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0880 - Gegner im Dunkel

Titel: 0880 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mehrere Raumschiffe unterschiedlichen Typs beherbergte.
    Margors Gleiter senkte sich in das Tal herab und landete auf einem fast rechteckigen Stück Rasen, dessen Wurzeln hier aus einem unerfindlichen Grund Wasser zu finden schienen. In Wirklichkeit handelte es sich um eine raffinierte Tarnung. Der Rasen bestand aus einem Kunststoff, den ein Laie kaum von natürlichem Gras zu unterscheiden vermochte.
    Kaum drückte das Gewicht des Gleiters auf die Tarnplatte, als diese sich zu bewegen begann und schnell in die Tiefe sank. Bereits Sekunden später schloß sich die Oberfläche wieder.
    Der Gleiter schien spurlos verschwunden zu sein.
    In Wirklichkeit sank er mehrere Dutzend Meter, bis die Platte im großen Hangar anhielt. Margor stieg aus und begrüßte die Wartungsmannschaft, die ihn willkommen hieß. Sie waren ausnahmslos Paratender und standen unter dem unerbittlichen Einfluß des parasensiblen Motivlenkers. „Ist die Space-Jet bereit?"
    „Startbereit", versicherte einer der Männer eifrig. „Die Besatzung wartet an Bord. Vier Mann, wie befohlen."
    „Bewaffnung?
    „Alles überprüft und einsatzbereit."
    Margor ging quer durch den Hangar auf das kleine Raumschiff zu.
    „Ich weiß nicht, wann ich zurückkehre", sagte er zu seinen Begleitern. „Ihre Funkstation muß auf Empfang bleiben, rund um die Uhr. Ich werde mich melden."
    Er stieg die schmale Metalleiter hoch und verschwand in der geöffneten Luftschleuse, die sich Sekunden später schloß.
    Das Wartungspersonal zog sich zurück, während die Startplatte nach oben stieg. In der gewölbten Felsdecke entstand plötzlich ein Spalt, der sich stetig verbreiterte, bis er groß genug war, die dreißig Meter durchmessende Space-Jet durchzulassen.
    Als die Platte wieder in die Tiefe sank, stand das Raumschiff nicht mehr darauf.
    Es entfernte sich mit rasender Geschwindigkeit von der Erde.
     
    *
     
    So sicher Margors Hangarversteck auch sein mochte, es konnte nicht für ewige Zeiten unentdeckt bleiben.
    Kawon war auf einem der Strafplaneten geboren worden, die während der Herrschaft der Laren über die Milchstraße von diesen eingerichtet wurden. Seine Jugend verbrachte er in einem Lager, von den Eltern getrennt, die er nie kennengelernt hatte. Später arbeitete er wie alle anderen in den riesigen Plantagen, die das Überleben der Verbannten sicherten.
    Dann kam der Tag der Freiheit. Die Laren wurden in eine Falle gelockt und verschwanden für immer aus der Milchstraße, das Unternehmen Pilgervater und weitere Aktionen ermöglichten jedem Menschen, der es wollte, zur Urheimat Erde zurückzukehren.
    Kawon kannte die Erde nur vom Hörensagen, sie war für ihn eine Art Mythos und nichts als eine vage Vorstellung. Sein ganzes Leben hatte er auf dem Strafplaneten zugebracht und sich an die unwirtlichen Verhältnisse gewöhnt, trotzdem ließ er sich von Freunden überreden, dieser Welt für immer Lebewohl zu sagen und in eines jener Raumschiffe zu steigen, deren Ziel das weit entfernte heimatliche Sonnensystem war.
    Obwohl erst im Neuaufbau begriffen, erschien Kawon die ungewohnte Zivilisation wie ein gefräßiges Ungeheuer, das keinen Raum für Individualismus mehr ließ. Die Menschenzusammenballungen erschreckten ihn. Am liebsten wäre er wieder in ein Schiff gestiegen, um zu dem ehemaligen Strafplaneten zurückzukehren.
    Das aber war unmöglich.
    So entschloß er sich, nach Australien zu gehen, wo es noch Gebiete geben sollte, die schwach besiedelt waren.
    Es gelang jedoch auch Kawon hier nicht, seßhaft zu werden. Immer wieder trieb es ihn in die vorderste Front der sich langsam voranschiebenden Kultivierungswelle, er war der geborene Pionier und Abenteurer. Er arbeitete auf den Farmen der anderen, verdiente sich so seinen Lebensunterhalt - und zog weiter.
    Sein Hab und Gut bestand aus einem uralten Elektrofahrzeug mit Anhänger, der ihm als Wohnstätte diente. Auf ihm befanden sich auch seine gesamte Ausrüstung, Lebensmittelvorräte und Wasser.
    Von Norden kommend, war er durch die Gibsonwüste bis zu den Petermannbergen vorgestoßen. Früher war hier fruchtbares Land gewesen, doch nun war alles wieder zur Wüste geworden, und es würde lange dauern, bis der alte Zustand wieder hergestellt war.
    Er durchquerte einen ausgetrockneten Flußlauf, dem er instinktiv folgte. In der Regenzeit würde er sich wieder mit Wasser füllen. Dieses Wasser würde große Teile der Wüste zu beiden Seiten der Ufer überschwemmen und für kurze Zeit fruchtbar machen, aber noch

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