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0877 - In der Gewalt des LARD

Titel: 0877 - In der Gewalt des LARD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinter einen metallenen Sockel. Dort wartete er ein paar Augenblicke. Zwei Gleitroboter sonderten sich von den übrigen ab und folgten seinen Bewegungen. Sie schwebten jetzt nur noch zwanzig Meter über dem Boden. Hytawath setzte seine Flucht fort. Er wandte sich nach rechts, dann wieder nach links. Er lief nicht mehr als fünf Schritte in einer Richtung. Er schlug Haken wie ein irdischer Hase, hinter dem die Hunde her sind.
    Eine halbe Minute später schaute er sich von neuem um. Die beiden Roboter waren näher gekommen. Die Fluchttaktik hatte nichts genützt. Die Gleitmaschinen hatten inzwischen mehr Fahrt aufgenommen.
    Nur noch ein paar Sekunden, und sie würden ihn erreicht haben. Das Gefühl der Hilflosigkeit befiel Hytawath Borl.
    Da – plötzlich! – geschah etwas Seltsames. Von irgendwoher zuckte ein greller Blitz durch das Gewirr der Maschinen. Er mußte einen der beiden Roboter getroffen haben, denn das insektenförmige Gebilde glühte auf einmal hell auf, und im nächsten Augenblick verging es im heftigen Knall einer Explosion, die einen gelbglühenden Funkenregen nach allen Richtungen versprühte.
    Gebannt beobachtete Hytawath Borl das merkwürdige Schauspiel. Da zuckte der Blitz ein zweites Mal auf, und auch der andere Robot detonierte. Jetzt war Hytawath völlig sicher, daß eine unbekannte Macht auf seiner Seite in den Kampf eingegriffen hatte. Er hatte nicht erkennen können, woher die Blitze kamen. Aber jetzt, da er seiner Verfolger ledig war, galt seine erste Sorge wieder den Wyngern, die er sich selbst hatte überlassen müssen.
    Er hastete den Weg zurück, den er gekommen war. Da hörte er in nicht allzu weiter Entfernung einen berstenden Krach, dem nur eine Sekunde später ein zweiter folgte.
    Hytawath kannte das Geräusch bereits: es war der charakteristische Knall, mit dem ein Schweberoboter explodierte.
    Plötzlich nahm das Summen, das die Maschinenwesen im Flug von sich gaben, eine neue Klangfarbe an. Es wurde dunkler und zugleich intensiver. Hytawath begriff sofort, was das bedeutete: die Roboter waren auf Fluchtkurs gegangen. Er rannte weiter. Nach wenigen Sekunden begann das Geräusch, an Lautstärke zu verlieren. Er hatte sich nicht getäuscht: die Gleitmaschinen flohen!
    Zwischen zwei hochaufragenden Metallsockeln stieß er auf Plondfair. Der junge Wynger wirkte verwirrt.
    „Wo ist Demeter?" rief Hytawath.
    Plondfair verstand nur den Namen. Er antwortete mit einer Geste, die nur bedeuten konnte, daß er die Frau aus den Augen verloren hatte. Hytawath deutete mit den Zeigefingern beider Hände zu Boden.
    „Bleib hier, damit ich dich wiederfinde!"
    sagte er dazu.
    Plondfair schien die Geste zu verstehen.
    Er blieb zurück, während der Jäger von Vorcher-Pool weitereilte. Er begann, Demeters Namen zu rufen. Schließlich erhielt er Antwort. Er wandte sich in die Richtung, aus der die Laute kamen. Er bog um die Ecke eines würfelförmigen Maschinensockels – und hatte Demeter plötzlich unmittelbar vor sich.
    Sie war nicht allein. Zwei Männer standen bei ihr, die ohne Zweifel ebenfalls dem Volk der Wynger angehörten. Der Ältere von ihnen war nach irdischen Maßstäben fast ein Zwerg – ein wohlbeleibter Zwerg obendrein.
    Sein Silberhaar enthielt messingfarbene Strähnen, ein untrügliches Kennzeichen fortschreitenden Alters. Der Jüngere war um ein gutes Stück größer, aber im Vergleich mit Terranern immer noch kurz gewachsen. Sein Haar hatte denselben silbernen Glanz wie Demeters und Plondfairs.
    Die beiden Wynger starrten Hytawath aus großen Augen an. Hytawath hörte sie ein paar Worte wechseln. Der Jüngere trug ein rohrförmiges Gerät, und plötzlich ging es Hytawath auf, daß dies die Waffe gewesen sein müsse, mit der die feindlichen Roboter zum Teil vernichtet, zum Teil in die Flucht getrieben worden waren.
    „Wer sind diese Leute?" fragte er Demeter.
    „Sie sind Freunde", antwortete die Wyngerin lächelnd. „Sie haben uns vor den Robotern gerettet."
    „Das weiß ich", sagte Hytawath. „Wie kommen sie hierher? Kennen sie diese Welt? Können sie uns sagen, wo wir sind?"
    Demeter gab sich amüsiert ob soviel Ungeduld.
    „Bisher habe ich keine Zeit gehabt, mich ausführlich mit ihnen zu unterhalten", erklärte sie. „Ich weiß wenig mehr als ihre Namen. Sie heißen Cainstor und Tarmair und kommen von der Welt Quostoht."
     
    4.
     
    Für Tarmair waren die ersten Stunden in dem fremden Land hinter dem Ende der Welt wesentlich friedlicher und ereignisloser verlaufen,

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