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0876 - Die unheimliche Macht

0876 - Die unheimliche Macht

Titel: 0876 - Die unheimliche Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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brauchte ihn nur halb zu drehen, da schnackte die Tür schon auf.
    »Es war nicht mal abgeschlossen«, kommentierte er.
    »Was sagt dir das?«
    »Noch nichts. Ich habe es nur festgestellt.«
    Wir betraten das Haus wie zwei Diebe. Im Prinzip konnte niemand hier warten, und trotzdem waren wir so vorsichtig, als könnten wir jeden Augenblick böse überrascht werden.
    »Willst du Licht haben?« fragte Suko.
    »Nein, nicht hier unten.«
    »Okay, dann geh vor, du kennst dich schließlich besser aus.«
    Das stimmte, und ich bewegte mich auf die Treppe zu, deren Umriß sich in einem Schattenriß abmalte. Sie war sehr breit, hatte zwei Geländer und verengte sich nach oben hin. Derartige Treppen gab es auch auf Bühnen, wenn dort die große Schau lief.
    War das Haus leer? Oder hatten es fremde Mächte geschafft, es in ihren Besitz zu bringen?
    Wir wußten es beide nicht. Trotzdem lag auf mir die Last der Verantwortung, denn ich hatte Suko dazu überredet, noch einmal an den Ort des Geschehens zu fahren.
    Während ich leise die Treppe hochging, kehrten die Erinnerungen zurück. Ich sah mich wieder aus dem Zimmer kommen, dann in das grelle Licht blicken, und ich erinnerte mich an den Anblick dieser kompakten und ekligen Gestalt.
    Danach war der Faden gerissen.
    Wenn ich mir vorstellte, was in den letzten Stunden alles passiert war, konnte ich nur den Kopf schütteln. Es lohnte nicht, darüber nachzudenken, eine Lösung gab es sowieso nicht.
    Suko war hinter mir geblieben. Ich wartete in der ersten Etage auf ihn und hörte auch seine geflüsterte Frage. »Nun? Haben wir recht daran getan, wieder herzufahren?«
    »Ich kann es dir nicht sagen.«
    Er sprach mich auf mein Feeling an. »Was hast du denn für ein Gefühl? Ist das Haus außer uns leer? Haben die anderen Spuren hinterlassen, nach denen wir suchen sollen?«
    »Licht kann keine Spuren hinterlassen.«
    »Stimmt.«
    Ich wollte nicht mehr im Dunkeln stehenbleiben, holte die kleine Lampe hervor, schaltete sie ein und richtete den Strahl zu Boden. Zuerst hatte ich in die Richtung meines Gästezimmers leuchten wollen. Ich überlegte es mir anders und drehte mich. Suko trat bis an das Geländer zurück. Er wollte mich bei meiner Arbeit nicht stören. Ich faßte auch in meine Seitentasche, wo das Kreuz steckte, aber es hatte sich nicht erwärmt. Es war so geblieben.
    »Okay, laß uns gehen.«
    »Wohin?«
    Ich leuchtete tiefer in den Gang hinein. »Zum Schlafzimmer der Storms.«
    »Meinetwegen, wenn du dir etwas davon versprichst.«
    Wieder ging ich vor, und diesmal bewegte ich mich auf leisen Sohlen. Der Lichtstrahl glich einem scharfen, hellen Messer, der die Finsternis zerschnitt.
    Suko blieb hinter mir, ich aber spürte, daß sich etwa verändert hatte. Es war nur ein Gefühl, nicht mehr als eine Regung, aber sie nahm zu, je mehr ich mich der Tür näherte. Als ich sie erreichte, blieb ich vor ihr stehen.
    »Was hast du?« wisperte Suko in meinem Rücken.
    Ich legte einen Finger senkrecht auf die Lippen und drückte meinen Körper so weit nach vorn, bis ich das Holz der Tür berühren konnte. Mit dem Ohr, denn ich glaubte, jenseits der Tür Geräusche oder Stimmen gehört zu haben.
    Ja, da war etwas!
    Noch sehr durcheinander. Nichts war polarisiert. Atmen, flüstern oder schmatzen, da kam alles zusammen. Auch ein hohes Kichern, wenn ich mich nicht irrte.
    Auch Suko hatte etwas vernommen. »Da ist doch was«, flüsterte er. »Und ob.«
    »Der General…?«
    »Wir werden es bald wissen.«
    Ich öffnete die Tür nicht mit einem Ruck. Sehr vorsichtig schob ich sie nach innen und war froh darüber, daß sie keine Geräusche verursachte. Sie knarrte nicht, sie quietschte nicht, denn die Laute, die wir hörten, drangen aus dem Zimmer.
    Dort tat sich etwas.
    Ich vergrößerte den Spalt, und mein Blick fiel auf das große Bett. Dort bewegte sich etwas. Es war einfach zu dunkel, um Genaueres erkennen zu können. Zwei Körper hatten sich dort aneinander geklammert. Da war das Flüstern zu hören, das leise Schmatzen, mal ein Kichern, dann setzte sich plötzlich eine Gestalt auf. Anhand der langen Haare war zu sehen, daß es sich um eine Frau handelte.
    Wobei hatten wir sie gestört?
    Sicherlich nicht bei dem einen. Um das genauer herauszufinden, mußte ich das Licht einschalten.
    Das tat ich auch.
    ***
    Für einen Moment hatten wir den Eindruck inmitten eines surrealistischen Panoptikums zu stehen.
    Was wir da sahen, das konnte nicht wahr sein. Auf dem Bett wälzten sich zwei nackte

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