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0876 - Die unheimliche Macht

0876 - Die unheimliche Macht

Titel: 0876 - Die unheimliche Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rieb an meinem Körper herum. Ich spürte die Wärme auch innerlich. Ich hörte das leise Summen, ich vernahm auch Stimmen, aber ich war noch immer nicht in der Lage, die Augen zu öffnen, obwohl ich akustisch alles mitbekam.
    Daß man mich auf die Intensivstation eines Krankenhauses geschafft hatte, war mir schon klargeworden. Nur kannte ich den Namen der Klinik nicht, aber ich hatte verstanden, daß sich jemand um mich kümmerte, der sehr respektvoll mit dem Namen Professor Jennings angesprochen wurde, den ich allerdings nicht kannte.
    Dieser Professor hatte mich auch untersucht und sich über meinen Zustand zufrieden geäußert. Ich war entkleidet worden, und man hatte die Schicht von meinem Körper behutsam abgekratzt, ohne die Kälte allerdings großartig reduzieren zu können.
    Zumindest war das mein erster Eindruck gewesen, doch nun spürte ich die Wärme, und es ging mir dementsprechend besser. Der Kreislauf war wieder in Gang gebracht worden, er wurde über Meßgeräte, an die man mich angeschlossen hatte, kontrolliert. Aus den zufrieden klingenden Bemerkungen der Anwesenden entnahm ich, daß es wieder aufwärts ging.
    Auch mit meinem Willen!
    Ich wollte einfach nicht mehr in dieser verdammten Dunkelheit liegenbleiben und die Augen geschlossen halten. Ich war kein passiver, sondern ein aktiver Mensch, und ich wollte mich auch wieder an das erinnern können, was mir widerfahren war.
    Und da klaffte das Loch!
    Nicht gerade klein, mir kam es vor wie ein Trichter, der sehr tief und bodenlos war.
    Nichts - rabenschwarz der Vorhang, auch kein Fünkchen Erinnerung sprang in die Höhe.
    Dafür wich meine Lähmung. Die Wärme tat gut, ich öffnete sogar die Augen. Es war so einfach, so leicht, warum nicht auch vorher? Warum erst jetzt?
    »Er ist wach, Professor.«
    Jemand schob andere Weißkittel zur Seite, und ein rundes Gesicht mit Apfelbacken beugte sich mir entgegen. Ein kleiner Mund, eine knubbelige Nase, aber sehr helle Augen, die mich prüfend anblickten.
    Ich konnte plötzlich wieder sprechen und sagte: »Bevor sie mich fragen, wie es mir geht, Professor Jennings, kann ich Ihnen erklären, daß es mir schon viel schlechter ergangen ist.«
    »Das freut mich.«
    »Danke.«
    Wir lachten, auch Jennings grinste und sagte dann: »Jetzt mal Spaß beiseite Mr. Sinclair, wie geht es Ihnen wirklich?«
    »Okay ich fühle mich schwach.«
    »Das war anzunehmen. Mehr nicht?«
    »Nein.«
    Der Professor blies seine Wangen auf, so wurde das Gesicht noch runder. Alles ist so seltsam, daß ich Mühe habe, eine gewisse Logik zu finden. Eigentlich gibt es keine. »Was ich mit Ihnen und Sie mit sich selbst erlebt haben, ist unlogisch, finden Sie nicht auch, Mr. Sinclair?«
    Er schaute mich dabei so an, als erwartete er meine Zustimmung. Ich hätte mich gern aufgesetzt, wenn ich nicht noch an die Apparaturen angeschlossen gewesen wäre. So blieb ich dann liegen und gab ihm recht. »Eine gewisse Unlogik ist da schon vorhanden, das kann ich nicht bestreiten. Ich weiß praktisch nicht mehr, was da mit mir genau passiert ist. Ich bin dann aus diesem Loch hervorgetaucht, und auf einmal merkte ich, daß ich mich nicht mehr bewegen konnte. Mein Körper war gefangen wie in einem Kokon. Ich fror, ich stellte fest, daß Eis auf meiner Haut lag, daß meine Augen und mein Mund verklebt waren. Ich spürte die Kälte, sie hielt mich gefangen, aber es war nicht mit dem Eis zu vergleichen, das wir vom Winter her kennen.«
    »Warum nicht?«
    »Es schmolz nicht.«
    Professor Jennings nickte. »Sehr richtig, Mr. Sinclair, das Zeug ist einfach nicht geschmolzen, das auf ihrem Körper lag. Ich stehe selbst vor einem Rätsel, wir alle hier kommen damit nicht zurecht. Wir werden es untersuchen, um das Rätsel lösen zu können.« Er setzte sich auf einen Stuhl und stemmte die Faust unter sein Kinn. Der Ellbogen berührte dabei das Bein. »Sie haben nicht zufällig eine Idee, Mr. Sinclair? Ich frage sie jetzt von Mensch zu Mensch, vergessen Sie mal den Wissenschaftler in mir.«
    »Gern, aber Sie haben recht. Es ist ein Rätsel. Ich fühle mich ja nicht schlecht, ich weiß nicht, was mich da erwischt hat, Wenn möglich, dann nehmen Sie mir doch die Dinger ab. Ich will nicht am Tropf hängen, ich bin okay.«
    »Das werden wir auch machen, aber es muß doch etwas geschehen sein. Ich möchte der Sache auf den Grund gehen. Aus medizinischer Sicht ist sie wichtig. Ich kann hinzulernen. Wir fanden Sie wie eingepackt. Man hat sie aus einem Haus hervorgeholt. Mehr

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