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0869 - Die Tage des Ungeheuers

Titel: 0869 - Die Tage des Ungeheuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kleine Wählgerät heran, das vor ihm auf dem Tisch stand. Er tippte Kanthalls Ruf-kode. Der große Bildschirm im Hintergrund des Raumes leuchtete auf. Ein Symbol erschien.
    Eine monotone Stimme fragte: „Was steht an?"
    Walik Kauk zuckte unwillkürlich zusammen. Das war der Jargon der Aphilie! Plötzlich fühlte er sich in die Zeit vor sechs Jahren zurückversetzt, und die dazwischenliegenden Jahre schienen wie weggewischt.
    „Hamiller hier", antwortete der Wissenschaftler. „Ich möchte Kanthall sprechen."
    „Kanthall? Das Licht des Feldes?"
    Hamiller blinzelte verwirrt.
    „Das Licht des Feldes? Nennt er sich so? Meinetwegen."
    „Das Licht ist beschäftigt. Nenne deine Frage!"
    Payne Hamiller war eine Zeitlang nicht sicher, ob er dieser Aufforderung Folge leisten solle. Schließlich aber sagte er: „Ich will wissen, ob die Konditio-nierung auf die Mannschaftsteile in den Hauptabschnitten Pbis Sbeschränkt ist oder auf das ganze Fahrzeug ausgedehnt werden soll."
    Die monotone Stimme antwortete ohne Zögern: „Sie wird selbstverständlich ausgedehnt. Die Beschränkung ist allein darin begründet, daß nicht genug Lazarette zur Verfügung stehen, um alle Besatzungsmitglieder auf einmal zu behandeln."
    Payne Hamiller wirkte bedrückt.
    „Ist das Kanthalls letztes Wort? Ich meine -das letzte Wort des Lichts?"
    „Die Redewendung ist unverständlich. Die Rekonditionierung wird durchgeführt: schnell, umfassend und wirksam."
    Der Bildschirm erlosch. Payne Hamiller blickte in die Runde. Mit seinem jungenhaften Gesicht, den kurzgeschnittenen Haaren und den unglücklich dreinblickenden kurzsichtigen Augen wirkte er wie ein Kind, das soeben Schelte bekommen hatte.
    „Da haben Sie's gehört", sagte er hilflos.
     
    6.
     
    Noch war es so, daß die Emotionar-ren an Bord der BASIS herrschten. Die Rekonditionierung in den Bordlazaretten ging relativ langsam vonstatten. Aber die Zeit drängte dennoch. Mit jeder Stunde, die verging, wuchs die Zahl der Aphiliker an Bord, wuchs die Zahl derer, die in den technischen Anlagen der BASIS so eingreifende Veränderungen vornehmen konnten, daß die Expedition PAN-THAU-RA niemals ihr Ziel erreichen würde.
    Die Weite und die relative Leere des riesigen Raumfahrzeugs kamen Payne Hamiller und seinen Leuten zustatten.
    Zu ihrem Vorteil gereichte es auch, daß sie - wenigstens vorläufig noch - außer der Steuerzentrale die wichtigsten Knotenpunkte in ihrem Besitz hatten. Vorsichtig, mit äußerster Behutsamkeit, trafen sie eine Reihe von Vorbereitungen, die es den Aphilikern schwerer machen sollten, das Innere der BASIS unter ständiger Kontrolle zu halten.
    Die Umrisse des Planes stammten von Walik Kauk. Hamiller und sein Stab hatten die Einzelheiten hinzugetan.
    Walik Kauk war selbst aktiv an der Durchführung des Planes beteiligt.
    Unter der Besatzung - besonders in den Abteilungen, die weitab vom Zentralsegment lagen - herrschte noch weithin Unklarheit bezüglich der Lage. Man nahm zur Kenntnis, daß Anweisungen in jüngster Zeit nur noch von Jentho Kanthall oder einem seiner Beauftragten ausgingen. Man hörte den Begriff „Licht des Feldes" zum ersten Mal mit Erstaunen und begriff erst langsam, daß das der neue Titel war, den Kanthall sich zugelegt hatte. Payne Die Tage des Ungeheuers 25 Hamiller dagegen verhielt sich seit neuestem völlig stumm. Es gab keine Informationen darüber, wann die Expedition weiterging oder was mit den Leuten aus den Hauptabschnitten Pbis Sgeworden war, die in Aphiliker hatten verwandelt werden sollen.
    Allmählich wurden die Leute unzufrieden. Das einzig Erfreuliche an der ganzen Entwicklung war, daß man von dem Ungeheuer Dargist seit einigen Tagen schon nichts mehr gehört hatte.
    Am Rand des Hauptabschnitts T, dort wo er an die breite Verkehrsader grenzte, die ihn vom Abschnitt Vtrennte, gab es ein kleines Wohngebiet, in dem rund zweihundert Menschen untergebracht waren. Im Hauptabschnitt Twar man in der Hauptsache mit Überwachungs- und Instandhaltungsarbeiten beschäftigt. Innerhalb des Abschnitts gab es mehrere Kraftwerke, die nach dem Schwarzschild-Nugas-Prinzip arbeiteten. Für deren reibungsloses Funktionieren waren die T-Leute verantwortlich. Die hervorragende Technologie, die beim Bau der BASIS verwendet worden war, hatte bislang dafür gesorgt, daß den T-Leuten das Leben nicht zu sauer wurde. Die Überwachung war reine Routine, und bisher hatte es an keinem der Aggregate auch nur den geringsten Hinweis gegeben, daß eine vorbeugende

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