0869 - Die Tage des Ungeheuers
Dann wandte er sich um und tippte einen dreistelligen Rufkode in den Wählmechanismus des Bordsprechgeräts.
Er bekam sofort Verbindung mit Roi Danton.
„Wir sind im Zielgebiet angelangt, Sir", erklärte er. „Die BASIS steht viereinhalb Lichtstunden entfernt. Wie lauten Ihre Anweisungen?"
„Worauf warten Sie?" antwortete Danton ungnädig. „Fliegen Sie die BASIS an! Warum, meinen Sie, sind wir hierhergekommen?"
Mit steinernem Gesicht erklärte Segun Bahrajn darauf: „Wenn Sie mich fragen, Sir: Ich Die Tage des Ungeheuers 27 habe nicht die leiseste Ahnung!"
Es war nicht klar, ob Danton seine Antwort noch zur Kenntnis genommen hatte. Er schaltete ab, während Bahrajn noch sprach.
Man sah dem Kommandanten mühelos an, daß er kurz vor einem Temperamentsausbruch stand. Er gebrauchte die geballte Faust, um den Hyperkom zu aktivieren.
„BAIKO an BASIS!" rief er. „Kommandant Segun Bahrajn. Wir haben den Obersten Terranischen Rat an Bord und gehen längsseits. Bitte bestätigen Sie!"
Von der BASIS kam keine Antwort. Bahrajn wiederholte seinen Anruf, und als auch darauf keine Reaktion erfolgte, fuhr er den Ersten Offizier an: „Normaltriebwerk feuern! Ob die Brüder uns haben wollen oder nicht -wir kommen!"
Die BAIKO setzte sich von neuem in Bewegung. Mit der Maximalbeschleunigung von rund 650 km/sec2 schoß sie auf den Standort der BASIS zu. Nach knapp vier Minuten, als sie etwa die Hälfte der Lichtgeschwindigkeit relativ zu dem Raumriesen erreicht hatte, wurde der Hy-perkomempfänger plötzlich lebendig.
„BASIS an BAIKO!" ließ sich eine monotone Stimme hören. „Drehen Sie ab! Verzichten Sie auf weitere Annäherung!"
Segun Bahrajns Antwort bestand aus einem unterdrückten Fluch. Die BAIKO beschleunigte weiter. Die Lichtwolke der Milchstraße, die auf dem Heckbildschirm sichtbar war, begann sich gelblich zu verfärben.
Zwei Minuten vergingen. Dann meldete sich die BASIS von neuem.
„Letzte Warnung, BAIKO!" sagte dieselbe eintönige Stimme, die am Geschehen völlig unbeteiligt zu sein schien.
„Sie werden unter Feuer genommen, wenn Sie nicht sofort abdrehen!"
„Der Teufel soll euch holen!" schrie Segun Bahrajn in höchster Wut.
Eine Sekunde später gab er Befehl, den Paratron-Schirm zu aktivieren.
Neff Crooper sagte: „Das klingt ziemlich abenteuerlich. Glauben Sie, daß wir damit durchkommen?"
„Ich hoffe es", antwortete Walik Kauk ernst. „So, wie die Dinge liegen, wäre es töricht, nicht wenigstens einen Versuch zu unternehmen. Kanthall will uns alle zu Aphilikern machen. Er kennt die Methode. Wir selbst haben sie ihm verraten, weil wir seinen Plan für erfolgversprechend hielten. Die Leute in den Abschnitten Pbis Ssind schon verloren. Sollen wir warten, bis die Reihe an uns ist? Oder sollen wir versuchen, uns zu einem der Schiffe durchzuschlagen, die auf der Oberfläche der BASIS vor Anker liegen? Jedes dieser Fahrzeuge hat genügend Reichweite, um uns zur Erde zurückzubringen. Ich sage, und die anderen sind meiner Meinung, daß das unsere einzige Überlebenschance ist."
„Kanthall wird mit einem solchen Vorstoß rechnen", gab Crooper zi bedenken.
„Nicht unmittelbar. Wir haben da- • für gesorgt, daß die Überwachungsanlage für die inneren Abschnitte der BASIS nicht mehr reibungslos funktioniert. Sie wird um so unzuverlässiger, je öfter man sie in Betrieb setzt.
Wenn wir nach einem geeigneten Schema vorgehen, wird Kanthall lange darüber im unklaren bleiben, was wir vorhaben. Außerdem beabsichtigen wir, sobald er unsere Absicht erkennt, ihn abzulenken. Es wird einen Scheinvorstoß in Richtung einer der STARDUST-Einheiten geben. In Wirklichkeit sind wir an dem GALAXIS-Fahr-zeug interessiert."
„Was, wenn Kanthall die Besatzung des großen Schiffs vorher zu Aphilikern macht?"
„Damit müssen wir rechnen. Nicht nur damit - sondern mit allem möglichen Widerstand. Für ausreichende Bewaffnung wird gesorgt, Schocker hauptsächlich. Wir vergessen nicht, daß wir es mit unseren eigenen Leuten zu tun haben - auch wenn sie inzwischen zu Aphilikern geworden sind."
Nef fCrooper nickte.
„Verstanden. Soweit ich Ihren Plan überblicke, sind wir von Tmit dabei. Ich kann nicht allein entscheiden. Ich muß die ändern hören."
„Das ist klar", antwortete Kauk. „Nur lassen Sie sich nicht allzuviel Zeit. Jede halbe Stunde ist wertvoll."
„Wir werden noch in dieser Nacht entscheiden", erklärte Crooper. „Wie können wir Sie informieren - ohne daß Kanthall Wind davon
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