0874 - Die Gravo-Hölle
hatte, fand er heraus, wie die Roboter angesprochen werden mußten. Wiederum gab es eine Sperre für Kampfeinsätze, aber diese brauchte er nicht zu lösen. Bevor er jedoch dazu kam, seinen Plan in die Wirklichkeit umzusetzen, erschienen zwei Roboter. Plondfair mußte sich wieder in sein Versteck hinter dem Computer zurückziehen.
Die Roboter führten Wartungsarbeiten am Transmitter durch. Dafür benötigten sie fast zwei Stunden. Während dieser Zeit konnte der Berufene nichts tun. Er konnte nur beobachten und nachdenken.
Als er endlich allein war, erhob er sich und kehrte an die Schaltungen des Computers zurück.
Doch er wurde abermals unterbrochen. Wieder erschienen zwei Roboter. Sie öffneten die Tür des Raumes, in dem die beiden Gefangenen waren. Wenig • später führten sie das Mädchen ab. Sie entfernten sich durch eine Tür, hinter der die Treppe nach unten lag, wie Plondfair durch den Computerplan wußte. Er eilte hinter ihnen her, wartete an der geschlossenen Tür, bis sie einen ausreichenden Vorsprung hatten, und folgte ihnen dann über eine gewundene Treppe nach unten.
Er konnte die Schritte der Wyngerin auf den Stufen hören, während die Roboter sich lautlos bewegten.
Als er die unterste Biegung erreichte, sah er das Mädchen. Es ging hochaufgerichtet zwischen den Robotern, die zu einer transparenten Tür schwebten. Hinter der Tür stand ein mit zahllosen Instrumenten und Stahlfesseln versehener Sessel. Furchtlos setzte die Wyngerin sich hinein und ließ sich die Fesseln anlegen. Sie versuchte nicht, sich zu wehren. Offenbar wußte sie, daß sie gegen die Roboter keine Chance hatte.
Plondfair war klar, daß die Roboter das Mädchen verhören wollten. Und er fragte, ob sie sich so ruhig verhielt, weil sie nichts wußte, oder weil sie sich sicher war, daß man ihr ihr Wissen nicht entreißen konnte.
Als er schon glaubte, daß das Verhör beginnen würde, wandten die Roboter sich ab und näherten sich ihm. Er hastete die Treppe hinauf, weil er sich nirgendwo verstecken wollte. Als er die Transmitterhalle fast erreicht hatte, stieß er auf eine Seitentür. Er öffnete sie. Dahinter lag eine Kammer, in der zwei desak-tivierte Roboter standen.
Er setzte sich raschentschlossen auf einen von ihnen und schloß die Tür bis auf einen kleinen Spalt. Sekunden später schwebten die Roboter vorbei und verschwanden in der Transmitter-halle.
Plondfair verließ die Kammer wieder und lief die Treppe herunter. Das Mädchen sah ihn kommen und blickte ihn an. Sie schien nicht die geringste Furcht vor ihm zu verspüren, obwohl sie doch annehmen mußte, daß er das Verhör durchführen würde.
Er riß die Glastür auf.
„Keine Angst", sagte er. „Ich bin hier, um Sie zu befreien. Die Roboter dürfen mich nicht sehen.
Ich bin hier eingedrungen, weil ich den ganzen Schwindel beenden will."
Er versuchte, ihre Fesseln zu lösen. Als sie nichts sagte, blickte er auf.
„Sie können mir ruhig glauben", sagte er. „Ich komme von Kermers-häm. Diese Station habe ich nur durch einen Zufall gefunden, als ich schon dachte, ich sei verloren. Die Impulse des Transmitters haben mich hierher geführt."
*
Es gelang ihm nicht, die Fesseln zu lösen.
Hilfesuchend sah er das Mädchen an. Er hoffte, daß sie ihm einen Hinweis geben würde. Dabei wurde ihm bewußt, daß sie ihn vielleicht gar nicht verstand.
„Verstehen Sie mich?" fragte er. „Ich meine, sprechen Sie die wynge-rische Sprache?"
„Ich verstehe Sie", antwortete sie.
Er atmete auf. Plötzlich merkte er, daß er etwas an den Fesseln übersehen hatte. Ein kleiner Bolzen hatte alle seine Mühen zunichte gemacht. Er stieß ihn heraus und befreite einen Arm des Mädchens.
„Na also", sagte er erleichtert. „Sie verstehen mich also. Gut. Hoffentlich glauben Sie mir auch.
Ich brauche dringend Hilfe. Allein komme ich gegen die Roboter und dieses unge-stalte Wesen nicht an. Sie werden mir helfen. Wir werden uns Waffen besorgen und kämpfen."
Der andere Arm war auch frei. Plondfair kniete sich hin und wandte sich den stählernen Fußfesseln zu.
„Wer sind Sie?" fragte das Mädchen.
„Plondfair, ein Berufener", erwiderte er bereitwillig. „Ich bin ein Lufke und vom Alles-Rad berufen worden. Ich habe jedoch herausgefunden, daß die Berufung ein Schwindel ist. Es geht um ein Auge. Alle Berufenen werden ins Universum hinausgeschickt, um ein Auge zu suchen.
Seit Tausenden von Jahren ist das so, ohne daß sich ein Erfolg eingestellt hat. Ich denke
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