0876 - Die unheimliche Macht
steht, daß der General und seine Frau spurlos verschwunden sind. John blieb zurück und lag dort wie vereist.«
»Ja.«
»Soll ich sagen, was ich denke, Sir?«
»Tun Sie das?«
»Der General und seine Frau wurden von UFOs geholt. Von Außerirdischen gekidnappt oder wie auch immer.«
Sir James schwieg. Der Inspektor ließ ihn in Ruhe, denn das Schweigen sagte mehr als manche Worte. Mit einem Tuch tupfte der Superintendent seine Stirn ab und sagte dann leise: »Ich weiß auch nicht, was ich glauben soll? Ich weiß es nicht…«
»Aber Sie streiten es auch nicht ab.«
Sir James hob die Schultern. »Wenn ich Ihnen sage, daß es zwei Zeugen gegeben hat, die unsere Theorie festigen, kommen wir der Sache schon näher. Es ist eine gewisse Polly Sanders und ein gewisser Dean Kolly. Sie haben John auch gefunden. Ich habe die Aussagen der beiden noch vor knapp einer halben Stunde gehört.«
»Was haben sie gesehen?«
Sir James hob die Schultern. »Eigentlich nicht viel, man kennt ja die Geschichten, die auch in zahlreichen Büchern aufgeführt sind und in den Archiven der Geheimdienste vor sich hinschmoren. Aber ich will es Ihnen trotzdem der Reihe nach erzählen, wobei ich mich darauf verlassen muß, daß die beiden nicht gelogen haben.«
In den nächsten drei Minuten hörte Suko zu. Konkrete Dinge hatte ihm Sir James nicht übermitteln können, aber das Gehörte reichte schon aus, um sich einen Reim auf gewisse Tatsachen zu machen, und Suko ging davon aus, daß es Tatsachen waren die ihm sein Chef da erzählte.
Er fragte sofort weiter. »Diese beiden Zeugen, Sir, wo befinden sie sich jetzt?«
»In Sicherheit.«
»Sie haben das Paar nicht nach Hause gehen lassen?«
»Nein. Es gab nur die beiden Zeugen, und sie dürfen auf keinen Fall allein gelassen werden.«
Suko nickte. »Das ist richtig. Wenn ich mir vorstelle, daß gewisse Kräfte wieder zurückkehren könnten…« Nach dem unvollendeten Satz schaute Suko seinen Chef schräg von der Seite her an.
Sir James nickte nur. Dann reinigte er die Gläser seiner Brille. Auch Sir James wirkte nicht mehr so sicher wie sonst. Dieser Fall konnte durchaus mächtige Kreise ziehen, und sie standen erst am Fuße des Berges. Er setzte die Brille wieder auf. »Tatsache bleibt, daß der General als auch seine Frau verschwunden sind. Wenn wir den Zeugen Glauben schenken sollen, dann hat das Licht sie geholt.«
»Und über dem Licht schwebte wohl seine Platte oder ein anderer Gegenstand?«
»Kann sein.«
Suko lächelte und schüttelte dabei den Kopf. »Es ist kaum vorstellbar, daß hier in der Nähe von London UFOs gesichtet worden sind. Gut, ich akzeptierte die Aussagen, ich akzeptiere auch das Verschwinden der Storms und auch Johns ungewöhnliche Vereisung, aber bisher waren wir eigentlich dazu ausersehen, uns mit magischen Phänomenen zu beschäftigen. Ich frage Sie, Sir, wo da die Magie bleibt.«
»Das weiß ich nicht.«
»Dann hätte man sich auch als Leibwächter eine andere Person engagieren können?«
»Hätte man, das stimmt. Nur fühlte sich niemand für einen derartigen Fall zuständig.«
Suko ballte vor Wut die Hände. »Und deshalb hat es ausgerechnet John erwischt. Verdammt noch mal!«
»Er wird schon durchkommen, denke ich.«
Suko runzelte die Stirn. »Wissen Sie denn, Sir, mit welchen Mitteln die anderen arbeiten?« Das Wort Außerirdische wollte ihm nicht über die Lippen kommen.
»Das weiß ich natürlich nicht, hoffe aber, daß unsere Medizin weit genug ist, um da entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Mehr können wir im Augenblick nicht tun. Auf der anderen Seite müssen wir darauf warten, daß sie vielleicht wieder zurückkehren und wir dann eine Chance bekommen, einzugreifen.«
»Gegen die anderen?«
Sir James seufzte. »Ich weiß, daß es schwer ist, vielleicht sogar unmöglich. Es kann auch sein, daß in den folgenden Tagen unser Denken revolutioniert wird, und mich würde ferner interessieren, was John Sinclair in seinem Zustand durchgemacht hat oder ob er überhaupt etwas erlebt und mitbekommen hat.«
»Worauf wollen Sie hinaus, Sir?«
Der Angesprochene räusperte sich. »Suko, ich bitte Sie. Das wissen Sie doch selbst genau. John könnte möglicherweise einen Kontakt auf einer anderen Ebene mit diesem Wesen gehabt haben. Das wäre wirklich die Erfüllung eines Traums.«
Suko war da skeptischer. »Und an John denken Sie nicht?«
»Doch, gerade an ihn. Weil ich ihn für stark genug halte, das zu verkraften…«
***
Jemand
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