Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0879 - Das Erdmonster

0879 - Das Erdmonster

Titel: 0879 - Das Erdmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
über den Wagen.
    Jill hatte dafür keinen Blick. Im Gegensatz zu Don. Der drehte den Kopf und verfolgte das Licht, während seine Kollegin die Straße einfach nicht aus den Augen lassen konnte.
    Immer wieder hämmerte sie sich ein, daß sie hier keinen Film erlebte. Was sich da mehr und mehr näherte, war einfach grauenhaft, aber es entsprach auch der Wirklichkeit.
    Die Erde riß auf.
    Aus dem Spalt und aus der dampfenden Tiefe strömten Rauch und Qualm hervor, aber in der Ferne und durch den Rauch hindurch, entdeckte Jill ein rötliches Leuchten, als wäre dort ein Feuer entfacht worden. Weitere Schläge erwischten den Wagen und hämmerten ihn durch. Er zitterte, sein Metall ächzte und stöhnte, und der Erdspalt wanderte auf sie zu, und plötzlich riß bei Jill McCall die Starre. Auf einmal war ihr klar, daß sie in einer tödlichen Falle hockten, wenn sie im Fahrzeug blieben.
    »Wir müssen hier raus!« brüllte sie und löste gleichzeitig den Verschluß des Gurts.
    Als er an ihrem Körper hochschnellte, stieß sie schon die Tür auf. Sie hatte sich vorgenommen, nicht zu Boden zu schauen, und diesen Vorsatz behielt sie bei.
    Den Blick starr auf die Felswand gerichtet, sprang sie aus dem Fahrzeug, immer in der Hoffnung, daß die wandernde Erdspalte sie noch nicht erreicht hatte.
    Eine Sekunde dehnte sich in die Länge. Jill wartete darauf, daß sie den Erdboden berührte, gleichzeitig fürchtete sie sich auch davor, dann hatte sie den Kontakt bekommen, und sie schrie vor Erleichterung auf, weil sie nicht einsackte, doch wenig später spürte sie unter ihren Füßen schon die harten Vibrationen.
    Das waren für sie völlig neue Geräusche. Sie konnte sich daran erinnern, wie es klang, wenn Stoff aufgerissen wurde oder wie Holz zerknackte, aber das Brechen von Gestein war ihr nicht bekannt gewesen.
    Da überlagerte sich das Krachen und Donnern gegenseitig. Hohe und dumpfe Laute bildeten eine schaurige Todesmusik. Jill verglich ihr Laufen und ihre Flucht mit den zackigen Sprüngen der flüchtenden Tiere, doch im Gegensatz zu ihnen hatte sie keinen Auslauf. Sie konnte nur in eine Richtung laufen, und dort befand sich die Felswand.
    Hinein - hinauf?
    Irgendwas mußte sie tun, ausweichen konnte sie nicht, und sie sah, daß die Wand zwar steil vor ihr in die Höhe ragte, aber erst weiter hinten. Zuvor mußte sie noch über einen weniger steilen Hang laufen, der mit Steinen, Felsen und Niederholz bedeckt war Jill kam sich vor, als wäre sie in diesen Hang hineingeprallt. Sie stieß sich den Kopf, etwas kratzte dornig über ihr Gesicht hinweg, sie fing auch an zu bluten, das alles war nicht wichtig, denn mit beiden Händen war es ihr gelungen, nach einem Ast zu fassen, um ihn dann als eine Art Reckstange zu benutzen, an der sie sich hochziehen konnte.
    Ein Klimmzug, das Anziehen der Beine, das schnelle Vorstrecken, der Halt der Füße an einer vorwachsenden Felsnase, die Jill sofort als eine lebensrettende Insel einstufte.
    Sie zog und zerrte sich hoch, noch immer den Ast als Stütze benutzend. Dann konnte sie sich drehen und auf der vorspringenden Felsnase ihren Platz finden.
    Es war nicht einfach, sie zerkratzte sich dabei die Finger. Zwei Nägel brachen ihr ab, aber Jill biß die Zähne zusammen und umklammerte den Felsen mit beiden Armen wie einen Geliebten. Als sie den Baum losließ, wippte er nach, und Zweige schlugen gegen ihren Rücken. Auch das überstand sie, drehte sich und schaute aus ihrer etwas luftigen Höhe zurück auf die Straße.
    Dort sah sie den Wagen und ihren Kollegen. Nur hatte es Don Morgan nicht geschafft, den Maverick zu verlassen. Die aufgerissene Erde war schneller gewesen, und Jill McCall mußte mit ansehen, wie das Fahrzeug allmählich nach vorn kippte, einem dampfenden und feurigen Schlund entgegen…
    ***
    Jill McCall erinnerte sich daran, vor Wochen ein Theaterstück gesehen zu haben, in dem es um einen Mann ging, der in einem Glaskäfig eingeschlossen worden war und verzweifelt versucht hatte, den Käfig zu zerstören, was ihm nicht gelungen war.
    Das Stück hatte die Ohnmacht des Individuums in einem eingeschränkten Lebensraums darstellen sollen, und so ähnlich wie dem Mann auf der Bühne erging es auch Don Morgan.
    Er kam aus der Falle nicht heraus!
    Jill war die Flucht gelungen. Sie wußte nicht, weshalb es ihr Kollege nicht geschafft hatte, aus dem Fahrzeug zu kommen, vielleicht war er mit dem Kopf irgendwo gegen geprallt und dann für Sekunden abgetaucht. Genau die Zeitspanne, auf

Weitere Kostenlose Bücher