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0877 - Raubvampire!

0877 - Raubvampire!

Titel: 0877 - Raubvampire! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Menschenverführer hatten die Fantasie, sich diese Realität auszudenken.
    Dieses Plateau allerdings war nicht einer schlechten Laune der Hölle entsprungen. Es war erschaffen worden, als die erste Wächterin Armakaths sich der Attacken der dunklen Krone ausgesetzt gesehen hatte. Die Dunkle Krone - die magische Insignie des Königs der Asanbosam, des Vampirstammes aus Afrika.
    Allcine der Vampirdämon Sarkana hatte es vor vielen Jahrhunderteneinmal geschafft, über die Krone zu triumphieren. Er hatte den Stamm der Asanbosam ausgerottet, und deren König Assunta, seine Frau Sabeth und einen Leibwächter des Königspaares samt der Krone gebannt. Erst als die drei Holzfiguren, in denen sie die Jahrhunderte verbringen mussten, wieder vereint wurden, brach der Bann - der Hauptgrund war jedoch sicher das Ende Sarkanas, der von Zamorra und seinem Team vernichtet worden war.
    König Assunta geriet rasch unter den Willen der Krone, die in den Jahren der Verbannung einen Wandel vollzogen hatte. Sie war nicht länger Schutz und Machtgarant für die Asanbosam, sie war es, die nach der absoluten Macht strebte. Wer ihr dabei zu Diensten war, machte für sie keinen Unterschied. Assunta starb, als die Dunkle Krone seiner überdrüssig wurde. Am Ende dann trug sie Mir ja… ausgerechnet Mirja, die junge Korsin, deren Hass auf Vampire unersättlich schien.
    Als Armakaths Wächterin die Dunkle Krone besiegte, schien dies so leicht, so simpel zu sein. Seither ruhte sie in diesem Felsmassiv und es schien, als würde von der Insignie keine Gefahr mehr ausgehen können.
    Was hatte Laertes gesagt?
    … die Schwäche der Stadt könnte die neue Stärke der dunklen Krone bedeuten…
    Als der Praetor, das Exekutiv-Wesen der geheimnisvollen Herrscher aller weißen Städte, Armakath praktisch schlafen gelegt hatte, war die Wächterin getötet worden. Eine Zeit lang hatte die Stadt unter einer undurchdringlichen Glocke geruht, die es nun nicht mehr gab. Die Schwäche der Stadt war gleichbedeutend mit der Tatsache, dass es die Wächterin nicht mehr gab.
    Zamorra und Nicole wechselten einen vielsagenden Blick. Bei alldem - gepaart mit ihren sonstigen ›Schlachtfeldern‹, die ja nun wahrhaftig nicht zu verachten waren - hatte niemand von ihnen auch nur einen Gedanken an die Dunkle Krone verloren. Zu glauben, der Sieg der Wächterin über die hölzerne Krone wäre für die Ewigkeit gestrickt, erwies sich nun als böser Irrglaube.
    Das Plateau, diese vollkommen plane Hochebene, wölbte sich nun überdeutlich sichtbar in Richtung des sternlosen Himmels über den Schwefelklüften.
    »Zu viel Hefe…« Nicoles Gag wirkte gequält, und das wusste sie auch genau. Entsprechend schräg fiel ihr Lächeln dazu aus. Aber Unrecht hatte sie damit ja nicht einmal. Das wirkte optisch tatsächlich wie ein Kuchen, der sich entschlossen hatte, seinen Bäcker zu ärgern.
    So sehr Zamorra auch versuchte, andere logische Gründe dafür zu finden, so überdeutlich blieb er stets am gleichen Ergebnis hängen. Natürlich… die Dunkle Krone war zu neuen Aktivitäten erwacht. Und nun? Die Frage konnte er in Nicoles Augen lesen. Beantworten konnte er sie ihr jedoch nicht.
    »Fein, jetzt haben wir es gesehen.« Nicole war ratlos. »Und weiter? Wie hat Dalius sich die Sache gedacht? Wir werden kaum in der Lage sein, die Magie der Wächterin zu imitieren. Vielleicht können Dalius' Uskugen-Magie und Merlins Stern gemeinsam etwas ausrichten, doch…«
    Weiter kam sie nicht, denn Zamorra hatte sie zu Boden gezogen.
    »So stürmisch heute?« Der Parapsychologe antwortete mit einem säuerlichen Grinsen, denn Nicole hatte natürlich wie er den Grund für Zamorras Aktion bereits gesehen: Am Fuß des Felsens waren drei in Schwarz gekleidete Wesen erschienen, einfach so, ganz nach Art der Vampire. Sie waren zu weit entfernt, um Details ausmachen zu können, doch in Größe und Körperbau ähnelten die drei Frauen sich in gewisser Weise. Beinahe so, als hätte man sie gezielt als Team zusammengestellt. Zwei der drei Frauen machten einen etwas lädierten Eindruck, als kämen sie direkt aus einem Kampf. Die dritte stand aufrecht und stoisch da, den Blick auf den Berg vor sich gerichtet.
    Dann jedoch wandte sie sich an ihre Begleiterinnen. Zamorra hätte zu gerne gewusst, was dort gesprochen wurde, doch das war nicht möglich. Es mussten klare und deutliche Worte gewesen sein, denn augenblicklich kehrte in die kleine Gruppe Ruhe ein. Wie drei Statuen standen sie dort.
    »Sie warten.«

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