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0876 - Die Welt des LARD

Titel: 0876 - Die Welt des LARD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fremden Augen in deren Bann gezogen.
    Es kostete ihn Mühe, die drei Bilder wieder in den Umschlag zurückzuschieben.
    „Das stammt aus Cainstors Habe?" fragte er, um sich zu vergewissern.
    „Ja, daher stammt es'', antwortete der Asogene.
    „Wer sind diese Leute?" wollte Tarmair wissen.
    . Da rollte Raylto in eine Ecke des schüsseiförmigen Fahrzeugs und quarrte: „Woher soll ich das wissen? Du bist der Diener des LARD. Du mußt deinen Verstand anstrengen, um herauszufinden, was diese Bilder zu bedeuten haben!"
    Tarmairs erster Impuls war, umzukehren und nach Westend zurückzufliegen. Er war ziemlich überrascht, als er Raylto sagen hörte: „Falls du nach Westend zurückkehren willst, schlag' dir das aus dem Kopf. Cainstor hat die Siedlung längst verlassen!"
    „Warum sollte er das?"
    „Wenn er ein Lügner ist - aus Scham. Wenn er wirklich hinter dem Ende der Welt war, dann ist er jetzt wieder dorthin unterwegs, um sich Beweise zu verschaffen, die niemand widerlegen kann."
    „Du ... du hältst das für möglich?" stieß Tarmair hervor.
    „Ich kenne euch Wynger nicht", antwortete der Asogene fast verächtlich. „Ich weiß nicht, was bei euch alles möglich ist."
    „Wir sollten trotzdem nach Westend zurückkehren", beharrte der Spötter. „Ich muß Cainstors Spur aufnehmen."
    „Falls er eine zurückgelassen hat. Vorläufig brauchst du Ruhe. Die findest du am besten in deinem eigenen Bett. Wer weiß, ob du dich überhaupt noch mit Cainstor abzugeben brauchst."
    Im Augenblick besagte Tarmair diese Bemerkung wenig. Erst später stellte er fest, daß sie ganz anders gemeint war, als er sie begriffen hatte.
    Tamairs Schlaf war unruhig. Er erwachte und fühlte sich müder und zerschlagener als zuvor. Er ging in die Küche und bereitete sich ein Frühstück, von dem er die Hälfte wieder wegwarf.
    Die Arbeitsperiode hatte noch nicht begonnen. Tarmair war daher einigermaßen überrascht, als er den Türsummer hört. Er ging, um zu öffnen. Vor der Tür stand ein älterer Mann von ehrwürdigem Aussehen. Er trug ein lose hängendes Gewand aus kostbarem Stoff. Sein Haar hatte den goldenen Schimmer des sorgenfreien Alters.
    „Grimroch ...!" schrie Tarmair auf.
    Der Mann lächelte freundlich.
    „Ich bin es, mein Sohn", antwortete er. „Wir haben einander lange nicht, mehr gesehen."
    „Das ist wahr!" rief Tarmair voller Freude. „Aber ich habe in letzter Zeit oft an dich gedacht."
    Er trat beiseite und ließ Grimroch eintreten.
    „Ist das so?" fragte der Goldhaarige. „Aus einem besonderen Grund?"
    „Ich ... ich war verwirrt", stotterte Tarmair. „Ich wollte dir Fragen stellen."
    Grimroch musterte den Spötter mit merkwürdig eindringlichem Blick. Das Lächeln war von seinem ehrwürdigen Gesicht geschwunden. Er wirkte ernst, fast hart.
    „Ja, du mußt verwirrt sein, mein Sohn", sagte er. „Sonst wäre ich nicht hier."
    Auf einmal spürte Tarmair, wie seine Freude über das Wiedersehen geringer wurde.
    „Warum bist du hier?" fragte er.
    „Das mächtige LARD ist mit deiner Abwicklung des Falles Cainstor nicht zufrieden", antwortete Grimroch.
    „Warum nicht? Ich habe Cainstor fertiggemacht!" behauptete Tarmair. „Er wird sich nicht mehr mucksen."
    „Das spielt hier keine Rolle. Dein Auftrag lautete, Cainstor zu töten."
    Tamair sah zu Boden. Er wußte nicht, woher er die Worte nehmen sollte, um seine Handlungsweise zu erklären. Schließlich sagte er: „Das konnte ich nicht. Cainstor war einmal mein Freund."
    Als er aufsah, erblickte er einen Grimroch, den er noch nie zuvor gesehen hatte. Das Gesicht des Alten war eine Grimasse unbeherrschten Zorns. Die Augen sprühten.
    „Cainstor war einmal dein Freund?" schrie er. „Deswegen mißachtest du den Befehl des LARD?"
    Tarmair war von Grimrochs Heftigkeit überrascht.
    „Ich dachte, es genügt...", versuchte er, sich zu verteidigen.
    Aber Grimroch schnitt ihm das Wort ab.
    „Wenn das LARD dir einen Befehl erteilt, brauchst du nicht mehr zu denken!" keifte er. „Du hast dich deines Amtes als unwürdig erwiesen! Du wirst von dem Fall Cainstor von jetzt an die Finger lassen! Ein anderer Spötter wird die Sache übernehmen. Er hat bereits den Fall Pren-tach zur Zufriedenheit des Mächtigen gehandhabt."
    Tarmair war völlig außer dem Gleichgewicht. Er verstand nicht mehr. Er begriff nicht, was ihm widerfuhr.
    „Wer ist der neue Spötter?" fragte er, ohne die Frage eigentlich stellen zu wollen. „Kenne ich ihn?"
    „Natürlich kennst du ihn", fauchte

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