0877 - Raubvampire!
wollte sie in genau diesem Augenblick gegen das Mosaik schleudern.
Vampire - alle drei! Van Zant stieß einen Wutschrei aus, der die drei aufschreckte. Er verfluchte die Tatsache, dass er zwar Krieger der weißen Stadt war, seine ihm verliehenen Fähigkeiten in dieser Position ihm hier überhaupt nicht helfen konnten. Er musste sich ganz einfach mit einer brauchbaren Waffe gegen Vampire und anderem Höllengesocks ausstatten.
Jetzt half ihm dieser Vorsatz jedoch überhaupt nicht.
Dem Pater konnte er nicht mehr helfen - der kleine Mann hatte sein Engagement mit dem Leben bezahlt… und sein Gott hatte ihm gegen diese Kreaturen keine Hilfe gebracht. Doch es musste einen logischen Grund geben, warum die Nachtwesen sich so sehr für das Glasmosaik interessierten. Wenn er es konnte, wollte van Zant den Langzähnen gerne die Suppe versalzen.
Mit Kreuz und Weihwasser waren die wohl kaum zu verschrecken. Also musste rohe Gewalt herhalten. Artimus griff sich die hölzerne Sitzbank zu seiner Rechten, stemmte sie spielerisch in die Höhe und ließ sie auf die Blutsauger fliegen, die sieh noch immer neben dem Pater befanden. Er war erstaunt, wie präzise und hart er geworfen hatte. Die Bank erwischte die beiden frontal und fegte sie nach hinten. Lange würden sie sich nicht irritieren lassen. Drei gegen einen… Artimus wurde sich langsam bewusst, worauf er sich hier eingelassen hatte.
Im Grunde blieb ihm wohl nur der mehr oder minder ehrenvolle Rückzug- kurz: die Flucht. Er blickte zu der dritten Frau, die sich ihm nun zugewandt hatte. Sie war eine Schönheit, doch die spitzen Eckzähne, die sie nun zeigte, trübten diesen Eindruck doch mächtig.
Und nicht nur die, denn in ihrer rechten Hand hielt sie nun eine klobige Schusswaffe. Artimus wurde klar, dass er es hier nicht mit drei durstigen Vampiren zu tun hatte. Die Frauen waren mit modernen Waffen ausgerüstet, was sie am Leib trugen, das erinnerte ihn beinahe schon an Kampfanzüge. Da steckte System dahinter. Entweder arbeiteten die drei auf eigene Rechnung… oder sie waren eine gut zusammengesuchte Truppe. Wer dahinterstecken mochte, war Van Zant in diesem Augenblick allerdings recht egal.
Denn die dritte Vampirin feuerte ihre Waffe auf ihn ab!
Van Zant ließ sich wie ein Stein zu Boden fallen. Sicher war es nur Einbildung, aber er glaubte, den Hauch der Kugel dicht über seinem Scheitel zu spüren - doch sie traf ihn nicht. Was andernfalls geschehen wäre, wusste er noch im gleichen Atemzug, denn das Geschoss fetzte in die Doppeltür und explodierte beim Aufprall. Die Holzsplitter der in tausend Teile zerrissenen Flügel jagten durch den Raum. Van Zant spürte mehrere Einschläge in seinem Körper… um die Splitter würde er sich später kümmern. Denn nun war es an ihm, den drei Höllenweibern einzuheizen.
Der Physiker kam hoch - ein Blick zeigte ihm, das von den beiden Kreaturen am Boden noch keine akute Gefahr drohte. Es war die dritte Blutsaugerin, die hier der Aktivposten war. Vielleicht dachte sie, van Zant wäre erledigt, oder sie hielt ihn für nicht gefährlich, denn sie wandte sich dem Fenster zu. Die Sichelwaffe nutzte sie wie einen Glasschneider - und nur kurz darauf hatte sie ein ganz bestimmtes Stück herausgetrennt - gut 8 mal 8 Zoll groß. Zufrieden wandte sie sich ihren Gefährtinnen zu, die nun wieder auf den Beinen waren und den Mann angriffen, den sie glaubte erledigt zu haben.
Und der kämpfte schlau. Mit einem der Kerzenleuchter hielt van Zant sich die Frauen vom Leib, während er nur auf den richtigen Augenblick wartete, seine einzige wirkliche Waffe einzusetzen. Aus den Augenwinkeln heraus sah er die dritte Vampirfrau, die keinen weiteren Schuss anbringen konnte, denn Artimus hielt seine zwei Gegnerinnen immer geschickt zwischen sich und der Feuerwaffe.
Dann hatte er die beiden exakt in der richtigen Position.
Sie standen dicht beieinander, behinderten sich in ihren Bemühungen sogar gegenseitig. Der Physiker zögerte keine Herzschlag lang. Er machte einen Ausfallschritt auf die Frauen zu, um ihnen nahe genug zu sein. Dann betätigte er den Auslöser der Schockwaffe.
Doch die sandte nun keine elektrischen Schläge aus - sie wurde für die Dauer von nur knapp zwei Sekunden zur Feuerlanze, deren Strahl an der Mündung scharf gebündelt war, sich dann fächerartig ausbreitete.
Damit konnte man keinen Vampir eliminieren - van Zant wusste das nur zu gut. Doch er hatte etwas anderes entdeckt: Die Kampfanzüge, die von den Frauen getragen
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