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0879 - Henker-Dämmerung

0879 - Henker-Dämmerung

Titel: 0879 - Henker-Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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unschuldigen Menschen töten, Henker. Nie mehr!«
    Mit diesen Worten stürzte sich Simoor auf seinen Feind. Und Zamorra übernahm es, die alte Frau zu schützen und das Gefolge des Henkers in Schach zu halten.
    Simoor und der oberste Dämonenknecht von Ankora standen sich gegenüber, mit ungefähr zehn Schritten Abstand.
    Das mächtige Richtschwert des Henkers war ein Beidhänder. Der Künder des Dunklen Herrschers hatte die Spitze seiner Waffe zu Boden gesenkt. Lauernd blickte er den jungen Mönch an.
    Für einen Moment geschah überhaupt nichts. Die beiden Männer versuchten, die Schwächen des jeweils anderen zu erkennen. Der Raum war erfüllt vom Waffengeklirr des Kampfes zwischen Zamorra und den Soldaten.
    Und dann griff Simoor plötzlich an!
    Seine Attacke kam blitzschnell und geschmeidig. Doch der Henker parierte den Vorstoß des jungen Mönchs meisterhaft. Bevor Simoor einen neuen Angriff starten konnte, ging nun der Henker in die Offensive.
    Simoor hatte in der Meditationskammer zusätzliche Kraft und Schnelligkeit erlangt. Doch nun musste er feststellen, dass ihm diese Eigenschaften gegen den Henker wenig nutzten.
    Denn der Gegner des Mönchs war mit dämonischer Energie ausgestattet! Und außerdem einfach ein besserer Fechter.
    Ein schlechterer Fechter als ich kann man wohl auch kaum sein , dachte Simoor verdrossen.
    Er stolperte zurück, während ein Hagel von Schwerthieben auf ihn niederprasselte. Der Henker war nicht nur größer als der Mönch, er hatte auch ein längeres Schwert. Damit konnte er Simoor problemlos auf Distanz halten, ohne dass dieser seinerseits an den Henker herankam.
    Simoor wehrte die Angriffe seines Feindes mehr schlecht als recht ab. Er hatte sich in die Defensive drängen lassen.
    Und dann geschah es. Simoor fiel auf eine Finte des Henkers herein. Für einen Moment war seine Deckung offen. Der Beidhänder stieß vor!
    Simoor fühlte sich, als ob ihm jemand mit einem weiß glühenden Schürhaken über die rechte Seite gezogen hätte. Der Schmerz war überwältigend. Blut sickerte an seiner rechten Hüfte herab.
    Der Mönch taumelte zurück. Mit letzter Kraft schaffte er es, das Schwert des Henkers zu parieren, bevor dieser ihm weitere Wunden schlagen konnte.
    »Du bist ein Schwächling, Mönchlein!«, höhnte der Dämonenknecht. »Eine Schande für deinen Orden!«
    Eine Schande für deinen Orden… Ob bewusst oder unbewusst, damit hatte der Henker Simoor an seiner empfindlichsten Stelle getroffen. Daher schmerzten den jungen Mönch diese Worte noch mehr als die Wunde an seiner Flanke.
    Der Henker erreichte sein Ziel. Simoors Aufmerksamkeit ließ nach. Das Schwert des Dämonenknechts kam erneut durch. Und hieb in den linken Arm des jungen Mönches!
    Simoor schrie auf und knickte in die Knie.
    Der Henker holte aus, um ihm den Kopf von den Schultern zu schlagen.
    ***
    Kurz vorher
    »Ihr wartet hier«, sagte der Wachsoldat. »Ich werde jemanden holen, der euch zum Künder des Dunklen Herrschers begleitet.«
    Nicole machte eine bejahende Bewegung. Sie steckte immer noch in der Ankora-Uniform. In ihrer Begleitung war die Gauklerin Beda, die ihre Verkleidung als langbärtiger Greis ebenfalls nicht abgelegt hatte.
    Der Gauklerkarren war im Hof abgestellt worden. Der Wachsoldat hatte die beiden verkleideten Frauen in einen Empfangsraum geführt, der sich im inneren Bereich des verwinkelt gebauten Palastes befand.
    Der Boden des Raumes war aufgemeißelt worden. Man konnte gerade noch erkennen, dass sich hier zuvor ein großes Mosaik befunden haben musste. Vermutlich aus Tausenden von winzigen Steinchen gelegt. Wahrscheinlich war es ein Naturgeister-Bild gewesen und daher der Zerstörungswut der Ankora-Truppen zum Opfer gefallen.
    Knisternde Spannung lag in der Luft. Eine Stille, die an die Ruhe vor dem Sturm erinnerte.
    »Was jetzt?«
    Beda hatte diese Worte ihrer neuen Freundin zugeraunt.
    »Am besten ist es, wenn du verschwindest, Beda. Es könnte hier gefährlich werden. Ich werde mich gleich unsichtbar machen und dann nach dem Kerker suchen, in den man meine Freunde geworfen hat!«
    Nicole hatte genauso leise gesprochen wie die Gauklerin.
    »Aber ich will dir helfen, Nicole! Du hast mir auch geholfen. Und die Geister der Natur lehren, dass es gegen die kosmische Harmonie verstößt, wenn man Gutes nicht mit Gutem beantwortet!«
    »Du hast mir schon geholfen, indem du mir diese Verkleidung und dieses Mittel zur Veränderung der Stimmlage gegeben hast, Beda! Aber jetzt kannst du nicht

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