0880 - Gegner im Dunkel
informieren."
„Ich kehre noch heute nach Imperium-Alpha zurück, Meister."
Margor blieb auf seinem Stein sitzen und sah Krehnagg nach, der in seinen Gleiter stieg und sofort startete.
*
Die Gäa-Mutantin Eawy ter Gedan versuchte, den Schock zu überwinden, den sie erlitten hatte.
Sie war ein hübsches, junges Mädchen mit dunkelbraunem Haar, und ihre besonderen Fähigkeiten bestanden darin, sämtliche Funksendungen allein durch die Kraft ihres mutierten Geistes empfangen und sogar entschlüsseln zu können. Aus diesem Grund wurde sie von ihren Freunden das „Relais" genannt.
Ihre Freunde waren der „Pastsensor-Mutant" Bran Howatzer, der wie sie ebenfalls von Gäa stammte und in der Lage war, Gefühlsschwingungen von Menschen und auch fremden Intelligenzen aufzunehmen und so exakt nachzuempfinden, daß er deren Erlebnisse in den vergangenen zwölf Stunden noch einmal nacherleben konnte.
Der dritte im Bunde und zugleich der jüngere der beiden Männer war Dun Vapido, der „Psi-Analytiker".
Margors negative Eigenschaften waren ihnen nicht verborgen geblieben. Sie beobachteten ihn und seine Tätigkeit, ohne selbst offen in Erscheinung zu treten.
Eawy ter Gedan war wie üblich damit beschäftigt gewesen, die Funkverbindungen zu belauschen. In erster Linie interessierte sie natürlich alles, was Margor zu befehlen hatte.
Aber Margor hütete sich meist, besonders wichtige und brisante Dinge über Funk mitzuteilen. Er zog den persönlichen Kontakt mit seinen Vertrauten vor.
Doch dann machte er einen Fehler. Er sprach mit einem allen Anschein nach sehr einflußreichen Paratender in Australien, der in verschiedenen Dingen ernste Bedenken äußerte.
Die Mutantin hatte sich ein wenig zu spät in das Gespräch eingeschaltet und wußte daher zuerst nicht, worum es eigentlich ging. Sie hörte Margor nur sagen: „Ihre Bedenken sind überflüssig, mein Lieber, außerdem scheinen Sie mich zu unterschätzen. Glauben Sie vielleicht, ich hätte in einem solchen Fall keine Vorsorge getroffen? Da kennen Sie mich aber schlecht! Die Herren in Imperium-Alpha werden sich noch wundern, und das vielleicht noch heute!"
„Der fremde Kampfroboter..."
„Sicher, er ist wieder da, aber man hat ihn noch nicht geortet. Der einzige, der das könnte, ist Harno."
„Ja, das ist es ja, was ich mit meiner Befürchtung zum Ausdruck bringen wollte und..."
„Das Kugelbiest wird schon morgen nicht mehr existieren!"
Eine Weile war es ruhig, dann fragte der unbekannte Gesprächspartner: „Harno...? Sie wollen...?"
„Ganz richtig, mein Lieber! Mein Vertrauter ist schon unterwegs, um meinen Befehl auszuführen. Eigentlich müßte er schon jetzt in Imperium-Alpha sein... doch reden wir nicht mehr darüber. Der Erfolg wird Sie überzeugen, vielleicht schon heute oder morgen. Sind Sie jetzt beruhigt? Werden Sie jetzt so handeln, wie ich es wünsche?"
Der Gesprächspartner mußte noch seinen freien Willen besitzen, sonst hätte Margor sich nicht solche Mühe gegeben.
Aber das war Eawy ter Gedan im Augenblick egal.
Harno sollte getötet werden!
Das allein war wichtig!
Als die Lähmung des Entsetzens aus ihren Gliedern wich, eilte sie zu ihren beiden Freunden und berichtete, was sie vernommen hatte. Sie schloß: „Wir können auf keinen Fall zulassen, daß dieser Freund der Menschheit ermordet wird!"
„Du hast recht, Eawy", gab Bran in seiner meist ruhigen und überlegenen Weise zu. Schließlich war er der älteste des Teams. „Wir müssen Imperium-Alpha warnen."
„Wer übernimmt das?"
„Kein Problem, Dun. Ein Funkspruch wird genügen."
„Also gut", entschied sich Dun. „Dann werde ich die Warnung an Imperium-Alpha übernehmen. Ein Rafferspruch mit dem dort Üblichen Kode. Ein Anpeilen ist unmöglich."
Sie sahen ihm nach, als er davonging.
*
Nach Beendigung seines offiziellen Auftrags war Jaylo Krehnagg nach Imperium-Alpha zurückgekehrt und erstattete Bericht. Homer Adams gab sich sehr zufrieden, wenn er auch zurückhaltender als sonst zu sein schien.
„Unsere Organisation steht auf festen Füßen, Krehnagg, und ich bin entschlossen, unseren unbekannten Gegnern nicht mehr soviel Aufmerksamkeit zu schenken wie bisher. Trotzdem bleiben wir wachsam, da wir seine endgültigen Motive nicht kennen. Ich möchte Sie bitten, sich wieder ein wenig mehr als bisher den Arbeiten der Exobiologischen Sektion zu widmen, da mit weiteren Delegationen der GAVÖK zu rechnen ist. Wir brauchen dann einen versierten
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