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0873 - Die Manipulierten

Titel: 0873 - Die Manipulierten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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krallen konnten. Dann strafften sich seine Armmuskeln. Plondfair zog die Beine an und wälzte sich unendlich langsam zur Seite. Er atmete mühsam und keuchend. Sein Gesicht war gezeichnet von der geistigen Konzentration.
    Verthe legte sich auf den Boden und schob sich Zentimeter für Zentimeter auf ihn zu, bis sie plötzlich einen heftigen Druck auf den Fingerspitzen verspürte. Sie arbeitete sich dennoch weiter vor, krallte ihre Hände um seine Handgelenke und zog.
    Plondfair wälzte sich abermals weiter. Sie unterstützte seine Bewegung, bis es ihm schließlich gelang, sich aus dem Schwerefeld zu befreien, das ihn so überraschend überfallen hatte.
    Keuchend blieb er auf den Felsen liegen.
    „Sie lassen uns nicht entkommen", sagte er. „Sie beobachten uns."
    „Weiter", drängte sie. „Du darfst nicht liegenbleiben, sonst erwischt es dich gleich wieder."
    Er erhob sich und kehrte mit ihr zur Tür zurück. Hier ließen sie sich erschöpft auf den Boden sinken.' „Und ich Narr habe mir eingebildet, ich könnte ihnen entkommen", sagte er verbittert. „Es war ein Irrtum, wie ich jetzt weiß."
    „Wen meinst du?"
    „Die Roboter. Sonst ist niemand hier."
    „Du vergißt das Alles-Rad", erklärte eine angenehm modulierte Stimme. Sie kam über ihnen aus einem Lautsprecher.
    Verthe erhob sich wortlos und eilte die Treppe hinunter. Plondfair blickte zum Lautsprecher hoch, verzichtete ebenfalls auf einen Kommentar und folgte ihr. Sie sprachen erst wieder, als sie den Transmitter-raum fast erreicht hatten.
    „Die Kryn hätten uns umbringen können", sagte der Lufke. „Sie hatten es jedoch gar nicht nötig. Für sie war ganz gleich, was wir getan haben. Sie kümmert es nicht mehr. Die Schäden sind gering, und wir sind auf Väl-gerspäre. Zurückkehren können wir nicht, also sind wir so gut wie tot für sie."
    „Und ich habe mir eingebildet, wir könnten irgend etwas erreichen", bemerkte sie enttäuscht. „Wir sind nichts als Spielfiguren, die hin und her geschoben werden, wie es gerade paßt. Wäre es nicht besser, sich unter diesen Umständen anzupassen und erst einmal abzuwarten, was man überhaupt von uns will?"
    Sie hatten den Transmitterraum erreicht. Die Berufenen waren verschwunden. Ein eiförmiger Roboter schwebte auf einem Gleitfeld wenige Meter von ihnen entfernt in der Halle. Mit einem seiner Tentakel zeigte er auf einen Durchgang, den Plondfair vorher nicht bemerkt hatte. Er folgte dem Befehl des Automaten.
    „Kannst du dir vorstellen, was das alles soll?" fragte er. „Was ist das Geheimnis der Berufenen? Wir haben unsere Existenzform nicht geändert. Wir sind so wie vorher. Irgend etwas muß doch passieren."
    Verthe antwortete nicht. In ihrem Gesicht zeichnete sich Resignation ab. Er griff nach ihrer Hand, doch sie entzog sich ihm. Sie schritten durch ein Metallgewölbe, das sich aus kreuzförmigen Bögen zusammensetzte, bis zu einer Tür. Hier blieb der Roboter stehen.
    „Ihr werdet kämpfen", verkündete er.
    Plondfair blickte Verthe an und stellte bestürzt fest, daß sie ihre Ansichten zu dem Geschehen offenbar grundlegend geändert hatte. In ihrem Gesicht zeichnete sich jene religiöse Verzückung ab, die er auch bei den anderen Berufenen beobachtet hatte. Daraus schloß er, daß sie alles verdrängt hatte, was sie bisher herausgefunden hatten, und sich nun ganz auf das Alles-Rad konzentrierte.
    „Verthe", sagte er.
    „Wir sind zu klein und zu unbedeutend, um alles verstehen zu können", entgegnete sie.
    Die Tür öffnete sich. Die Tentakel des Roboters legten sich um die beiden Berufenen und stießen sie hindurch.
    Plondfair und Verthe befanden sich in einer langgestreckten Halle, die über einer wilden Felslandschaft errichtet worden war.
    Im Gegensatz zur Landschaft draußen türmten sich die Felsen hier bis zu einer Höhe von etwa fünfzig Metern auf. Überall lag Geröll her-Nachwuchsfotomodelle, männlich und weiblich, von Verlagsagentur gesucht. Bilder und Lebenslauf an Hoffmann GmbH, Bülowstr. 17, 4000 Düsseldorf.
    um, und vereinzelt ragten Pflanzen aus dem Gewirr der Steine empor.
    Plondfair und Verthe gingen etwa zehn Meter weit. Dann blieben sie stehen und blickten ratlos zurück. Die Tür hatte sich geschlossen. Sie waren allein.
    „Was soll das?" fragte er. „Hast du eine Ahnung?"
    Sie ging nicht auf seine Worte ein. Es schien, als habe sie sich selbst aufgegeben. Ihre Arme hingen kraftlos an ihren Seiten herab.
    „Verthe", sagte er. „Nimm dich zusammen. Von einer

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