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0876 - Die unheimliche Macht

0876 - Die unheimliche Macht

Titel: 0876 - Die unheimliche Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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müssen, das aber tat sie nicht. Polly fühlte sich wie unter einem Bann stehend, und sie legte auch die letzten Schritte zurück.
    Dicht vor der schmalen Fensterbank blieb sie stehen. Bückte sich dann zur Seite, um den Blick anzuheben. Sie schielte in die Höhe und an der Mauer vorbei, weil sie eben einen Blick zum Himmel werfen wollte.
    War er heller geworden?
    Polly stand so unter Streß, daß sie nicht darüber nachdenken konnte.
    Sie holte Luft, sie war außer sich, denn sie hatte die Helligkeit gesehen, die tatsächlich in einem breiten Streifen aus der dunklen Höhe nach unten gedrungen und auf die Rückseite des Hauses konzentriert war.
    Polly spürte das Fieber der Angst. Sie mußten es sein. Das war keine normale Helligkeit. Sie hatten sie gefunden, sie würden sie immer finden, und deshalb kam ihr nicht einmal der Gedanke an Flucht.
    Sie schaute weiter.
    Waren das Beine, die erschienen?
    Zumindest waren es Schatten, die so aussahen wie Beine.
    Immer weiter näherten sie sich dem Fenster der Souterrain-Wohnung.
    Polly riß den Mund auf. Ihr Gesicht war verzerrt wie ein falsch zusammengelegtes Puzzles. Mit unsicheren Schritten trat sie zurück, die Hände ausgestreckt, als könnte sie das Unheil damit aufhalten.
    Dann war sie am Bett. Mit der rechten Hacke stieß sie gegen die Kante und verlor dabei das Gleichgewicht. Sie prallte nicht rücklings auf das Bett, denn sie hatte es geschafft, sich zu drehen.
    Der Druck weckte ihren Freund.
    Schlaftrunken fuhr er hoch. Mit dem rechten Arm schlug er noch um sich. »Was… was… ist denn los?«
    Polly gelang es, den Arm zu fassen und ihn festzuhalten. »Sie kommen!« keuchte sie schreiend.
    »Meine Güte, sie sind da. Sie… sie… wollen uns holen…«
    ***
    Suko war mit dem Rover gekommen, und als wir in ihm saßen, da hatte er den Platz des Fahrers aufgenommen. Bevor er startete, sprach ich ihn an und schaute dabei den Heckleuchten des Taxis nach, in dem Sir James Powell saß.
    »Ich möchte nicht nach Hause.«
    »Wie?«
    »Es ist so, wie ich es sagte.«
    Suko schüttelte den Kopf. »Verdammt noch mal, wo willst du dann hin, Alter?«
    »Noch einmal zurück in das Haus des Generals.«
    Mein Freund schwieg. Ich wußte, daß sich jetzt seine Gedanken jagten. Ich konnte es ihm nachfühlen, aber er schüttelte nur den Kopf. So sah ich mich gezwungen, eine Erklärung hinzuzufügen. »Ich möchte mich dort umsehen. Ich will wissen, was dort geschehen ist. Vielleicht entdeckte ich etwas. Ich will dran bleiben.«
    »Und müde bist du nicht?« fragte Suko.
    »Im Gegenteil. Ich bin wie aufgedreht.«
    »Du weißt auch, wie spät es ist.«
    »Ja, nach drei.«
    »Eben.«
    »Wenn du noch länger wartest, wird es noch später. Gib schon Gas, Alter! Um diese Zeit kommen wir selbst durch eine Riesenstadt wie London. Ich muß mich im Haus umschauen. Ich habe einfach das Gefühl, etwas übersehen zu haben, und ich werde es jetzt mit anderen Augen betrachten, davon kannst du ausgehen.«
    »Na ja, mir soll es egal sein.«
    »Dann Abmarsch!«
    Es war tatsächlich nicht viel Betrieb in der Stadt. Wir kamen so gut durch wie selten. Suko ließ mich in Ruhe, dafür war ich ihm dankbar, so konnte ich mich in Gedanken mit der Deformierung des Kreuzes beschäftigen.
    Welche Kraft hatte dies geschafft? Was war so stark oder möglicherweise stärker als mein Kreuz?
    Ich wußte es nicht genau. Es gab natürlich eine mächtige Gegenmagie, angeführt von den Kräften der Urhölle, die sich gegen die Kraft des Kreuzes und der vier Erzengel stemmten, die an den Enden ihre Zeichen hinterlassen hatten, aber diese urdämonische und satanische Kraft hatte beileibe nichts mit irgendwelchen Außerirdischen zu tun. Davon mußte ich einfach ausgehen, denn in all den Jahren hatte ich so etwas noch nicht erlebt. Mein Kreuz war schon beeinflußt worden, ich dachte da an die Kraft der dämonischen Lilith, aber sie hatte nichts mit irgendwelchen außerirdischen Wesen gemein, sondern eher mit den Kreaturen der Finsternis und natürlich mit Luzifer, dem Urbösen.
    Dennoch war mein Kreuz angegriffen worden, und damit kam ich persönlich nicht zurecht. Es mußte von Mächten erwischt worden sein, die mir unbekannt waren.
    Außerirdische?
    Dieser Begriff wollte mir nicht aus dem Kopf. Natürlich hatte ich in der entsprechenden Literatur von Begegnungen und auch Entführungen durch sie gelesen, aber persönlich erlebt hatte ich dies noch nicht. Ich wollte die Berichte auch nicht in den Bereich der Fabel abtun, es

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