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0879 - Henker-Dämmerung

0879 - Henker-Dämmerung

Titel: 0879 - Henker-Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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inne.
    »Das sind die Waffen meiner toten Brüder.«
    Zamorra hörte, wie irgendwo weiter entfernt im Palast Alarmrufe gellten. Offenbar war ihre Flucht aus der Folterkammer inzwischen entdeckt worden. Die Schergen des Henkers würden den ganzen Palast nach ihnen durchkämmen.
    Simoor faltete die Hände vor der Brust und verbeugte sich. Er ließ sein Beuteschwert zu Boden klirren. Dann ging er zielsicher auf eine Klinge zu, die ein Stück weiter hinten im Raum zusammen mit einem Dutzend ähnlicher Waffen in einer Aufhängung steckte.
    Mit langsamen, bedächtigen Bewegungen nahm Simoor sein persönliches Schwert in die Hände. Es kam Zamorra so vor, als würde der junge Mönch dabei einem geheimnisvollen Ritual folgen.
    Jedenfalls drückte er sich zum Schluss die Parierstange gegen die Stirn, wobei er einige unverständliche Sätze murmelte.
    Als er sich Zamorra wieder zuwandte, war mitten auf seiner bleichen Stirn ein Feuermal zu erkennen.
    Ein Feuermal in Form eines sich drehenden Rades!
    »Gehen wir!«, sagte Zamorra. »Der Kampf wartet auf uns. Oder bist du noch nicht bereit?«
    »Doch, Zamorra. Ich bin bereiter als jemals zuvor in meinem Leben.«
    Die beiden Männer traten aus der Schwertkammer. Draußen wurden sie bereits von einer Abteilung Soldaten erwartet, die offenbar diesen Teil des Gebäudes durchkämmt hatte.
    Mit wildem Schlachtgeheul stürzten sich die schwarzbärtigen Bewaffneten auf Zamorra und Simoor.
    Der Dämonenjäger sprang so hoch in die Luft, wie er es zuvor selten geschafft hatte. Die geistige Kraft wirkte immer noch in ihm. Sie glich auch den Hunger aus, denn seit dem Aufenthalt in der Räuber-Herberge hatte Zamorra nichts mehr gegessen.
    Mit seinen Tritten streckte er gleich zwei Gegner gleichzeitig zu Boden. Einem weiteren klopfte er mit der flachen Schwertseite auf den Helm.
    Zamorra wollte kein Gemetzel veranstalten, sondern sich nur den Weg freikämpfen. Der eigentliche Feind warder Dunkle Herrscher, samt seinem »Künder«. Wenn diese Galionsfiguren erst einmal nicht mehr vorhanden waren, würde die ganze mächtige Armee von Ankora zusammenfallen wie ein Kartenhaus.
    Ähnliche Situationen hatte Zamorra bereits in der Vergangenheit mehr als genug erlebt.
    Simoor war dem Beispiel des Dämonenjägers gefolgt. Auch er hatte ein paar Soldaten mit kräftigen Tritten außer Gefecht gesetzt und die übrigen einfach niedergerannt.
    »Hier entlang!«, rief der junge Mönch und schlug einen Haken. »Hier geht es zum Ratssaal!«
    Damit war offenbar der große Raum gemeint, in dem der Henker Hof hielt.
    Plötzlich zischte ein Speer haarscharf an Zamorras Gesicht vorbei!
    Aus einem Seitengang waren einige weitere Wachsoldaten gekommen. Sie machten Anstalten, weitere Lanzen nach den Gefährten zu werfen.
    Da kam Zamorra ein blitzartiger Einfall!
    Er zielte kurz. Und schleuderte nun seinerseits sein Schwert nach einem riesigen Armleuchter, der über der Abzweigung zum Seitengang hing.
    Ein meisterhafter Wurf!
    Die scharfe Klinge durchtrennte das dicke Seil, mit dem der Leuchtkörper aufgehängt war.
    Mit ohrenbetäubendem Krachen stürzte der Armleuchter zu Boden. Er begrub einige der Soldaten unter sich. Die übrigen hatten sich derartig in den Seilen und Trümmern verfangen, dass Zamorra und Simoor wertvolle Minuten - gewannen.
    Der Dämonenjäger hob noch sein Schwert auf, das ebenfalls zu Boden geklappert war. Dann eilten er und der Mönch in Richtung Ratssaal. Die beiden Wachtposten vor der Tür senkten ihre Lanzen. Aber auch diese Elitesoldaten hatten keine Chance. Gegen die übernatürliche Schnelligkeit und Kraft, die Zamorra und Simoor in dem Meditationsraum gewonnen hatten, kamen sie nicht an.
    Innerhalb von Sekunden waren die Soldaten in den schweren Rüstungen außer Gefecht gesetzt.
    Zamorra riss die Flügeltüren auf.
    Ihnen bot sich ein schrecklicher Anblick.
    Inmitten des Raumes war ein Richtblock aufgebaut. Eine alte Frau mit gefesselten Händen kniete davor, mit der Wange auf dem Holzklotz. Sie weinte vor Angst. Und der Henker hob sein Riehtschwert, um sie zu enthaupten!
    Doch als der Künder des Dunklen Herrschers seine beiden Feinde erblickte, hielt er inne. Höhnisch begann er zu sprechen.
    »Das Mönchlein und sein verschwiegener Freund! Habt ihr geahnt, dass ich höchstpersönlich einige Todesurteile vollstrecken werde? Wollt ihr die nächsten Kandidaten sein, nachdem ich mit der alten Vettel, die zu den Naturgeistern gebetet hat, fertig bin?«
    »Du wirst nie mehr einen

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