Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0874 - Das Tier

0874 - Das Tier

Titel: 0874 - Das Tier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
kräftig. Er wußte sich zu wehren, und als die Stone sah, was der Junge vorhatte, stellte sie sich ihm in den Weg. Sie wollte Johnny mit ihrem Körper aufhalten, doch der junge Conolly befand sich bereits im Sprung. Er wuchtete seinen Körper gegen die Schulter der Frau, die getroffen zurücktaumelte. Dabei keifte sie den Namen ihres Sohnes, sie peitschte ihn hoch, damit er die Verfolgung aufnahm.
    Kaum waren die Worte gesprochen, als Johnny schon die harten Tritte hinter sich hörte. Nicht nur sie waren da, auch andere Geräusche ließen ihm die Nackenhaare zu Berge stehen. Es war das Klatschen nackter rosiger Füße. Johnny wollte sich nicht umdrehen. Er wußte auch so, wer ihm da auf den Fersen war, die Furcht trieb ihn auf die Treppe zu.
    Er stemmte sich vor der untersten Stufe ab, übersprang drei andere, fand das Geländer an der linken Seite, klammerte sich daran fest und nutzte es als Stütze, als er die nächsten Stufen in die Höhe rannte.
    Das Wesen war da. Es holte auf. Und es packte mit seiner langen, klauenartigen Totenhand zu, als sich Johnny auf der Hälfte der Treppe befand.
    Um seinem linken Knöchel lag plötzlich ein dichter, kalter Verband, der sich immer mehr zusammenzog. Er konnte ihn nicht abschütteln, der war wie eine Klammer, und während der nächsten Sekunde verlor Johnny den Kontakt mit dem Boden.
    Er fiel.
    Dabei erwies sich das Geländer als Glücksfall. Hätte er es nicht umklammert, wäre er mit dem Gesicht aufgeschlagen, so aber konnte er sich abstützen und einen Aufschlag mit blutigen Folgen gerade noch vermeiden. Trotzdem erwischte es Johnny am rechten Ellbogen. Dicht vor der Treppenkante schlug er auf, rutschte ab, und plötzlich war da noch die andere Klaue, die sein zweites Bein holte.
    Der Druck machte Johnny stumm.
    Am liebsten hätte er geschrieen, aber er war vor Entsetzen still. Er wußte daß er aus eigener Kraft nicht mehr freikam. Die Hände zerrten an ihm. Johnny konnte das Geländer nicht länger umklammern. Die Hand rutschte ab, schlug auf, während er bäuchlings über die Kanten der Steintreppe nach unten gezogen wurde.
    Glücklicherweise verletzte er sich bei dieser Aktion nicht, da er sich immer wieder abstützen konnte. Aber in seinem Kopf peitschten die Stiche. Schmerzen peinigten ihn, doch er biß die Zähne zusammen.
    Dann lag er unten vor der Treppe wie ein Häufchen Elend, wie der Verlierer, und er hörte zu, daß Susan Stone ihren »Sohn« lobte und ihm erklärte, wie gut er es gemacht hatte.
    Das Wesen reagierte auch. Es lachte. Auf diese Weise drückte es seine Freude aus.
    »Hoch mit dir!«
    Der Befehl galt Johnny. Ihm war klar, daß er verloren hatte. Er mußte also gehorchen. Etwas taumelig kam er auf die Beine, sah für einen Moment Susan Stone vor sich und dann die rechte Hand heranfliegen, die mit voller Kraft gegen seine linke Wange klatschte. Er konnte sich nicht mehr halten. Bis zur Gangwand schleuderte ihn der Schlag zurück.
    Johnnys Wange brannte. Susan Stone schlug noch einmal zu. Diesmal hatte sie auf die andere Seite gezielt. Aber Johnny duckte sich. Die Hand streifte sein Haar, dann wuchtete sie gegen das Gestein, und diesmal schrie die Frau auf.
    Sie wollte nicht aufgeben, sie hetzte ihre beiden Söhne auf Johnny, damit die ihn zusammenschlugen, aber andere Geräusche ließen sie für einen Moment erstarren.
    Am Ende der Treppe befand sich eine Tür. Von dort drangen die Schläge nach unten.
    Jemand war dabei, die Tür aufzubrechen.
    Das wußte auch Johnny.
    Er öffnete den Mund zu einem Schrei.
    Marty war schneller.
    Sein Faustschlag erwischte Johnny in der Magengrube. Der Schrei drang nicht mal ansatzweise aus seinem Mund. Noch im Stehen brach Johnny zusammen. Ein Hufschlag hatte ihn erwischt!
    Er hörte die Frau keuchen. Sie sprach von Flucht, öffnete die zweite Tür, und Johnny wehte ein fauliger Gestank entgegen. Dann war das Wesen bei ihm. Mit einer lockeren Bewegung wuchtete es Johnny in die Höhe, der gar nicht wußte, was mit ihm geschah.
    Die zweite Tür stand offen.
    Das Wesen schleuderte Johnny hindurch.
    Er prallte in den Schlamm, der hochspritzte, um in dicken Tropfen wieder auf ihn zu fallen. Dann rutschte er ein Stück weiter und blieb endlich liegen.
    Das Wesen hockte neben ihm. Er glotzte auf ihn nieder, und Johnny empfand die Blicke der Augen scharf wie Messerklingen. Er dachte an die Knochen unter dem Gabentisch des Grauens und hörte, wie die Tür von innen zugeknallt wurde.
    Allein, Dunkelheit. Dann das Licht

Weitere Kostenlose Bücher