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087 - Bei Vollmond kommt der Tod

087 - Bei Vollmond kommt der Tod

Titel: 087 - Bei Vollmond kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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»Naja, der Apfel fällt eben nicht weit vom Pferd. Natürlich hat auch. Pasquanell jede Menge Kredit in Fishers Laden. Wenn er zwei Jahre nicht zahlen kann, spielt das auch keine Rolle. Wo gibt es so etwas noch auf der Welt?«
    Unermeßliche Wälder bedeckten die Rocky Mountains. Ein besseres Zuhause konnte es für Wölfe nicht geben. Dies war ihr Revier. Solange es sich um richtige Wölfe handelte, war dagegen nichts einzuwenden. Sie lebten hier schon länger als der Mensch.
    Wenn es sich aber um dämonische Bestien handelte, mußte eine Ausbreitung dieser Plage von Männern wie Pasquanell bekämpft werden.
    Dunkel ragten die vielen Koniferen unter uns auf - Fichten, Tannen, Zedern, Weymouthskiefern, Lärchen.
    Eines der größten Nutzwaldgebiete der Welt erstreckte sich unter uns von Norden nach Süden. Ein endloses grünes Meer.
    Plötzlich stotterte der Hubschrauber.
    Meine Nackenhaare sträubten sich sofort. Ich liebte solche Überraschungen nicht.
    Mr. Silver warf mir einen beunruhigten Blick zu. »Ich kann zwar eine ganze Menge, aber fliegen wie ein Vogel nicht.«
    »Ich hatte gehofft, mich an dich hängen zu können, wenn's abwärts geht«, gab ich zurück.
    Alain Delacorte prüfte die Geräte. Das Stottern des Hubschraubers schien ihn nicht sonderlich zu beunruhigen.
    »Macht er das öfter?« wollte ich wissen.
    »Keine Angst, Mr. Ballard, ich habe alles unter Kontrolle«, erwiderte der Pilot. »Vielleicht ist mit dem Kerosin etwas nicht in Ordnung.«
    »Ich möchte ja nicht schwarzmalen«, rief Mr. Silver dazwischen. »Aber wir verlieren laufend an Höhe. Sie sollten etwas dagegen unternehmen, Delacorte.«
    »Ich bin ja schon dabei«, entgegnete der Pilot. Doch was immer er anstellte, um die Libelle wieder zum Steigen zu bringen - es fruchtete nicht.
    »Ich bin für eine Notlandung«, sagte Mr. Silver.
    »Verdammte Maschine!« schrie Delacorte ärgerlich. »Das passiert mir zum erstenmal. Es kann sich nur um eine Kleinigkeit handeln.«
    »Die Kleinigkeit kann uns Kopf und Kragen kosten, wenn Sie keinen Platz finden, wo wir ohne Hindernis aufsetzen können«, sagte Mr. Silver trocken. »Wenn der Schaden wirklich unbedeutend ist, können Sie ihn ja beheben. Wenn nicht, wäre es gut, wenn wir in der Nähe eines Telefons landen würden.«
    »Sie haben Wünsche«, sagte Delacorte und schüttelte den Kopf.
    Ich blickte nach unten.
    Wie Stacheln kamen mir die Nadelbäume mit einemmal vor. Sie streckten uns ihre Spitzen entgegen und schienen uns aufspießen zu wollen.
    Jetzt hustete der Hubschrauber.
    Alarmstufe zwei!
    Und weit und breit keine Möglichkeit, zu landen.
    »Gleich wird es uns mit voller Wucht ins Grünzeug schleudern«, prophezeite Mr. Silver.
    »Sieh dich lieber nach einer Landemöglichkeit um«, riet ich ihm. »Ich unke solange für dich.«
    »He, vielleicht geht's dort vorn!« rief der Ex-Dämon und wies auf ein graues Felsenplateau, im Ausmaß von drei mal drei Metern.
    »Schaffen Sie's noch bis dorthin, Mr. Delacorte?« fragte ich den Piloten.
    »Ich kann's ja mal versuchen.«
    »Gute Idee«, brummte Mr. Silver.
    Der Helikopter schaukelte und torkelte durch die Abenddämmerung. Auf dem Felsen zu landen, erforderte große Geschicklichkeit, aber die traute ich Delacorte zu.
    Der Mann wirkte selbst jetzt noch ruhig. Er war einer jener Piloten, die sich von nichts aus der Fassung bringen ließen. Nur mit solchen Nerven kann man die meisten Schwierigkeiten meistern.
    Als die Maschine sich um die eigene Achse drehen wollte, fing Delacorte sie geschickt ab.
    Wir sackten auf den immer dunkler werdenden Wald zu. Alain Delacorte ließ die Maschine gewissermaßen durchhängen, nutzte den Abwärtsschwung, um näher an den Felsen heranzukommen.
    Man brauchte einen guten Magen, um diesen unruhigen Flug zu verkraften.
    »Er schafft es nicht«, sagte Mr. Silver und blickte starr nach vorn.
    »Ich wette dagegen«, sagte ich. »Wie hoch ist dein Einsatz?«
    »Du stürzt wohl gern ab, wie?«
    Delacorte arbeitete konzentriert. Er reagierte auf jede Veränderung des Flugverhaltens unserer Maschine sofort.
    Etwa hundert Meter mußte er den Helikopter noch in der Luft halten, dann war's fürs erste geschafft.
    »Wenn wir nach London zurückkommen, mußt du mit Tucker Peckinpah ein ernstes Wort reden«, sagte Mr. Silver. »Sag ihm, daß ich in keine Maschine mehr steige, die eigentlich schon seit einem Jahr auf dem Schrottplatz stehen sollte.«
    Delacorte beteuerte, daß die Maschine bisher stets in Ordnung gewesen

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