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0875 - Die Rückkehr des Jägers

0875 - Die Rückkehr des Jägers

Titel: 0875 - Die Rückkehr des Jägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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Aber das ist nichts gegen das, was entsteht, wenn sich ihre Kräfte mit denen der Klinge vereinen. Selbst Stygia könnte dem nichts entgegensetzen.«
    »Und du auch nicht«, bemerkte Nicole trocken.
    »So ist es«, gab Lucifuge Rofocale unumwunden zu.
    »Und wir sollen diese Waffe aus der Hand geben, damit du ruhig schlafen kannst?«, fragte Gryf ungläubig. »Wenn wir mit diesem Dolch die Hölle vernichten können, werden wir es tun!«
    »Die Hölle vernichten?«, lachte der Erzdämon. »So mächtig ist selbst diese Waffe nicht. Aber ich gebe zu, sie könnte uns gewaltigen Schaden zufügen. Doch wir können später noch darüber diskutieren, was aus dem Dolch wird. Zunächst müssen wir diesen Irrsinn stoppen.«
    Zamorra nickte. »Gut, verschwinden wir von diesem ungastlichen Ort.«
    Der Herr der Hölle hob die Hände. Rote Blitze zuckten hervor und ließen die Eisenketten, die die Dämonenjäger festhielten, zischend verdampfen.
    »Ach ja, da ist noch etwas«, sagte Lucifuge Rofocale, als sich seine Widersacher erhoben, um sich ihm anzuschließen. »Eine kleine Rückversicherung, gewissermaßen. Damit ihr mich nicht hintergeht, habe ich vor zehn Minuten das komplette Fernsehstudio in die Hölle versetzt.«
    ***
    Nein, das kann nicht sein! Das darf nicht sein! Paul Gautard wollte es einfach nicht glauben. Doch es war wahr. Das bewies ihm nicht nur der Blick auf die unheimliche Vulkanlandschaft. Er spürte es mit jeder Faser seines Körpers: Sie waren dorthin zurückgekehrt, wo alles begonnen hatte. In die Schwefelklüfte.
    Doch wie …? Stygia war dafür bestimmt nicht verantwortlich. Die Fürstin der Finsternis hing immer noch hilflos im mentalen Netz der Batui, unfähig, auch nur einen Finger zu rühren. Ihre Kräfte waren komplett blockiert. Gab es etwa noch einen anderen Mitspieler? Eine dritte Partei, die im Hintergrund beobachtet hatte, wie sich die Dinge entwickelten, um dann aus dem Verborgenen zuzuschlagen?
    Egal, darum konnte er sich später kümmern. Mochten sie auch in der Hölle gelandet sein, das, worauf er sich 40 Jahre vorbereitet hatte, war endlich Realität geworden. Stygia war in seiner Hand - und er konnte mit ihr machen, was er wollte. So wie sie es damals mit seiner Familie getan hatte.
    Paul Gautard setzte seinen Rollstuhl in Bewegung und verließ seinen Beobachtungsposten hinter der Bühne.
    Sei vorsichtig Paul. Es könnte eine Falle sein.
    Der Milliardär hörte die echte Besorgnis in Tarabans Stimme. Auch der Batui hatte keine Ahnung, was hier vor sich ging.
    Keine Sorge, mein Freund. So lange wir sie in unserer Gewalt haben, wird es keiner wagen, uns etwas anzutun.
    Stygia ist in der Schwarzen Familie nicht gerade beliebt. Ihre Feinde könnten die Situation ausnutzen.
    Das müssen wir riskieren. Jetzt gibt es kein Zurück mehr.
    Gautard bog um eine Ecke und dann sah er sie direkt vor sich. Er hatte keinen Blick für die vielen hundert Zuschauer, die wie erstarrt das Geschehen auf der Bühne beobachteten.
    Für einen Moment war Paul Gautard wieder ganz der elfjährige Junge, der hilflos den Mächten der Finsternis ausgeliefert war. Dann gewann er seine Fassung wieder und lächelte sardonisch.
    »Stygia, es ist lange her…«
    »Paul«, zischte die Fürstin der Finsternis. »Ich hätte dich damals mit deiner verdammten Sippe auslöschen sollen!«
    »Dein Pech, dass du es nicht getan hast. Die Chance bekommst du nie wieder.«
    »Sei dir da nicht so sicher, Menschlein!«, fauchte Stygia. »Du glaubst doch nicht, dass du damit durchkommst. Ich habe Legionen auf meiner Seite.«
    Doch der Milliardär ließ sich davon nicht beeindrucken. Kalt lächelnd gab Paul Gautard den Batui einen Wink. Sofort verstärkten die schwarzhäutigen Höllenwesen den mentalen Druck. Mit einem grellen Aufschrei stürzte die Dämonin zu Boden. Ihr schöner Körper wand sich unter unerträglichen Schmerzen.
    »Dafür zerreiße ich deine Seele in tausend Stücke«, brachte Stygia mühsam hervor.
    »Das hast du längst getan«, erwiderte Gautard ungerührt. »Es ist Zeit, sich dafür zu revanchieren. Hier und heute endet deine Herrschaft des Schreckens.«
    »Ich wünschte, ich könnte Ihnen zustimmen«, sagte Professor Zamorra. »Doch ich fürchte, die Sache ist ein wenig komplizierter…«
    ***
    Zamorra erfasste die Situation im Bruchteil einer Sekunde. Gautard hatte Stygia tatsächlich in seine Gewalt gebracht. Wider Willen empfand der Dämonenjäger so etwas wie Mitleid für die am Boden liegende Fürstin der

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