    „Oho!" machte Kanthall. „Der Hy-perdrive-Sprangohr?"
    „So nennt man ihn", bestätigte Vanne. „Der Mann kommt von Gäa und hat theoretisch und praktisch auf dem Gebiet intergalaktischer Ferntriebwerke gearbeitet. Er gilt als Kapazität auf diesem Gebiet."
    Payne Hamiller wandte sich an Kanthall.
    „Setzen Sie ihn entsprechend ein", bat er.
    Dann stand er auf und gab damit das Zeichen, daß die Besprechung zu Ende sei. Er wandte sich dem Ausgang zu, aber Mara Bootes verlegte ihm den Weg.
    „Ich kann mir nicht helfen", erklärte sie lächelnd, „aber ich habe das Gefühl, daß meine Angelegenheit ein wenig zu kurz gekommen ist. Von wem kann ich erfahren, wen der Rechner als privilegierten Anwender betrachtet?"
    „Es ist nicht nötig, das zu erfahren", antwortete Payne Hamiller. „Man kann das Problem einfach umgehen."
    „Wie?"
    „Indem man eine höhere Programmiersprache benutzt, die Register nicht explizit anspricht."
    Marboo war verblüfft.
    „Das halten Sie für eine Lösung des Problems?" fragte sie überrascht.
    „Ja", sagte Hamiller, nickte ihr freundlich zu und verließ den Raum.
    Marboo war ein wenig ärgerlich. Für sie, die sich ständig mit Rechnern beschäftigte, war die Angelegenheit mit dem unzugänglichen Register ein ernstzunehmender Fall. Es schien ihr, daß Payne Hamiller die Sache ein wenig zu sehr auf die leichte Schulter nahm.
    Auf der Erde hatte man inzwischen andere Sorgen.
    Der Umstand, daß Kershyll Van-nes Appell zur Teilnahme an der Expedition ins Ungewisse weltweites Echo gefunden hatte, durfte nicht darüber hinwegtäuschen, daß weite Segmente der Erdbevölkerung das BASIS-Unternehmen für nicht ausreichend gerechtfertigt oder glattweg für unsinnig hielten.
    Im Zusammenhang mit den Nachrichtensendungen häuften sich die Kommentare, die der Expedition ablehnend

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