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0868 - Diener des Bösen

0868 - Diener des Bösen

Titel: 0868 - Diener des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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weiteren Hieb. Der Dämon blieb bei Bewusstsein, aber seine Ab Wehrkraft ließ weiter nach. Zamorra hielt ihn jetzt mit nur noch einer Hand fest, mit dem anderen griff er selbst nach Nicole.
    Der Dämon röchelte zornig.
    Zamorra umklammerte Nicoles Arm. »Jetzt!«, schrie er Lucifuge Rofocale an. »Weg von hier, oder du stirbst mit uns!«
    Und etwas geschah.
    ***
    Julian Peters umarmte Mutter und Tante. »Schön, euch mal wieder zu sehen«, sagte er lächelnd.
    »Das könntest du öfters haben, wenn du hin und wieder auch mal zu Besuch nach Tendyke's Home kämest«, sagte Uschi. »Dein Vater wäre darüber auch sehr erfreut.«
    »Mein Vater, ja.« Julian nickte langsam. Zu Robert Tendyke hatte er keine besonders intensive Bindung. Vielleicht lag das ja in der Familie. Robert mochte seinen Vater Asmodis überhaupt nicht und nannte ihn nie Vater, sondern nur »Erzeuger«.
    Aber was die beiden miteinander auszumachen hatten, interessierte Julian wenig.
    »Kommt mit«, bat er die Zwillinge. »Was darf ich euch anbieten? Echten schwarz gebrannten Whisky?«
    »Mineralwasser«, sagte Monica. »Die Lust auf Alkohol ist uns für heute vergangen.«
    Julian führte die beiden in ein gemütlich eingerichtetes Zimmer, verschwand und kam Minuten später mit dem Wasser zurück. »Sorry, aber das Personal hat heute Ausgang«, grinste er und fläzte sich in einen Sessel den beiden gegenüber. Natürlich gab es in Llewellyn-Castle kein Personal. »Vielleicht engagiere ich Sir Henry aus Caer Spook.«
    Das alte Gemäuer befand sich nicht weit entfernt, und Sir Henry spukte dort schon seit den Zeiten des alten Rhys Saris, sagte man unten im Dorf.
    »Aber der wird sich von seinem zerfallenden Urgestein sicher nicht freiwillig trennen.«
    Dann wies er mit der linken Hand auf Uschi. »Wo drückt euch der Schuh?«
    »Wie kommst du darauf, dass…«
    »Ich rieche es doch geradezu, dass ihr nicht nur für ein fröhliches Wiedersehen hergekommen seid.«
    »Es ist eine ziemlich komplizierte Geschichte.«
    »Das ganze Leben besteht aus einer Aneinanderreihung komplizierter Geschichten. Also, raus damit.«
    Und dann lauschte er, was die Zwillinge ihm zu erzählen hatten.
    ***
    Etwas geschah, von dem Zamorra gehofft hatte, es würde nicht eintreten.
    Das magische Schirmfeld, das rasend schnell immer schwächer geworden war, seit es auch Zamorra und Nicole umschließen musste, erlosch! Und zwar in genau dem Moment, als Lucifuge Rofocale mit den beiden Menschen die Falle verlassen sollte und wollte!
    Zamorra spürte rasenden Schmerz, als würde jede Zelle seines Körpers verbrennen. Lucifuge Rofocale brüllte, ob vor Wut oder Schmerz, war nicht klar erkennbar. Er stieß Zamorra von sich. Er hielt immerhin Nicole weiter fest.
    Er hörte sie aufstöhnen. Sie bewegte sich. Sie erwachte aus ihrer Bewusstlosigkeit! Zamorra half ihr, sich aufzurichten, aber sie hatte Schwierigkeiten, auf den Beinen zu bleiben. Die gaben einfach nach, und wenn Zamorra sie nicht weiter festgehalten hatte, wäre sie wieder in die Nebelschwaden zurück gestürzt.
    Sie lehnte sich an ihn, hielt sich ihrerseits an ihm fest. Sie bemühte sich, die Augen zu öffnen und ihre Umgebung zu erkennen, aber es fiel ihr schwer.
    »Narr!«, brüllte der Erzdämon. »Du engelverfluchter Narr, Zamorra!«
    Der sah ihn spöttisch an.
    »Ist schon ein komisches Gefühl, selbst nicht mehr aus der Fälle herauszukönnen, wie? Ja, mein Schlechtester, wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.«
    Er machte eine kurze Kunstpause und fügte dann hinzu: »Du wolltest, dass wir hier zugrunde gehen, und nun stirbst du mit uns!«
    »Das ist der einzige Grund, weshalb ich dich jetzt nicht in kleine Stückchen zerreiße - du stirbst ja so oder so«, grollte der Dämon.
    »Du kannst doch bestimmt eine neue Fluchtabschirmung um dich und um uns aufbauen…«
    »Um uns?«
    »Sicher. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich dich einfach so entkommen lasse und mit Nicole däumchendrehend hier zurückbleibe. Du wirst nicht ohne uns verschwinden, das garantiere ich dir.«
    »Keiner von uns wird verschwinden«, grummelte Lucifuge Rofocale. »Ich kann hier drinnen dieses Abschirmfeld nicht wieder aufbauen. Hast du noch nicht gemerkt, dass Magie hier nicht funktioniert? Dein Amulett zum Beispiel… es ist magisch tot.«
    »Deshalb also«, murmelte Zamorra. »Ja, wenn das so ist… dann wünsche ich dir ein lustiges Sterben. Gefangen in der eigenen Falle… das ist doch recht erheiternd und erleichtert mir

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