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0880 - Gegner im Dunkel

Titel: 0880 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fehlten hier die Menschen, die diesen Reichtum der brachliegenden Natur nutzten.
    Die Einöde erinnerte Kawon an seinen Strafplaneten. Er begann, sich immer wohler zu fühlen.
    Das Gelände stieg flach an und wurde immer felsiger. Am Horizont zog sich die nicht besonders hohe Bergkette dahin, die Kawons Ziel war.
    Als es dunkel zu werden begann, lagerte er bei einigen vertrockneten Büschen, die genug Holz für ein Feuer abgaben. Er wärmte eine Konserve auf und legte sich bald schlafen.
    Einmal in der Nacht erwachte er und glaubte, ein Geräusch gehört zu haben. Eine Weile lauschte er in die Dunkelheit hinaus, legte Holz auf die noch glühende Asche und schlief wieder ein.
    Als er beim Morgengrauen die Augen öffnete, brannte das Feuer noch immer.
    Die Flammen beleuchteten das bärtige Gesicht eines Mannes, der auf einem Stein saß und in seiner rechten Hand ein altmodisches Gewehr hielt.
    Die Blicke der beiden Männer kreuzten sich.
     
    *
     
    Der Fremde legte das Gewehr neben sich auf den Boden.
    „Du bist, ziemlich leichtsinnig, Bruder der Einsamkeit", sagte er und 1ächelte breit. „Immerhin bist du reich und hast ein Fahrzeug, eine Seltenheit in dieser Gegend. Es könnte jemand auf den Gedanken kommen, es dir abzunehmen."
    Kawon richtete sich langsam auf und wickelte sich aus seiner Decke, die er sorgsam zusammenfaltete.
    „Du sprichst doch nicht von dir selbst?" vergewisserte er sich.
    Der Fremde war sicher vierzig oder fünfzig Jahre älter als er. Er trug eine geflickte Lederhose und eine ebensolche Jacke. Auch die Stiefel sahen nicht gerade neu aus. Sein Gesicht war von Wind und Wetter gezeichnet und voller Falten, aber seine Augen blickten klar und offen.
    Er lächelte noch immer.
    „Natürlich meine ich nicht mich selbst, sonst wärest du kaum noch einmal erwacht. Allerdings habe ich mir erlaubt, deinen Proviant zu durchwühlen und mir eine Dose auszuleihen. Ich hatte Hunger. Hoffentlich kannst du mir verzeihen."
    Kawon stand auf, ging zu dem Fremden und reichte ihm die Hand. Er setzte sich ihm gegenüber auf einen vom Feuer erwärmten Stein. Im Osten kündigte der rote Himmel den Sonnenaufgang an. Es war noch kühl.
    „Ich hatte angenommen, allein in dieser Gegend zu sein. Ich bin Kawon und komme von dem Strafplaneten Bellog V, aber das wird dir kaum etwas sagen."
    „Doch, es sagt mir sogar sehr viel. Du kamst zur Erde, um hier ein neues Leben zu beginnen, aber das alte ließ dich nicht mehr los. Also gingst du nach Australien, wo die neue Zivilisation noch nicht Fuß fassen konnte.
    Richtig?"
    „Ja, so war es. Und du?"
    „So ähnlich, Kawon. Ich heiße übrigens Tremler. Die Erde kenne ich noch als Kind, aber damals sah sie anders aus. Den größten Teil meines Lebens verbrachte ich auf einem Kolonialplaneten, der nie von den Laren und Überschweren entdeckt wurde. Meine Eltern starben dort, ich kehrte jedoch zur Erde zurück. Ja, und nun bin ich hier. An die Vorzüge der sogenannten Zivilisation konnte ich mich nie gewöhnen."
    Sie schwiegen eine Weile und hingen ihren Gedanken und Erinnerungen nach. Dann legte Kawon Holz nach und ging zum Wagen, um das Frühstück vorzubereiten. Er opferte sogar eine der kleinen Vakuumpackungen, die echten Kaffee enthielten.
    „So ganz ohne Zivilisation geht es also doch nicht", gab Tremler zu und strich sich durch den ungepflegten Bart.
    „Nur wenn sie überhand nimmt, geht sie mir auf die Nerven."
    „Mein Wasservorrat ist bald zu Ende", sagte Kawon, als es im Kessel zu summen begann. „Kennst du dich hier aus?"
    „Ich lebe schon seit längerer Zeit hier. Wasser finden wir drüben in den Bergen. Allerdings..."
    „Was - allerdings?"
    Tremler sog genußvoll den Duft des Kaffees ein.
    „Irgend jemand ist dort in den Bergen, dafür fand ich Anzeichen. Nein, nicht so Typen wie wir beide, um die brauchten wir uns kein Kopfzerbrechen zu machen. Außerdem hätte ich sie gefunden."
    Kawon schüttelte den Kopf.
    „Das verstehe ich nicht, Tremler. Du hast niemanden gefunden, und doch willst du wissen, daß jemand in den Bergen dort lebt."
    „Spuren, Kawon, Spuren! Und Anzeichen modernster Technik mitten in der Wildnis. Einmal sah ich sogar einen Gleiter, der in einer der zahlreichen Schluchten verschwand. Vielleicht unterhält die Regierung dort einen geheimen Stützpunkt. Das ist auch der Grund, warum ich nicht weiter nachforschte."
    „Mich würde das aber schon interessieren, schon um herauszufinden, ob ich hier auch weiterhin meine Ruhe haben werde.

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