0873 - Die Manipulierten
Berufenen erwartet man mehr."
Sie reagierte nicht. Plondfair packte sie bei den Schultern und riß sie heftig herum.
„Fall doch nicht auf diesen Bluff herein", rief er ärgerlich.
Er wollte noch mehr sagen, doch in diesem Augenblick kam ein monströses Wesen hinter den Felsen hervor. Es hatte sechs Beine, einen zylindrischen Körper und sechs tentakelartige Arme, die mit scharfen Krallen versehen waren. Der Körper, Arme und Beine waren mit einem dicken Fell versehen, so daß Einzelheiten nicht zu erkennen waren. Auch Mund und Augen waren nicht zu sehen.
Brüllend griff es an, wobei es die Tentakel weit nach vorn streckte.
Verthes Haltung änderte sich von einer Sekunde zur anderen. Plötzlich wurde sie zu einer Kämpferin. Sie warf sich zur Seite und floh einige Schritte von Plondfair hinweg. Dieser wich nicht zur anderen Seite aus, wie er es getan hätte, wenn sie nicht bei ihm gewesen wäre. Er stürzte sich auf die Bestie, nachdem er einen kopfgroßen Stein aufgenommen hatte.
Als er sich dem Tier bis auf etwa acht Schritte genähert hatte, veränderten sich überraschend die Schwerkraftverhältnisse. Plondfair fühlte, wie sich ein Gewicht auf ihn herabsenkte. Gleichzeitig stellte er fest, daß die Kampfbedingungen sich für das Tier nicht geändert hatten, denn dieses bewegte sich so leichtfüßig wie zuvor. Es beachtete ihn nicht, sondern sah in Verthe das geeignete Opfer. Es stürzte sich auf sie und versuchte, sie mit den Krallen zu zerfetzen.
Verthe hatte sich noch nicht auf die erhöhte Gravitation umgestellt. Sie reagierte nicht ausreichend schnell auf die Gefahr.
Plondfair hob den Stein über den Kopf und schleuderte ihn mit aller Kraft gegen das Tier. Er traf es am Körper und schleuderte es etwa zwei Meter weit zur Seite. Die Krallen fuhren an Verthe vorbei. Sie blieb wie erstarrt stehen. In ihrem Gesicht zeichnete sich eine Reihe von wechselnden Empfindungen ab.
„Begreifst du endlich, daß es dich umbringt, wenn du nichts tust?" schrie er.
Sie bückte sich, nahm einen kleineren Stein auf und warf ihn gegen den Angreifer. Damit verschaffte sie sich eine Atempause von einigen Sekunden, die jedoch ausreichend für sie war. Sie flüchtete hinter einen Felsbrocken. Jetzt befand sich das Tier zwischen Plondfair und Verthe.
„Alles klar?" fragte er.
„Nichts ist klar" antwortete sie. „Wieso holt das Alles-Rad uns hierher und läßt dann das zu?"
Erleichtert stellte er fest, daß sie den Schock weitgehend überwunden hatte. Sie stellte wieder Fragen. Das war gut.
„Eine Art letzter Test, nehme ich an", rief er ihr zu, während das Tier ihn angriff und versuchte, ihn zu überrennen.
Er täuschte eine Flucht vor, wich mehrere Meter zurück, wobei er sorgfältig darauf achtete, daß er nirgendwo anstieß und stürzte. Dann stieß er gedankenschnell vor, packte einen der Tentakelarme der Bestie, riß ihn an sich heran und zog ihn von oben her in einen sich stark verengenden Spalt zwischen den Steinen. Der Arm klemmte sich fest. Das Tier war gefangen.
Es gab jedoch keineswegs auf, sondern sprang überraschend über die Steine hinweg, warf den festgeklemmten Arm ab und stürzte sich auf Plondfair. Dieser erahnte die Gefahr Bruchteile von Sekunden vorher, so daß er früh genug ausweichen konnte. Das Tier schoß an ihm vorbei und prallte gegen einen Felsen.
Inzwischen war Verthe heran. Sie, hielt Steine in den Händen, die sie mit großer Wucht gegen das Tier schmetterte. Auch Plondfair nahm nun einige Steine auf und wehrte sich in gleicher Weise, jedoch erreichten sie damit überhaupt nichts. Die Bestie schien keinen Schmerz zu fühlen.
Daher hob Plondfair einen wesentlich schwereren Stein auf, als das Pelzwesen sich auf ihn stürzte, ließ es herankommen, hinderte es nicht daran, ihn mit den Tentakeln zu umschlingen, schmetterte dann aber den Stein mit aller Kraft auf den Rücken des Tieres herab.
Er vernahm das Geräusch brechender Knochen. Das Tier sank zu Boden, und die Arme fielen kraftlos herab.
Im gleichen Moment normalisierte sich die Schwerkraft wieder für Plondfair und Verthe.
Der Lufke begann damit, das tote Tier zu untersuchen. Er wälzte es auf den Rücken und strich das Fell auseinander. Dann richtete er sich auf.
„Es ist ein Roboter", sagte er.
Diese Feststellung verwirrte sie. Sie stellte zwar keine Fragen, doch ließ sie wieder eine gewisse Resignation erkennen. Sie schien bereit zu sein, alles über sich ergehen zu lassen, was auf sie zukam.
„Nimm dich
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