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0877 - Raubvampire!

0877 - Raubvampire!

Titel: 0877 - Raubvampire! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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bescheren konnte? Bis zu diesem Moment hatte Sabeth das geglaubt.
    Doch jetzt war sie sich nicht mehr sicher.
    »Woran denkst du, Wächterin Armakaths?«
    Sabeth wirbelte herum, streckte dem unbekannten Eindringling die Hände entgegen, bereit, ihn mit einem Feuerstoß von der Mauer zu fegen. Sie war die Wächterin - sie besaß die Macht innerhalb Armakaths Einfriedung.
    Der tödliche Impuls in ihr schwand so rasch wie er sich aufgebaut hatte. Die Gestalt, die sich hinter sie geschlichen hatte, war ihr nicht fremd. Mehr noch - sie hatte das Recht in der Stadt zu verweilen.
    »Artimus, Krieger der Stadt! Ich grüße dich… ich…«
    Van Zant winkte ab, trat nahe an Sabeth heran. »Lass die geschwollenen Reden, Sabeth. Ich weiß, dass du nun Wächterin bist. Bist du es gerne? Wurdest du es aus freiem Willen? Beantworte mir diese Fragen, denn ich muss wissen, woran ich bei dir bin.«
    »Die Wurzel hat mich erwählt.« Das war nicht unbedingt die Antwort, auf die der Physiker gehofft hatte, doch im Grunde sagten diese wenigen Worte alles. Sabeth sah keine Alternative, die sich ihr geboten hätte. Van Zant wollte nicht weiter in sie dringen. Das musste warten. Er richtete seinen Blick in Richtung des Massivs.
    »Wenn niemand etwas unternimmt, dann wird die Krone bald wieder frei sein.« Artimus wandte sich erneut Sabeth zu. »Kannst du den Bann nicht erneuern? Schließlich bist du nun die Wächterin in Armakath. Deine Vorgängerin hat ihn schließlich initiiert.«
    Sabeth schüttelte langsam den Kopf. »Ich weiß noch zu wenig. Die Fähigkeiten der ersten Wächterin und meine unterscheiden sich zudem voneinander. Ich kann nichts tun. Aber…«
    Sie schwieg, sah zu dem Fels hin.
    »Was - aber? Sabeth, du ahnst wie ich was geschieht, wenn die Krone erneut zu ihrer alten Mach kommt. Die Gefahr für Armakath ist dann groß. Willst du das riskieren? Rede mit mir, Sabeth.«
    Die dunkelhäutige Vampirin wandte erneut den Kopf. Sie wusste, dass van Zant Recht hatte, doch sie traute ihm nicht - er war Krieger Armakaths, ja, aber wollte er der Stadt nicht eher schaden als ihr zu helfen? Dann traf die Wächterin eine Entscheidung. Es war die einzig mögliche, denn sie allein würde die Stadt im Ernstfall nicht verteidigen können. Noch nicht, denn ihre Kräfte waren noch nicht ausgereift.
    »Hör mir zu, Krieger. Es ist eine alte Geschichte, doch vielleicht ist sie mehr als nur das. Hör gut zu. Man sagt, die Spitze Afrikas kann das Holz der Könige bändigen…«
    Zwei Silhouetten hoben sich gegen das fahle Licht der Hölle ab. Zwei Gestalten, die in Stein gemeißelt schienen. Eine von ihnen sprach - die andere hörte nur schweigend zu.
    Und mit jedem Wort begriff Artimus van Zant mehr und mehr.
    ***
    »Es wird Zeit, dass er nun endlich kommt.«
    Eine der drei Frauen sprach aus, was die anderen dachten. Es war Colbra, die ihre Ungeduld zum Ausdruck gebracht hatte. Seffila, die zweite Vampirin, nickte heftig.
    »Ja, ich fürchte, wenn er nun nicht bald erscheint, dann wird dieser verfluchte Berg explodieren und uns unter sich begraben.« In ihrer Art zu sprechen lag ein unüberhörbar ordinärer Touch. Es war nicht schwer zu erraten, in welchen Kreisen Seffila verkehrt hatte, ehe der Vampirkeim sie traf.
    Sinje-Li überhörte die nörgelnden Einwände der beiden Frauen, die ihr unterstellt waren. Sie wusste, er würde rechtzeitig da sein. Und wenn nicht, dann hätte er sicher seine Gründe. In einem gab Sinje-Li den anderen jedoch Recht. Der Berg vor ihnen wurde zu einer unberechenbaren Gefahr für sie drei.
    Sinje-Li warf einen Blick auf das Glasquadrat, das sie in der linken Hand hielt. Der Auftrag hatte geheißen -Stehlen des Glassymbols, Treffpunkt exakt an diesem Punkt in der Hölle. Mehr wusste auch sie nicht. Doch Sinje-Li ahnte, dass der instabile Fels vor ihr irgendetwas mit dieser Scheibe zu tun hatte. Um sich abzulenken betrachtete sie ihr Beutestück intensiver.
    Sie hatte mit ihrer Sichel großzügig um das herum geschnitten, was wohl von einigem Wert schien. Zumindest für ihren Herrn und Auftraggeber. Es war ein schwach blau gefärbter Splitter, der vielleicht drei Zoll hoch, knapp unter zwei Zoll breit war. Seine Form war die eines gleichschenkligen Dreiecks… und wenn Sinje-Li ganz ehrlich war, konnte sie nichts Besonderes an dem Splitter entdecken. Doch vielleicht gab es da mehr, als sie erkennen und erahnen konnte. Sinje-Li zuckte mit den Schultern.
    Ein bedrohliches Vibrieren schien den Boden unter ihren

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