087 - Der Dämon auf dem Affenthron
Frau.«
»Bitte geben Sie mir meine Kleider, Mr. Jones.«
»Ich sagte nachher, Baby.«
»Das dürfen Sie nicht tun, Mr. Jones.«
»Warum nicht? Du bist hübsch. Ich wette, es macht dir genausoviel Spaß wie mir. Ich kenne ein paar himmlische Tricks, Kaikeyi. Wir werden beide sehr viel davon haben. Das ist kein leeres Versprechen. Komm. Stell mich auf die Probe.«
»Nein, Mr. Jones. Nein.«
»Du warst noch nie mit einem Mann zusammen, wie?«
»Bitte lassen Sie mich in Ruhe, Mr. Jones. Bitte.«
Jones kam langsam näher, so als wollte er ein scheues Reh einfangen.
»Ich heiße Jack, Kaikeyi.«
»Geben Sie mir meine Kleider! Bitte!«
»Gleich, Baby. Gleich.« Er lachte aufgeregt. Du zitterst ja. Wovor hast du Angst? Vor mir? Brauchst du nicht zu haben. Ich werde sehr sanft mit dir Umgehen. Ich weiß, wie man mit Mädchen umgehen muß. Du hast Glück. Ich bin ein Mann mit Erfahrung.«
Er hatte sie erreicht.
Ihre Kleider ließ er hinter sich zu Boden fallen. Dann schlang er seine Arme um ihren nackten Körper. Darüber verlor er beinahe den Verstand. Er kam so sehr auf Touren, daß ihn nichts mehr bremsen konnte.
Kaikeyi wehrte sich verzweifelt gegen seine gierigen Küsse. Sie schlug ihn, versuchte ihn zu kratzen, aber er wich geschickt aus und lachte.
Da versetzte sie ihm einen kräftigen Stoß vor die Brust.
Er taumelte zurück und stieß mit dem verletzten Rücken gegen den Felsen.
Ein höllischer Schmerz durchraste ihn.
»Verdammte Kanaille!« schrie er wütend.
Aber der Schmerz ernüchterte ihn nicht. Im Gegenteil. Er machte ihn noch verrückter.
»Dafür wirst du jetzt bezahlen!« knurrte er atemlos.
Er packte das Mädchen, schleuderte es zu Boden und grinste hämisch...
***
Das Skelett der Riesenechse hatte sein Interesse an Harry Brisbane verloren.
Nun wandte das Untier seinen mächtigen Schädel und glotzte mit seinen toten Augen nach den anderen Männern.
Benny Tait hatte Shankr Singh und George Brogan zu sich gerufen.
»Es wird auch über uns herfallen, Sahib!« ächzte der Inder. Sein weißer Turban wies grüne Grasflecken auf.
»Wir müssen schleunigst verschwinden«, keuchte Brogan. »Brisbane können wir nicht mehr helfen. Wir müssen versuchen, so schnell wie möglich in den Dschungel zu kommen.«
Das Skelett schnellte in diesem Augenblick klappernd herum.
Es war hoch wie ein einstöckiges Haus. Sein Schädel stieß in die Richtung der Männer.
»Na los, Tait! Worauf warten wir noch!« schrie Brogan entsetzt.
»Wenn wir rennen, sind wir verloren«, sagte Benny Tait mit vibrierenden Nerven.
»Wenn wir stehenbleiben doch auch!« knurrte Brogan.
»Sie haben gesehen, was mit Brisbane passiert ist, Brogan. Wir dürfen uns zu keinen überstürzten Bewegungen hinreißen lassen.«
»Sie haben gut reden, Mann. Ich weiß nicht, wie’s bei Ihnen aussieht, aber ich habe die Hose gestrichen voll!«
Das Monster klapperte mit dem riesigen Maul. Gleichzeitig zuckte es mit dem langen Schwanz. Es peitschte die Farne hoch, schlug Erdbrocken aus dem Boden, die weit davonflogen. Mit langsamen, dumpf stampfenden Schritten, kam es auf die drei Männer zu. Aus den schwarzen Augenhöhlen krochen dicke Rauchschwaden.
»Wie... wie ist das möglich?« stammelte Brogan. »Wie kann es so etwas geben? Wie kann sich ein Skelett bewegen?«
»Bedenken Sie, wo wir sind«, sagte Benny Tait beeindruckt. »Ich glaube, hier auf dieser verdammten Insel ist alles möglich.«
»Wir müssen jetzt gehen, Sahib!« drängte Singh.
»Ja, aber ganz vorsichtig!« erwiderte Tait. »Und keiner läßt das Ungeheuer aus den Augen, klar? Es kann uns jeden Moment angreifen.«
»Hoffentlich haut es bald ab. Ich bin reif fürs Irrenhaus!« stöhnte Brogan.
Das Skelett der Riesenechse drängte die Männer auf den Dschungel zu.
»Wir müssen den Weg finden, den wir gekommen sind!« sagte Tait.
Singh fand ihn.
»Hier, Sahib!« rief er aufgeregt. »Hier ist er. Sehen Sie die abgeschlagenen Zweige.«
Sie flohen mit zitternden Knien in den Urwald. Die Vögel hatten zu lärmen aufgehört. Eine unheimliche Stille brütete über dem wild verzweigten Geäst.
»Das Biest folgt uns!« schrie George Brogan nervös, als sich der Knochenschädel der Echse hinter ihnen herschob.
»Es wird nicht so gut vorankommen wie wir, weil es zu groß ist«, meinte Singh.
Doch im selben Augenblick mußte er erkennen, daß er sich geirrt hatte. Die Echse hatte keine Schwierigkeiten, sich durch den wild wuchernden Dschungel zu bewegen.
Was ihr
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