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087 - Der Dämon auf dem Affenthron

087 - Der Dämon auf dem Affenthron

Titel: 087 - Der Dämon auf dem Affenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Morris
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im Wege war, was sie aufhalten wollte, trampelte sie einfach nieder.
    Bäume von der Dicke dreier Menschenkörper stieß sie einfach um. Und dickere Stämme packte sie mit ihrem mächtigen Maul, um sie entweder zu entwurzeln oder wie Streichhölzer zu knicken.
    Es war eine schaurige Demonstration urweltlicher Kraft, die die geschockten Männer mit ansehen mußten.
    »Wir sind verloren!« jammerte George Brogan. Sein Gesicht war schweißüberströmt. Seine Kleider waren völlig durchnäßt und klebten an seinem Körper. »Schneller!« schrie er. »Schneller, Singh!«
    Shankr Singh forcierte das Tempo.
    Er stolperte über eine Wurzel und fiel. Benny Tait griff unter seine Arme und riß ihn hastig hoch. Die Echse holte auf. Ihr peitschender Schwanz ließ das Unterholz knirschen und splittern.
    Schneller, immer schneller kämpften sich die Männer durch den Dschungel. Alle anderen Gefahren ließen sie außer acht. Sie dachten nicht an die gefährlichen Giftschlangen, die es hier gab. Kobras, Vipern, Klapperschlangen waren ihnen egal. Sie waren harmlos gegen das Monster, von dem sie verfolgt wurden.
    Atemlos quälten sie sich den mit der Machete geschlagenen Pfad entlang, den sie zu viert gekommen waren.
    Nun waren sie zu dritt, und es sah so aus, als ob sich die Riesenechse schon bald ihr nächstes Opfer holen würde.
    Benny Tait bildete das Schlußlicht.
    Singh schnaubte an der Spitze. Hin und wieder wurde er von Brogan nervös gestoßen, wenn er nicht schnell genug weiterging.
    Das Untier riß seinen mächtigen Rachen auf.
    »Vorsicht, Tait!« brüllte Brogan in panischem Entsetzen.
    Die Bestie schnappte zu. Tait federte blitzschnell zur Seite.
    Diese Reaktion rettete ihm das Leben.
    Der knöcherne Schädel fegte haarscharf an ihm vorbei. Das Maul bohrte sich in den Boden, klappte zu, riß Erde und Schlinggewächse hoch und schleuderte alles wütend zur Seite.
    Nun begannen die Männer doch zu rennen.
    Das Untier preschte hinter ihnen her. Aber sie hatten Glück. Schon war das Ende des Dschungels zu sehen.
    Über die Klippen, so dachte Benny Tait mit rasendem Herzen, wird es uns nicht folgen können.
    Und wenn es uns doch zu folgen versucht, wird es an den Felsen abgleiten und letztlich abstürzen und auf dem Korallenriff zerschellen.
    Zerschellen wie der Kutter, auf dem wir hie/hergekommen sind.
    Die furchtbare Mörderechse blieb ihnen dicht auf den Fersen.
    Sie erreichten die Klippen völlig erschöpft, gönnten sich nicht eine Sekunde zum Verschnaufen, sondern kletterten über die scharfen Felsen nach unten. Shankr Singh stellte seinen zitternden, kraftlosen Fuß auf einen brüchigen Vorsprung.
    Der Felsen brach.
    Singh stieß einen entsetzten Schrei aus. Er drohte in die Tiefe zu stürzen.
    Wie Speerspitzen reckten sich ihm die Korallennadeln entgegen.
    Benny Taits Faust schoß jedoch schnell genug vor, um dieses Unglück zu verhindern. Er erwischte den Inder an seinen losen Kleidern und riß ihn im letzten Moment blitzschnell an sich.
    Das Gestein klapperte in die Tiefe. Shankr Singh war unter der bronzefarbenen Haut kreidebleich geworden.
    »Danke, Sahib!« stöhnte er schlotternd. »Sie haben mir das Leben gerettet.«
    »Reden Sie nicht soviel!« brummte Tait, während sein Herz wie verrückt gegen die Rippen trommelte. »Machen Sie, daß Sie nach unten kommen.«
    Sie kletterten weiter.
    Singh war nun wesentlich vorsichtiger.
    Oben schob sich der mächtige Schädel des Untiers über den Felsenrand.
    Das Maul öffnete sich. Violette Schwaden dampften heraus.
    Das Monster war wütend, weil es ihnen nicht mehr folgen konnte.  «Gerettet!« brüllte George Brogan vor Freude. »Wir sind gerettet!«
    »Einen solchen Gegner sollte man lieber nicht unterschätzen«, knurrte Tait. »Wer weiß, was diese Echse sonst noch alles kann. Knochengerassel und Kiefergeklapper ist sicherlich nicht alles. Diese Bestie hat bestimmt noch andere Fähigkeiten.«
    Sie stiegen an den Klippen weiter hinunter.
    Kurz bevor sie die Höhle erreichten, hielt Shankr Singh an. Er wandte sich besorgt um.
    »Sahib ...«
    »Ja?«
    »Was sagen wir den anderen?«
    »Die Wahrheit«, erwiderte Benny Tait.
    »Aber schonend«, warf Brogan ein, »sonst klappt uns der eine oder andere zusammen.«
    »Es hätte keinen Sinn, zu lügen«, sagte Tait. »Früher oder später müssen alle die Wahrheit erfahren. Besser gleich. Außerdem müssen wir den anderen erklären, was mit Harry Brisbane passiert ist.«
    »Das wird sie umwerfen!« meinte Brogan.
    »Ich

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