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0879 - Das Erdmonster

0879 - Das Erdmonster

Titel: 0879 - Das Erdmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die es angekommen war, denn der aufbrechende Boden hatte den Wagen erreicht, und der Maverick spürte plötzlich unter seinen Vorderrädern keinen Widerstand mehr Er kippte nach vorn.
    Ruckartig, als wäre eine breite Zündholzschachtel hochkant gestellt. Die sich an den Felsen klammernde Frau schaute aus entsetzt aufgerissenen Augen zu, was weiterhin geschah.
    Der Wagen war nicht mehr zu halten. Er rutschte in den breiten Spalt, aus dem Dampf und in den im selben Augenblick das rote Licht hineinraste und dafür sorgte, daß auch der Rauch einen rötlichen Schein bekam.
    Im Wagen selbst kämpfte Don Morgan verzweifelt um sein Leben. Er bewegte sich, er versuchte alles, aber seine Bemühungen würden keinen Erfolg haben. Er kam auch nicht mehr an der Beifahrerseite aus dem Ford, der Spalt war einfach zu tief, und Don Morgan wirkte wie eine Figur, die es nicht mehr schaffte, ihre Bewegungen allein zu steuern.
    Er verschwand zusammen mit dem Ford.
    Die entsetzt zuschauende Jill McCall sah als letztes das Gesicht ihres Kollegen, das sich hinter der Scheibe abzeichnet. Er hatte es gegen das Glas gedrückt, ebenso wie seine Hände, die rechts und links des Gesichts gespreizt an die Scheibe drückten, und die Züge zeigten die nackte Panik.
    Dann war der Wagen verschwunden.
    Ein Krachen und Rumpeln drang aus der Tiefe, verbunden mit einem häßlich klingenden Schleifen, das entstand, als das Fahrzeug über den Felsen hinwegglitt, und Jill McCall war nicht mehr in der Lage, all dies normal nachzuvollziehen.
    Sie klammerte sich an den Felsen fest, zitterte, und sie wußte nicht mal, ob sie schrie oder stumm war. Sie starrte dorthin, wo sich der Ford einmal befunden hatte, aber da war er nicht mehr. Nichts war von ihm zurückgeblieben, die Erde hatte ihn verschluckt. Die Mutter Erde, wie geschrieben worden war, doch eine Mutter, die ihre Kinder bestrafen wollte, weil sie gefoltert und ausgebeutet wurde.
    Jill weinte. Sie konnte ihre Tränen nicht stoppen, und dabei merkte sie nicht mal, daß sie weinte.
    Was sie hier erlebt hatte, war nicht zu fassen, das erinnerte sie an Bilder, die sie aus den USA gesehen hatte. Die Bilder verschwanden, doch etwas blieb zurück. Eine Tatsache, die nicht aus der Welt zu schaffen war.
    Der aufgerissene Boden. Er war wie von einem Reißverschluß geöffnet worden und hatte die Straße in zwei Hälften geteilt. In der Ferne hörte Jill ein Poltern. Steine und Geröll rollten jenseits der Straße den Abhang hinab, und auf den See zu, und sie kriegte auch mit, wie das Zeug in das Wasser klatschte.
    Aber sie registrierte es nicht. Jill McCall hockte auf dem Felsvorsprung und stierte ins Leere. Ihre Gedanken weigerten sich einfach, das Fürchterliche aufzunehmen. Sie fühlten sich nach wie vor in einen schrecklichen Raum eingebunden und konnte sich vorstellen, daß der angebliche Film, den sie erlebt hatte, wieder zurücklief und alles so sein würde wie zuvor.
    All irrte sich.
    Die Realität blieb.
    Es gab keinen Wagen mehr, keinen Kollegen, mit dem sie zusammengearbeitet hatte, aber es gab den breiten Spalt, unregelmäßig gezackt und eingerissen an den oberen Rändern, als wollten sie einen steinernen Kamm bilden. Aus der Tiefe war nichts zu hören. Kein Zischen, kein Grummeln, einfach gar nichts. Ein Traum - ein Film?
    Sie konnte es nicht fassen, nein, das mußte…
    Ihre Gedanken wirbelten. Sie merkte endlich, daß sie noch lebte. Es war nur eine Kleinigkeit, die ihr das zu Bewußtsein brachte, denn sie spürte, wie sie Luft holte.
    Sie konnte atmen!
    Es tat Jill gut, aber die Luft schmeckte nach Staub. Der erdige Geschmack setzte sich auf ihren Lippen fest und blieb auch auf der Zunge kleben.
    Jill schloß die Augen.
    Dann weinte sie. Nichts mehr sehen, nichts mehr hören, Trauer und Schmerz erfüllten sie. Nie hätte sie gedacht, so etwas zu erleben, niemals!
    Der Felsen gab ihr Halt. Sie saß auf ihm wie auf einer Brücke. Aber sie traute sich nicht, ihn zu verlassen, weil sie Furcht vor der Erdspalte hatte.
    Etwas tanzte vor ihren geschlossenen Augen einher. Es irritierte Jill, deshalb öffnete sie die Augen.
    Sie sah das Licht!
    Es war da, es bewegte sich nicht mehr. Es stand über dem Spalt. Ein roter Ball, an seinen Rändern leicht zerfasernd, eine Botschaft, die grausam und gefährlich war.
    Das Licht hatte gewonnen! Es schien sie auszulachen, als wollte es ihr beweisen, wie wenig gut sie war. Daß sie als Mensch nur verlieren konnte.
    Jills Gesicht war ebenso mit Staub bedeckt wie die

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