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0874 - Die Gravo-Hölle

Titel: 0874 - Die Gravo-Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht daran, mich für einen derartigen Unsinn mißbrauchen zu lassen."
    „Ich bin Demeter", erklärte sie, als ihre Beinfesseln aufsprangen.
    „Woher kommen Sie?" fragte er.
    „Das weiß ich selbst nicht genau", sagte sie und stand auf. „Jetzt komme ich von einem Planeten, der Erde genannt wird. Aber das ist nicht mein Ursprung. Ich bin eine Wynge-rin."
    Daran hatte er von Anfang an nicht gezweifelt. Das silberne Haar hatte ihm einen klaren Hinweis gegeben. Nur Wynger hatten solches Haar.
    Er blickte Demeter prüfend an und kam zu dem Schluß, daß sie ihm vorläufig nicht mehr von sich selbst sagen wollte.
    „Gesprächig sind Sie gerade nicht", bemerkte er, „aber was nicht ist, kann ja noch kommen."
    „Wieviele Roboter gibt es hier? Wieviele von diesen Unförmigen? Oder existiert davon nur ein einziger?" fragte Demeter.
    Er blickte überrascht auf.
    „Sie können also praktisch denken", stellte er fest. „Das ist gut. Leider weiß ich nicht, mit wievielen Gegnern wir es zu tun haben. Dennoch müssen wir kämpfen."
    „Wir müssen Borl befreien."
    „Das ist der andere - wie?"
    „Das ist der andere", bestätigte sie mit einem flüchtigen Lächeln.
    Plondfair wandte ihr den Rücken zu und tat, als ob er sich suchend im Raum umsah.
    Tatsächlich interessierte er sich in diesen Sekunden für nichts anderes als das Mädchen. De-meter hatte eine große Ähnlichkeit mit Verthe, und das nicht nur äußerlich, sondern auch in ihrem ganzen Wesen und in der Art, wie sie sprach. Die Erinnerung an den Tod der Berufenen stieg wieder in ihm auf, und gleichzeitig wuchsen auch die Verbitterung und der Zorn gegenüber jenen, die das Geschehen auf Väl-gerspäre und seinen Monden bestimmten.
    „Wenn ich Sie richtig verstanden habe, dann befinden wir uns hier in einer Art Stützpunkt", sagte die Wyngerin. „Außerhalb dieser Station scheint es nicht gerade gemütlich zu sein."
    „Sie sind auf einem Planeten gefangen, der einen Durchmesser von etwa 640 000 Kilometern hat. Draußen herrscht eine Schwerkraft von mehr als 18 g. Diese Station steht auf dem Grund eines Wasserstoffozeans, der mehrere tausend Kilometer tief ist. Nun können Sie sich ungefähr vorstellen, wie es draußen aussieht. Diese Welt nennt sich Välgerspäre. Sie hat 47 Monde, von denen die meisten so groß wie Planeten sind."
    Demeter blickte ihn erschrocken an. Sie griff unwillkürlich nach seinem Arm.
    „Das bedeutet, daß wir diese Station nur mit dem Transmitter wieder verlassen können", sagte sie. „Nach draußen zu gehen, selbst wenn man einen Schutzanzug oder ein Spezialfahrzeug hat, ist wohl sinnlos."
    „Völlig", erwiderte er. „Nach draußen werde ich nie wieder gehen. Lieber begehe ich Selbstmord."
    Überraschenderweise reagierte sie nicht auf die Selbstmorddrohung. Dabei hatte er beabsichtigt, sie zu schockieren, weil er glaubte, ihr damit noch deutlicher machen zu können, wie unerträglich es draußen für Wesen wie sie und ihn war.
    „Von welchem Stamm sind Sie?" fragteer.
    Sie antwortete nicht, sondern ging an ihm vorbei zur Treppe. Dort blieb sie stehen.
    „Wollen Sie hier ewig warten?" Ihre Augen blitzten auf. „Borl ist noch gefangen. Wir müssen ihn herausholen."
    Plondfair ging zu ihr. Er schüttelte den Kopf.
    „Erst müssen wir uns Waffen besorgen", erklärte er. „Und das geht nur, wenn wir wenigstens einen der Roboter manipulieren. Dafür brauche ich jemanden, der mir den Rük-ken freihält.
    Wenn wir Waffen haben, erledigen wir alles weitere praktisch nebenbei."
    „Sie kennen sich hier besser aus als ich", erwiderte sie. „Das muß ich wohl akzeptieren, obwohl mir der Gedanke nicht gefällt, daß Borl länger als notwendig eingeschlossen ist."
    „Sie mögen ihn wohl sehr?" fragte er in gereiztem Ton.
    Sie ging nicht darauf ein. Wortlos eilte sie die Stufen der Treppe hoch. Er folgte ihr und ärgerte sich über seine letzten Worte. Sie waren nicht nötig gewesen. Zudem hatte er kein Recht, so etwas zu ihr zu sagen. Er wollte sie um Verzeihung bitten, als sie ihm überraschend ein Zeichen gab, leise zu sein. Sie hatte die Tür zur Transmitterhalle erreicht.
    Plondfair schloß zu ihr auf. Er hörte fremdartige Laute.
    Vorsichtig schob er die Tür auf, so daß er durch einen Spalt in die Halle sehen konnte.
    „Da ist niemand", sagte er flüsternd. Er öffnete die Tür noch weiter und schob sich hindurch.
    Lautlos betrat er die Halle. Er sah, daß eine der anderen Türen offen war. Von dort kam die Stimme. Der Berufene

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