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0875 - Die Rückkehr des Jägers

0875 - Die Rückkehr des Jägers

Titel: 0875 - Die Rückkehr des Jägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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war aber offenbar wieder ganz Herr seiner Sinne. Mit eiserner Entschlossenheit umklammerte er die Klinge der Vergeltung, die ihm der Gautard-Batui zu entreißen versuchte. Der ehemalige Unternehmer war so auf die magische Waffe fixiert, dass er Zamorra gar nicht kommen sah.
    Der Dämonenjäger brachte die bizarre Kreatur mit einem Karatetritt in den Unterleib aus dem Gleichgewicht. Sofort setzte Merlins Stern nach und deckte Gautard mit einem wahren Gewitter aus silbernen Blitzen ein. Die magische Energie schlug tiefe Wunden in das ölig glänzende Fleisch, doch bevor der Körper ganz in Flammen aufgehen konnte, warf sich eine andere dunkle Gestalt schützend vor ihn.
    »Taraban, nein!«, schrie Gautard entsetzt, als der andere Batui ohne einen Schmerzenslaut verging. Dann wandte er sich Zamorra zu, sein unmenschliches Gesicht zu einer Fratze des Hasses verzerrt. »Du hast meinen Bruder getötet, Meister des Übersinnlichen. Dafür stirbst du!«
    Der Parapsychologe spürte fast körperlich, wie der Anführer der Batui telepathisch den Befehl aussandte, alle Energien auf Zamorra zu fokussieren. Und er wusste, dass er kaum eine Chance hatte, die mentale Attacke lange zu überleben. Er bereitete sich auf das Unvermeidliche vor, als Jean schrie: »Zamorra, benutze den Dolch!«
    Der Dämonenjäger wusste sofort, was der Jäger meinte. Der magische Dolch verstärkte die Kräfte der Batui ins Unermessliche. Aber der Kanal funktionierte möglicherweise in beide Richtungen.
    Zamorra zwang sich, die um ihn herum tobende Schlacht zu vergessen. Er schloss die Augen und versenkte sich ganz in sich selbst. Der Parapsychologe hatte in den letzten Monaten viel über das Amulett gelernt, und er wusste instinktiv, was zu tun war. Seine Finger glitten über die Silberscheibe, schoben die erhaben gearbeiteten Symbole auf neue Positionen, wo sie für einen Moment einrasteten, um sich dann von selbst zurückzubewegen.
    Zamorra konnte nur hoffen, dass die Magie des Amuletts mit der des Dolches harmonierte. Er würde es jeden Moment erfahren.
    Die Attacke der Batui kam - und wurde von Merlins Stern abgeblockt, um ein Vielfaches verstärkt und wieder zurückgeworfen. Ein kollektiver Schmerzensschrei erfüllte den Raum, als sich die mentale Bombe gegen die Batui selbst richtete.
    Die Wirkung auf die Höllenwesen war sehr viel verheerender, als Zamorra es in seinen kühnsten Träumen erwartet hätte. Die Batui erstarrten von einer Sekunde auf die andere. Ihre Körper verwandelten sich in lebende Statuen, die Münder in stummem Entsetzen aufgerissen. Ein letztes Zittern ging durch die ölig glänzenden Leiber, dann zerfielen sie zu Staub.
    Allein ihr Anführer widerstand etwas länger. Ungläubig starrte Paul Gautard auf den Dolch, den Jean fallen gelassen hatte. Die magische Waffe glühte wie eine Mini-Sonne vor der Supernova. Das Metall verformte sich und warf Blasen, bis nur noch ein formloser Klumpen übrig war.
    »Das war so nicht geplant«, murmelte Gautard, bevor auch er zu Staub zerfiel.
    »Was für ein Arsch!«
    »Das kannst du laut sagen.« Zamorra half Jean Fournier auf und sah sich um. Die Zuschauer standen unter Schock, und einige brauchten dringend medizinische Hilfe. Es war Zeit, diese lebensfeindliche Sphäre zu verlassen. Doch vorher musste er sich noch einem anderen Problem widmen.
    »Der große Zamorra rettet die Hölle. Wer hätte das gedacht?«, höhnte Stygia.
    Die Fürstin der Finsternis wurde von Nicole immer noch in dem Käfig aus Dhyarra-Magie festgehalten. Doch der Parapsychologe ließ sich nicht täuschen. Jetzt, wo die Batui nicht mehr existierten, war Stygia wieder im Vollbesitz ihrer Kräfte. Sie konnte sich jederzeit aus ihrer misslichen Lage befreien, daran änderte auch der Blaster nichts, den Gryf auf ihre Stirn gerichtet hielt.
    Zamorra baute sich vor der Höllenfürstin auf. »Es muss ganz schön erniedrigend für dich sein, ausgerechnet von mir gerettet zu werden.«
    »Mag schon sein, Dämonenjäger. Aber wie erniedrigend muss es erst für dich sein?«
    »Überspann den Bogen nicht, Stygia. Unsere nächste Begegnung geht für dich nicht so glimpflich aus.«
    Die Höllenfürstin lächelte grimmig.
    »Ich freue mich darauf, Meister des Übersinnlichen.«
    Dann verschwand sie.
    »Das wurde auch Zeit«, sagte Gryf genervt. »Können wir jetzt gehen?«
    »Euer Wunsch ist mir Befehl«, sagte Lucifuge Rofocale.
    ***
    Es war schon fast dunkel, als sie sich auf dem Père Lachaise trafen. Jean nickte Zamorra und

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