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0873 - Die Manipulierten

Titel: 0873 - Die Manipulierten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufzuhalten", stellte Plondfair fest. „Und auch die Roboter haben sich nicht um uns gekümmert. Das spricht nicht gerade für ein perfektes Überwachungssystem."
    „Abwarten", entgegnete sie. „Noch sind wir nicht draußen."
    Je weiter sie kamen, desto mehr waren sie davon überzeugt, daß sie nicht auf dem Riesenplaneten Välgerspäre waren.
    „Dieser Gang ist etwa einen Kilometer lang", sagte Plondfair, als sie ein Schott erreichten. Es öffnete sich vor ihnen. „Warum sollte das Alles-Rad auf einer so langen Strecke die Schwerkraft künstlich herabdrük-ken, wenn es auf anderen Welten alles viel einfacher haben kann?"
    „Der technische Aufwand erscheint allerdings unsinnig groß." Sie befanden sich in einem quadratischen Raum.
    Eine Treppe und ein offener Liftschacht führten nach oben. Sie entschieden sich für die Treppe, da diese ihnen sicherer erschien. Schon nach etwa vierzig Stufen war sie zu Ende. Eine Tür glitt vor ihnen zur Seite, und sie blickten in eine wilde, karstige Landschaft hinaus, wie sie sie zuvor nie gesehen hatten.
    Plondfair ging einige Schritte weit über den felsigen Boden. Das Land lag in einem bedrohlich wirkenden roten Licht. Hin und wieder blitzte es hoch über ihnen auf. Plondfair blickte nach oben und erschauerte.
    Deutlich erkannte er, daß sich über ihm mehrere Schutzschirme wölbten. Sie waren weitgehend durchsichtig, denn er konnte die Wolkenbänke sehen, die in einem unglaublichen Tempo über ihn hinwegjagten. Fassungslos drehte er sich zu Verthe um, die bleich und nicht weniger verwirrt als er in der Tür stand.
    „Wir sind auf Välgerspäre", sagte er stammelnd. „Wir sind wirklich auf Välgerspäre. In der Hölle."
    „Wo das Alles-Rad ist, ist nicht die Hölle", erwiderte sie rriit tonloser Stimme.
    Die Felsen waren flach und abgeschliffen. Nirgendwo zeigten sich schroffe oder zerklüftete Formen. Dennoch gewann Plondfair nicht den Eindruck, sich in einer in Jahrmillionen gealterten Landschaft zu befinden, sondern in einer Landschaft, die durch unvorstellbare Ge-, walten nivelliert worden war.
    „Es kann nicht wahr sein", sagte er. „Die Schwerkraft müßte viel höher sein."
    Er ging weiter in das Land hinaus bis auf eine Anhöhe, von der aus er die Umgebung besser übersehen konnte.
    In der Gegend, in der der Trans-mitter stand, erhoben sich einige Bauten. Es schien sich um genormte Gebäudetypen zu handeln, die aus vorgefertigten Teilen zusammengesetzt waren. Einige waren langgestreckt, einige glichen plumpen Türmen und andere hatten gebuckelte Dächer. Dazwischen gab es keinerlei Vegetation.
    „Komm zurück", rief Verthe. „Was willst du da. Hier ist nichts als Wüste. Wir können nicht außerhalb dieser Anlage leben."
    Er sah ein, daß sie recht hatte. Es schien nicht nur sinnlos, sondern auch gefährlich zu sein, sich von den Bauten zu entfernen. Plondfair vermutete, daß sich aus diesem Grund niemand um ihn kümmerte. Wer auch immer die Aufsicht in dieser seltsamen Station hatte, schien zu wissen, daß niemand daraus entfliehen konnte. Plondfair drehte sich langsam um sich selbst, um das Land in der Umgebung noch einmal genau zu betrachten, doch er entdeckte nichts Neues. Überall waren Felsen. Nirgendwo zeigte sich ein Gewässer. Es schien, als sei das Land ausgestorben.
    Plondfair entschloß sich, zu Verthe zurückzukehren. Als er zwei Schritte auf sie zu gemacht hatte, stürzte sich ein unsichtbares Gewicht auf ihn und warf ihn zu Boden. Er erkannte die Gefahr in Bruchteile von Sekunden, bevor sie eintrat, und seine Ausbildung half ihm, blitzschnell darauf zu reagieren. Er fing sich geschickt mit nach innen gebogenen Händen ab und fiel, ohne sich zu verletzen. Dann aber lag er auf den Felsen, ohne sich bewegen zu können.
    „Plondfair, was ist los?" rief Verthe. Sie eilte auf ihn zu, blieb jedoch einige Schritte von ihm entfernt stehen und beobachtete, wie er sich bemühte, die Hände nach vorn zu bringen. Sie sah sein verzerrtes Gesicht und seine Kleidung, die sich an ihn preßte, als wolle sie seine Haut durchdringen. Sie begriff. Vorsichtig wich sie zurück, um nicht auch von dem übermächtigen Schwerefeld erfaßt zu werden.
    , „Ich kann nicht zu dir kommen", sagte sie. „Es würde mich ebenfalls zu Boden werfen. Du mußt allein versuchen, dich daraus zu befreien."
    Mit unmenschlich erscheinender Anstrengung schob er die Hände weiter und weiter vor, bis die Arme fast ganz gestreckt waren, und die Finger sich um einen winzigen Felsvorsprung

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