Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
087 - Der Dämon auf dem Affenthron

087 - Der Dämon auf dem Affenthron

Titel: 087 - Der Dämon auf dem Affenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Morris
Vom Netzwerk:
Wunde.
    »Au!« schrie Jones ärgerlich auf. »Verdammt, so passen Sie doch etwas besser auf. Das war doch jetzt nicht nötig.«
    »Verzeihen Sie, Mr. Jones«, erwiderte Melford. »Ich war wohl ein wenig unachtsam. Um noch einmal auf Kaikeyi zurückzukommen... Ich gebe Ihnen den guten Rat, so zu tun, als wäre sie überhaupt nicht anwesend.«
    Jones kicherte.
    »Doktor, Doktor, ich habe den Verdacht, daß Sie sich an die Kleine ranschmeißen wollen. Schämen Sie sich. Ein Mann in Ihrem Alter sollte an so etwas nicht mehr denken. Wie alt sind Sie denn? Sechzig? Ich glaube, Sie sind sechzig. Hören Sie mal, einmal muß damit doch Schluß sein. Lassen Sie jetzt mal jüngere zum Zuge kommen, alter Jäger!«
    »Shankr Singh hängt an seiner Tochter sehr!« sagte Dr. Melford eindringlich. »Seien Sie vernünftig, Jones. Komplizieren Sie unsere prekäre Lage nicht unnötig. Sie würden Schwierigkeiten mit Singh kriegen, wenn Sie meinen Rat nicht beherzigen!«
    Jones schwieg.
    Aber Dr. Melford sah ihm an, daß er nicht die Absicht hatte, Kaikeyi in Ruhe zu lassen.
    Er würde es versuchen.
    Bei der erstbesten Gelegenheit.
    ***
    Benny Tait fragte Harry Brisbane, Shankr Singh und George Brogan, ob sie mit ihm kommen wollten. Es war an der Zeit, sich mal auf der Insel umzusehen.
    Die Männer erklärten sich bereit, Tait zu begleiten.
    Der Amerikaner teilte Waffen und Munition an sie aus, trug ihnen aber auf, mit den Patronen äußerst sparsam umzugehen, und nicht einfach sorglos in der Gegend herumzuballern.
    Sie verließen die Höhle. Es war ein strahlender Tag. Keine Wolke hing am postkartenblauen. Himmel. Kein Lüftchen regte sich.
    Sie kletterten an den Felsenklippen hoch. Tief unter ihnen lagen die gefährlichen Korallenbänke, an denen der Kutter zerschellt war. Tiefblau und unbeweglich erstreckte sich die See bis an den Horizont. Ein herrlicher Anblick, zugleich aber auch entmutigend für die Männer, die auf Rettung hofften.
    Plötzlich stieß Brogan einen gellenden Schrei aus. Er schnellte entsetzt zurück.
    Tait sprang neben ihn.
    Eine gefährliche Viper glitt soeben über die glatte Oberfläche eines Steins und verschwand Augenblicke später in einer finsteren Spalte.
    »Hat sie Sie gebissen?« fragte Tait besorgt.
    »Beinahe«, keuchte Brogan und wischte sich den Schreckensschweiß von der glänzenden Stirn.
    »Möchten Sie umkehren? Niemand würde Ihnen einen Vorwurf machen, Brogan«, sagte Tait. »Auf dieser Insel gibt es sicherlich Kobras und auch Klapperschlangen. Und ich bin davon überzeugt, daß wir auch einigen Pythons begegnen werden.«
    Brogan verzog den Mund zu einem schiefen Grinsen.
    »Was ist, Tait? Wollen Sie mir Angst machen?«
    »Ich will Ihnen nur sagen, was uns eventuell erwartet.«
    »Kehren Sie um?«
    »Nein.«
    »Ich auch nicht.«
    »Fein. Dann kommen Sie. Wir haben keine Zeit zu verlieren.«
    Von einer Felsnase hatten sie eine gute Aussicht auf einen Teil der Insel.
    Sie sahen einen hell schimmernden Sandstrand, der die Insel säumte.
    Tait fielen einige mangrovenbestandene Sumpfränder auf.
    »Wetten, daß sich dort unten Krokodile tummeln?«
    Brogan lachte.
    »Wir müssen ja nicht unbedingt ein Schlammbad nehmen.«
    Da Shankr Singh als einziger eine Machete besaß — sie hatten sie bei den Waffen in der Höhle gefunden — mußte er als erster gehen, als sie auf den lärmenden Dschungel zu stapften.
    Der Inder drosch mit mechanischen Bewegungen eine Schneise in das dichte Unterholz.
    Hunderte Vogelarten begrüßten die Eindringlinge mit lautem Gekreische.
    Kraniche und Wildenten flogen aufgeregt schreiend davon.
    Über den Männern wuchs das grüne Dach des Urwaldes zusammen.
    »Sagen Sie, Tait, was soll denn das für einen Sinn haben, sich mitten in den Dschungel hineinzubohren?« fragte Harry Brisbane ärgerlich. »Warum gehen wir nicht die Küste lang. Rund um die Insel.«
    »Wissen Sie, wie groß diese Insel ist?« fragte Benny Tait zurück.
    »Nein.«
    »Wir wären möglicherweise tagelang unterwegs.«
    »So groß kann diese Insel unmöglich sein, Tait. Sie können sie auf keiner Landkarte finden.«
    »Das hat einen anderen Grund«, sagte Shankr Singh. Er war schweißnaß. Es war eine Hundearbeit, mit der Machete einen Weg zu schlagen.
    »Fangen Sie bloß nicht wieder mit Ihren idiotischen Dämonen an!« höhnte Harry Brisbane. »Leute — erwachsene Männer —die an so etwas glauben, kotzen mich an.«
    »Halten Sie den Mund, Brisbane!« schnarrte Tait ärgerlich. »Lassen Sie Singh in

Weitere Kostenlose Bücher