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0877 - In der Gewalt des LARD

Titel: 0877 - In der Gewalt des LARD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Palastwächtern bedroht werden."
    Damit gab Cainstor sich vorerst zufrieden.
    Vorsichtig bewegten sich die beiden Männer aus Quostoht in die Richtung, aus der das summende Geräusch kam. Die Menschen, die Tarmair zuvor erblickt hatte, ließen sich nicht mehr sehen. Wahrscheinlich hielten sie sich irgendwo hinter den Maschinen versteckt.
    Cainstor stieß plötzlich einen halblauten Ruf des Schreckens aus. Gleichzeitig trat er seitwärts, um in die Deckung eines Maschinensockels zu gelangen. Tarmair tat es ihm gleich. Cainstor beugte sich vorsichtig nach vorne, dann zeigte er aufwärts.
    „Siehst du sie dort?" fragte er im Flüsterton, als könnten die fremden Geschöpfe ihn hören.
    Tarmair blickte in die Höhe. Er sah fünf merkwürdig aussehende Gebilde, die ein paar Dutzend Meter unter der Decke der mächtigen Halle schwebten. Sie erinnerten ihn am ehesten an Insekten, wie er sie von Quostoht her kannte – nur waren sie um ein Hundert- oder Tausendfaches vergrößert.
    Sie hatten zahlreiche Gliedmaßen, dafür fehlten ihnen die Flügel. Tarmair vermutete, daß sie sich nach demselben Antriebsprinzip bewegten wie die schüsselförmigen Fahrzeuge, die die Leute von Quostoht benutzten.
    Wenig später machte er weitere zwei Rieseninsekten aus. Sie hatten sich von der Gruppe der anderen abgesondert und verfolgten anscheinend ihr eigenes Ziel. Sie flogen wesentlich tiefer, und ihre Flugrichtung war so, daß sie den beiden Wyngern allmählich näher kamen.
    Tarmair wußte, was er zu tun hatte.
    „Die beiden dort nehmen wir uns zuerst vor", sagte er.
    Cainstor war unsicher.
    „Ist die Waffe wirklich so mächtig?"
    fragte er zweifelnd.
    Tarmair lächelte überlegen.
    „Paß auf, Alter!" sagte er.
    Er ließ eine volle Minute verstreichen. Inzwischen waren die fremden Geschöpfe so nahe gekommen, daß er sein Ziel fast kaum mehr verfehlen konnte. Er nahm an, daß sich irgendwo in der Nähe der insektenförmigen Wesen ein Mensch befinde, den sie verfolgten. Aber der Mensch blieb vorläufig unsichtbar.
    Tarmair visierte sein erstes Opfer an.
    Dann zog er an dem Hebel, der als Auslöser diente. Ein blendender Energiestrahl schoß aus dem vorderen Ende des Rohrs. Tarmair hörte, wie Cainstor entsetzt aufschrie. Der Schuß war ein Volltreffer. Das Rieseninsekt glühte auf. Sekunden später explodierte es in einem wirren Funkenregen.
    Der ehemalige Spötter ließ es bei diesem Erfolg nicht bewenden. Er nahm das zweite Rieseninsekt aufs Korn und erledigte es mit derselben Treffsicherheit wie das erste.
    „Unglaublich!" staunte Cainstor. „Das ist die Waffe, die der Asogene bei sich trug?"
    „Das ist sie", bestätigte Tarmair grimmig.
    „Und da sie einem Geschöpf des LARD gehörte, macht es mir ein besonderes Vergnügen, sie gegen andere Geschöpfe des LARD einzusetzen."
    „Du glaubst, daß auch hier unten das LARD herrscht?" fragte Cainstor aufgeregt.
    „Ich bin so gut wie sicher", erklärte der jüngere Wynger. „Aber ... heh – schau dort!"
    Cainstor sah sofort, was er meinte. Die Gruppe der anderen fünf Flugwesen hatte sich aufgelöst. Drei von ihnen verfolgten einen Kurs, der in den Hintergrund der Halle führte. Die übrigen beiden kamen schräg auf die beiden Wynger zu.
    „Die erwischen wir auch!" triumphierte Tarmair.
    Er lief ein paar Schritte bis zur nächsten Maschinengruppe, um ein leichteres Zielen zu haben. Mit zwei rasch aufeinanderfolgenden Schüssen brachte er die beiden Rieseninsekten zur Strecke.
    Cainstor war ihm gefolgt. Tarmair drehte sich nach dem Alten um und wollte etwas zu ihm sagen. Aber da hörte er ein Geräusch unmittelbar vor sich. Es klang wie das seufzen eines Menschen. Mit ein paar weiten Schritten überquerte er die Gasse, die zwei Maschinenreihen voneinander trennte, und bog um die Kante eines stählernen Sockels.
    Da sah er die Frau vor sich. Sie kauerte am Boden und zitterte, vor Angst oder vor Schwäche, das konnte Tarmair nicht entscheiden. Es war eine junge Frau, von ungewöhnlicher Schönheit und mit dem typischen silbernen Haar der Wynger.
    „Wer bist du?" fragte Tarmair überrascht.
    Die junge Frau sah ihn an. Sie hatte große dunkle Augen, in deren Tiefe sich der Blick eines Mannes leicht verlieren konnte.
    „Ich bin Demeter", antwortete sie in derselben Sprache, deren auch Tarmair sich bedient hatte.
     
    *
     
    Cainstor war hinzugekommen.
    „Welch ein Wunder!" staunte er. „Woher kommst du?"
    Die junge Frau, die sich Demeter nannte, war inzwischen aufgestanden.

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