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0878 - Die Schwertlady

0878 - Die Schwertlady

Titel: 0878 - Die Schwertlady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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handelte nicht mehr wie wir. Und sie entwickelte spontan und ungeplant starke Para-Kräfte, die sich unserer Kontrolle entzogen. So blieb uns nur die Möglichkeit, sie von unserer Station zu verbannen, ehe sie größte Zerstörungen anrichten konnte. Wir portierten sie auf den Planeten, den unsere Station seither umkreist, um über zu wachen. Wir gaben ihr nicht mal einen Namen.
    »Wir haben sie ›Schwertlady‹ genannt«, warf Zamorra ein. Er zuckte immer noch jedes Mal etwas zusammen, wenn Crrtkaar sie »kleine Riesin« nannte, so intensiv waren seiner Zeit die Begegnungen mit den Kleinen Riesen gewesen.
    Crrtkaar sah zu der Klinge, die Rhett immer noch festhielt, als wolle er sich bis zu seinem Lebensende nicht mehr davon trennen. Schwertlady, das passt ausgezeichnet. Sie schuf sich diese Waffe mittels ihrer Para-Kräfte. Eigentlich hätte sie gar keine Waffe haben dürfen. Aber wir konnten sie ihr nicht mehr abnehmen. Erst dir, Sir Rhett Saris ap Llewellyn, ist dies gelungen. Du bist ein erstaunlicher Vertreter deiner Art.
    Rhett lächelte.
    »Werde jetzt bloß nicht größenwahnsinnig«, flüsterte seine Mutter ihm zu. Jetzt grinste er breit.
    Wir stellten fest, dass die… Schwertlady… immer wieder in kurzen Abständen von diesem namenlosen Planeten verschwand. Wohin, konnten wir nicht feststellen, weil sie sich dann abschirmte, und wir konnten sie auch nicht aufhalten. Ihr regelmäßiges Verschwinden war die einzige Abwechslung, die sich uns in all der Zeit bot. Aber es war auch eine monotone, immer gleiche Abwechslung. Und jetzt endlich seid ihr gekommen und habt unser Problem beseitigt. Wir sind euch so unglaublich dankbar…
    Zamorra versuchte zu verstehen, was die Riesen nun empfanden. Es fiel ihm immer noch sehr schwer.
    Er selbst lebte gern und setzte immer alles daran, auch in den gefährlichsten Situationen zu überleben. Und vor ihm lag noch ein langes Leben, ebenso wie vor Nicole. Sie hatten beide vom Wasser des Lebens getrunken und waren dadurch relativ unsterblich geworden. Krankheiten gab es für sie nicht mehr, Verletzungen heilten geradezu rasend schnell, und nur extreme Gewaltanwendung konnte sie töten.
    Daß ihnen damit zugleich eine große Verpflichtung auferlegt war - die ständige Jagd auf Dämonen und andere Mächte der Finsternis, der Schutz der Menschen -, nahmen sie beide gern in Kauf.
    Allerdings fragte sich Zamorra oft, ob er noch würde weiterleben wollen, wenn der Tod Nicole von seiner Seite riss. Vielleicht dachten die Riesen hier ebenso. Das, wofür sie Jahrhunderte gelebt hatten, war ihnen genommen worden, und jetzt wollten sie nicht mehr leben…
    »Wie kann ich euch überzeugen, dass es trotzdem besser ist weiter zu leben?«, fragte er. »Es gibt doch immer wieder Dinge, so unwahrscheinlich viele Dinge, an denen man sich erfreuen kann und für die es sich lohnt…«
    Du kannst uns nicht umstimmen, unterbrach Crrtkaar ihn. Der Entschluss zu gehen, sobald das möglich wird, fiel schon vor langer Zeit und ist unumstößlich.
    »Und wenn es doch wieder eine Aufgabe für euch gibt?«
    Wer sollte sie uns stellen? Die anderen haben längst vergessen, dass es uns gibt. Sonst wäre längst einer von ihnen hier aufgetaucht, um nach dem Rechten zu sehen.
    »Und wenn ich euch eine neue Aufgabe gebe?«
    Jetzt wandten sich ihm alle überrascht zu, Menschen wie Riesen. »Du?«, stieß Lady Patricia hervor.
    Er nickte. »Ich.«
    Crrtkaar wehrte ab. Das geht nicht. Selbst wenn du eine noch so interessante Aufgabe hast, kannst du sie uns nicht stellen. Denn du bist kein Riese, sondern ein Mensch.
    »Einer, der im Auftrag des Dieners der Schicks als waage arbeitet.«
    Das spielt keine Rolle, Zamorra. Um uns eine neue Aufgabe zu geben, musst du ein Riese sein.
    Zamorra seufzte. Es war ein Versuch gewesen. Nun konnte er wohl nichts mehr tun, um die Todessüchtigen umzustimmen.
    »Ich denke«, sagte Nicole, »wir sollten jetzt Abschied nehmen.«
    Ihr wollt unsere Gastfreundschaft nicht länger genießen?
    »Eure überstarke Todessehnsucht bedrückt mich, und sicher auch die anderen von uns. Wir denken so anders als ihr, und ich ertrage es nicht länger.«
    »Mir geht es genauso«, erklärte Fooly. »Es gibt nichts Schöneres als das Leben…«
    ... und die Liebe, dachte Zamorra ...
    »… und es ist so erschreckend, sich oder anderen den Tod zu wünschen.«
    Ihr wollt uns also verlassen. Nun, wir können euch leider nicht festhalten. Wir schicken euch zurück auf den namenlosen Planeten, wenn

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