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0876 - Die unheimliche Macht

0876 - Die unheimliche Macht

Titel: 0876 - Die unheimliche Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Körper, ein Mann und eine Frau, und keine der beiden Personen nahm Notiz von uns.
    Sie rangen miteinander, sie lachten, sie klatschten sich gegenseitig ab, sie verdrehten die Augen in den schweißnassen Gesichtern, sie lachten mal laut, dann kicherten sie wie die Kinder, und es war für uns schwer vorstellbar, daß ich es mit einem leibhaftigen General und seiner Frau zu tun hatte.
    Suko schaute mich an. In seinen Augen las ich die Frage, und ich nickte, bevor ich sprach. »Ja, die beiden sind Gordon und Senta Storm. Zwei Erwachsene und völlig normale Menschen, bis vor kurzem jedenfalls. Nun sehe ich das anders.«
    Das stimmte auch. Wir mußten es so sehen. Die Haut der beiden war aufgedunsen, sehr glatt, aber sie zeigte eine unnatürliche Farbe. Mehr rötlich als blaß.
    Besonders bei General Storm fiel auf, daß der Kopf von der Proportion her nicht zum Körper paßte.
    Der Leib war viel zu groß für den haarlosen Schädel und erinnerte in etwa an eine Birne. Die Haare waren ihm ausgefallen, und seine Glatze schimmerte wie ein halbrunder Spiegel. Das Gesicht dieses Erwachsenen hatte einen kindlichen, nein, keinen kindlichen Ausdruck angenommen, sondern einen debilen. Deshalb stand für mich fest, daß der General und seine Frau nicht mehr normal, sondern vom Wahnsinn umflort waren.
    So hatten die anderen die beiden Menschen wieder zurückgegeben.
    Beide lagen jetzt auf dem Rücken und hatten uns gesehen. Plötzlich hörten die Bewegungen ihrer Köpfe auf und auch das naiv klingende Kichern und Lachen.
    Sie starrten uns an.
    Ich konzentrierte mich auf das Gesicht der Frau. Ich hatte sie noch als Verführerin in guter Erinnerung, aber von diesem lasziven Ausdruck war nichts mehr zu sehen.
    Das Lächeln auf den Lippen wirkte wie das eines Kranken, und auf den Lippen schimmerten Speichelbläschen. Sie gluckste mir zu und hob dabei einen Arm an.
    »Gehen wir«, sagte ich.
    »Und wohin?«
    »Telefonieren. Wir müssen die beiden abholen lassen.« Ich schüttelte den Kopf. »Gütiger Himmel, was hat man nur mit ihnen angestellt? Ich komme da nicht mit.«
    Auch Suko schwieg. Er war es, der die Tür von außen schloß. Im dunklen Gang mußten wir beide tief Luft holen, ohne daß es uns besserging. Wir waren irgendwie fertig, ich mehr als Suko, was mein Freund auch einsah. Er schlug mir auf die Schulter und sagte: »Ich gehe telefonieren, bleib du ruhig hier stehen.«
    »Ja, ist schon gut.« Ich stützte mich mit der Schulter an der Wand ab. Zahlreiche Gedanken und Überlegungen schossen mir durch den Kopf. Die Storms zu sehen, war schlimm gewesen. Sie hatten sich verändert oder waren verändert worden. Wie auch immer, ich mußte mich allmählich damit abfinden, daß wir es mit einer Macht zu tun hatten, die selbst wir nicht erfassen konnten, obwohl wir einiges gewohnt waren.
    Waren es tatsächlich Außerirdische gewesen?
    Ich hatte meine Zweifel. Es wollte mir nicht in den Kopf. Das war zu unwahrscheinlich. Da konnte ein Märchen endlich wahr werden. Zumindest für Suko und mich.
    Noch immer grübelte ich darüber nach, wie es weitergehen könnte, wenn es Außerirdische waren.
    Sollte es ihnen dann gelingen, Suko und mich in ihre Gewalt zu bekommen? Rechnen mußten wir damit, dann war es durchaus möglich, daß sie auch uns irgendwann wieder freiließen. Wir dann aber nicht mehr so aussahen wie jetzt, sondern eher dem General und dieser Frau ähnelten.
    Was war mit ihnen geschehen? Wo waren sie gewesen?
    Ich hätte ihnen gern die entspre chenden Fragen gestellt, doch ich würde keine Antworten bekommen.
    Sicherlich hatten ihnen die Entführer die Erinnerung ausgelöscht. Für sie würde es kein normales Leben mehr geben. Möglicherweise gerieten sie an gute Psychologen, die einen Teil der Blockade aufhoben, aber die Storms selbst würden auch nicht mehr in dieses Haus zurückkehren. Später würden wir sie in einer Klinik besuchen können. Als ich darüber nachdachte, wurde mir bewußt, welches Glück ich gehabt hatte. Sie hätten auch mich holen können, aber sie hatten es nicht getan.
    Ich war einfach nur bewußtlos geworden und irgendwie vereist. Hatte man mich nur vergessen, oder gab es andere Gründe?
    Mir fiel die Deformation meines Kreuzes ein, und dabei machte es auch klick in meinem Kopf.
    Sollte mich das Kreuz tatsächlich geschützt und vor einem nicht mehr zu reparierenden Schaden bewahrt haben? Einiges wies darauf hin. Wenn es tatsächlich so gewesen sein sollte, dann spielten noch andere Mächte eine

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