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0868 - Diener des Bösen

0868 - Diener des Bösen

Titel: 0868 - Diener des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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alle Richtungen um.
    Aber da war niemand…
    ***
    Die Peters-Zwillinge versuchten es zunächst in Schottland. Llewellyn-Castle gehörte eigentlich dem Erbfolger Rhett Saris ap Llewellyn, so wie es früher seinen vorangegangenen Inkarnationen gehört hatte. Aber seit seiner Geburt stand es leer. Seine Mutter, Lady Patricia, war mit ihm und Butler William nach Frankreich in Zamorras Château Montagne umgezogen. Dort gab es mehr Sicherheit.
    Hin und wieder sahen Patricia oder William oder auch jemand aus der Zamorra-Crew dort nach dem Rechten, bis sich Julian Peters, der Träumer, dort eingerichtet hatte. Natürlich war er nicht ständig dort, aber sehr oft, sodass die Chance, ihn anzutreffen, in der schottischen Burg recht groß war.
    Die Zwillinge benutzten die geheimnisvollen Regenbogenblumen, die sie innerhalb einer Sekunde und mit einem einzigen Schritt ans Ziel brachten. Eben noch in Florida, waren sie jetzt bereits in Schottland.
    Vor ihnen erhob sich das mächtige Bauwerk, umschlossen vom massiven Mauerwerk mit Tor und Zugbrücke, sowie Laufgang und Schießscharten für Bogen-, Armbrust- und Musketenschützen. Deren Zeit war längst vorbei, die blutigen Clans-Kriege Vergangenheit. Heute bildeten die vielen Dörfer zwar noch Einheiten, und wenn ein Fremder in den Pub kam, bekam er zum Bier auch noch Prügel, aber man hielt trotzdem zusammen und ging lieber auf die Engländer los. Denen hatten die Schotten nie vergessen, dass ihre Königin Elisabeth am 8. 2. 1587 in Fotheringhay-Castle Maria Stuart enthaupten ließ und damit den Schotten die ihnen zustehende Herrschaft entriss.
    Dass sie damit die Geschichte Englands und Schottlands ein wenig verdrehten - in Wirklichkeit hatten die Schotten Jahre vorher schon Maria Stuart davongejagt, die bei Elisabeth Zuflucht suchte und bekam, um erst lange danach in ein Ränkespiel verwickelt und angeklagt wurde störte sie nicht. Wichtig war nur, dass man auf die verdammten Engländer schimpfen und sie verprügeln konnte, wenn sich mal einer in einen schottischen Pub verirrte, und Sir Sean Connery, der Schottland separieren und zu alter Größe führen wollte, hatte kräftigen Zulauf.
    Das alles interessierte die Peters-Zwillinge nicht, und auch Rhett hatte nur im Rahmen des Geschichtsunterrichts davon mitbekommen. Um so weniger kümmerte ihn das alles, seit er wusste, dass er kein Mitglied des britischen Oberhauses mehr sein würde, wie es seine frühere Inkarnation, Sir Bryont, gewesen war. Er war ein paar Jahre zu spät geboren worden. Früher wäre es normal gewesen, dass der Sohn Amt und Würden des Vaters übernahm. Aber vor ein paar Jahren hatte es eine Gesetzesänderung gegeben. Auch die Lords mussten sich jetzt ins Oberhaus wählen lassen, wie es schon immer im »House of commons« üblich war. Aber wer würde schon so einen jungen Burschen ins »House of Lords« wählen? Dass er über eine jahrtausende alte Erfahrung verfügte, sah ihm ja niemand an, und er konnte es auch nicht erklären. Man würde ihn für verrückt erklären.
    Deshalb zog ihn auch wenig nach Llewellyn-Castle zurück. Dass seine Mutter beschlossen hatte, demnächst mit ihm heimzukehren, weil er in Frankreich schulischen Ärger bekommen hatte, passte ihm überhaupt nicht. [4]
    Da war, hatte er schon angedeutet, das letzte Wort noch nicht gesprochen…
    An all diese Dinge mussten die Zwillinge denken, als das Burggemäuer vor ihnen aufragte.
    Uschi zuckte zusammen. Dann begann sie zu lächeln.
    »Glück gehabt«, sagte sie. »Julian ist hier.«
    ***
    Lucifuge Rofocale befand sich in der Falle, die er Zamorra gestellt hatte. Er selbst konnte sie jederzeit wieder verlassen, Zamorra nicht. Der Erzdämon tarnte sich. Für seinen Feind war er unsichtbar.
    Allerdings schien Zamorra zu fühlen, dass er nicht allein hier war. Die Art, wie er sich plötzlich bewegte, zeigte, dass er sich beobachtet fühlte.
    Lucifuge Rofocale störte das nicht. Er war nach wie vor unsichtbar. Zamorra konnte vielleicht seine Anwesenheit fühlen, mehr aber auch nicht.
    Logischerweise zeigte auch sein Amulett nichts an, das normalerweise stets auf die Nähe Schwarzer Magie reagierte. Unter normalen Umständen hätte es den Erzdämon sofort wahrgenommen und eventuell sogar Gegenmaßnahmen ergriffen. Aber nicht hier. Die instabile Zone blockierte es total, so wie es jede andere Magie blockierte - außer die Lucifuge Rofocales.
    Er hatte sich mit einem speziellen Schutz umgeben.
    Der würde allerdings nicht bis in alle Ewigkeit

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