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0879 - Henker-Dämmerung

0879 - Henker-Dämmerung

Titel: 0879 - Henker-Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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jungen Mönch an der Schulter. Blut floss. Die drei Monster röhrten begeistert.
    Zamorra sprang in die Luft. Mit einem fürchterlichen Karatetritt erwischte er den Schädel der mörderischen Bestie. Es gab ein lautes Knacken, als das Genick des Froschwesens brach.
    Inzwischen hatte Simoor seine Schrecksekunde überwunden. Obwohl ihm das Blut am Arm hinunterlief, zog er sein Schwert blank.
    Die beiden überlebenden Monster hatten durch Zamorras Eingreifen Respekt vor ihm bekommen. Auch das Schwert des jungen Mönchs schien sie nicht gerade unbeeindruckt zu lassen. Also stürzten sie sich auf Nicole als das vermeintlich leichtere Opfer.
    Die Dämonenjägerin hatte bereits einen Steinbrocken aufgehoben und halb hinter ihrem Rücken versteckt. Als das erste Beil auf sie zuraste, riss sie das Mauerstück blitzschnell hoch.
    Funken schlugen, als die Klinge gegen den massiven Stein prallte. Damit hatte das Froschwesen nicht gerechnet. Und es kam auch nicht dazu, sich von seiner Überraschung zu erholen.
    Nicole kickte aus dem Knie heraus mit voller Kraft gegen die Brust der Mutation. Der Tritt war so kräftig, dass der Frosch über die Zinnen hinweg vom Turm stürzte.
    Die Dämonenjägerin wandte sich nun dem dritten und letzten Monster zu. Doch bevor sie zum Kämpfen kam, sprang Simoor für sie in die Bresche.
    Offenbar wollte er Zamorra und Nicole zeigen, dass er ebenfalls nicht von Pappe war. Und wirklich mussten die beiden Dämonenjäger zugeben, dass er sein Schwert zu führen verstand. In unzähligen Kämpfen in vielen Zeiten und Welten hatten sich sowohl Zamorra als auch Nicole gute Fechtkenntnisse aneignen müssen.
    Das Schwert und die Beilklinge kreuzten einander. Doch die Mutation verfügte an der zweiten Hand ebenfalls über ein Beil. Dieses raste nun seitwärts auf Simoors Hals zu!
    Bevor Zamorra oder Nicole eingreifen konnten, hatte der junge Mönch die Gefahr erkannt. Er steppte zur Seite, löste sein Schwert von der anderen Beilklinge und machte eine blitzschnelle Bewegung.
    Simoor hatte das Monster durchbohrt!
    Die blutige Schwertspitze trat am Rücken des Beilfroschs wieder aus. Die Bestie gab nur noch ein kurzes Röcheln von sich. Dann war sie mausetot.
    Simoor holte ein weiches Tuch aus der Tasche. Er zog seine-Waffe aus dem Monster und reinigte die Klinge mit routinierten Bewegungen.
    Dann murmelte er ein paar unverständliche Worte und presste die flache Seite des Schwertes auf seine stark blutende Schulterwunde.
    Gleich darauf verschloss sich der Riss!
    »Unsere Schwerter können nicht nur verletzen und töten, sondern auch heilen«, erklärte der junge Mönch. »Sie sind zweischneidig, wie der Meister der Harmonie immer erklärt hat. Und im Kampf taugen sie nur, wenn man gegen das Böse eintritt. Sonst werden sie augenblicklich stumpf!«
    Plötzlich hieb er mit der Klinge nach Zamorra!
    Der Dämonenjäger wollte reflexartig ausweichen. Doch da hatte Simoor die Klinge schon kurz vor Zamorras Rippen abgestoppt.
    »Siehst du, Zamorra? Prüfe ruhig das Schwert!«
    Der Dämonenjäger fuhr vorsichtig mit dem Daumen über die Klinge. Und wirklich: Das Schwert, mit dem eben noch der Beilfrosch durchbohrt wurde, war stumpf und gebrauchsunfähig, als Simoor es zum Schein gegen Zamorra richtete.
    Simoor strahlte.
    Aber Nicole war sauer.
    »Ganz toll, Simoor! In Zukunft solltest du dir solche Vorführungen für Zeiten aufsparen, in denen du nüchtern bist!«
    »E… es hätte wirklich nichts passieren können…«
    »Ach nein? Und warum hast du uns dann an einen Platz in deiner Welt reisen lassen, wo du gar nicht hin wolltest?«
    Der junge Mönch senkte den Kopf und schwieg. Sein kahler Schädel hatte die Farbe einer reifen Tomate angenommen.
    Zamorra spähte abermals über die Zinnen.
    »Werden diese Beilfrösche noch einmal angreifen?«
    »Schwer zu sagen. Aber wenn ja, dann nur bei Tageslicht. Beilfrösche sind nämlich nachtblind.«
    »Müssen wir überhaupt auf diesem Turm ausharren?«, fragte Nicole. »Kannst du uns nicht mit deiner geistigen Energie dorthin schaffen, wo wir es mit diesem Dunklen Herrscher aufnehmen können?«
    »Das ist leider nicht möglich. Ich kann mit Hilfe der Naturgeister nur Reisen zwischen den Welten durchführen. Nicht innerhalb dieser Welt.«
    Simoor verschwieg, dass er die geistigen Techniken ohnehin nur ansatzweise beherrschte. Aus seiner Sicht war es mehr oder weniger Glück gewesen, dass er überhaupt in Zamorras und Nicoles Welt gelangt hatte. Mehr oder weniger hatte er

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