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0881 - Erbe des Tba

Titel: 0881 - Erbe des Tba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zusammensetzte, war Tobo dort bestens bekannt - und niemand stellte Fragen, denn die Menschen auf dem Mars waren froh, wenn sie personelle Verstärkung erhielten, auch wenn es nur für einige Tage war.
    Zu Hause angekommen, hinterließ Tobo schriftlich Grüße an Shar und Khira. Danach rief er über Visiphon seine Frau an und teilte ihr seine Absicht mit. Zaila wandte nichts dagegen ein, sondern wünschte ihm viel Spaß -Aind baldigen Erfolg.
    Niemand, der das Gespräch abgehört hätte, wäre auf den Gedanken gekommen, hinter diesen unkomplizierten Worten einen versteckten Sinn zu vermuten.
    Anschließend mußte Tobo sich beeilen, denn der nächste Marstransporter ging von einem fünfhundert Kilometer entfernten Raumhafen -und zwar in zwanzig Minuten. Da Tobo aus einem ganz bestimmten Grund auf die Benutzung eines Transmitters verzichten mußte, jagte er seinen privaten Fluggleiter mit Überschallgeschwindigkeit bis dicht unter den Flugkorridor der Interkontinental-Jets, holte über Funk unterwegs eine Sondergenehmigung zur direkten Landung neben dem Marstransporter ein und riskierte dadurch, daß sein Verhalten Verdacht erregte und einige Leute veranlaßte, ihm unbequeme Fragen zu stellen.
    Doch das interessierte ihn zur Zeit wenig. Er ahnte, daß sich innerhalb der Milchstraße etwas zusammenbraute, was nicht in seinem Sinne und im Sinne des Alten Volkes liegen konnte. Zwar mußte weiter nach Spuren gesucht werden, aber wenn Zailas Vermutung stimmte, dann war ein Außenseiter auf den Plan getreten, der infolge seiner Unwissenheit unbekümmert um sich schlug und dabei mehr Schaden anrichtete, als er der Sache des Alten Volkes nützte.
    Diese Gedanken beschäftigten Tobo, während er den Gleiter landete, beim Betreten des Marstransporters und auch während des zwölf-stündigen Fluges zum Mars.
    Von Marsport aus, das noch immer die Zeichen einer barbarischen Fremdherrschaft trug (der einzige „kulturelle" Beitrag der Überschweren war der Bau von Arenen und die Austragung blutiger Arenakämpfe gewesen), ging es mit einem Fluggleiter der TAG, der ihn erwartet hatte, zu einem Außenlager der Gesellschaft auf dem Tharsis-Plateau, das aus riesigen Mengen von Ergußgestein, durchsetzt mit Kratern, bestand. Der größte Krater war der Nix Olympica: viermal so hoch wie der Kilimandscharo, hat„e er einen Durchmesser von achthundert Kilometern.
    Aber nicht der Nix Olympica war Tobos Ziel. Er erhielt im Außenlager eine Schildkröte, einen äußerst robusten Gleiskettenwagen, der luft- und staubdicht versiegelt war, und eine vollständige Einmann-Ausrüstung und fuhr danach zu einer der zahlreichen Rinnen, die das Tharsis-Plateau umgaben.
    Seit Tobo mit seiner Familie auf die Erde übergesiedelt war, hatte er diese Stelle erst zweimal aufgesucht. Er war aber bereits beim erstenmal „fündig" geworden, da er als Hilfe die alten Aufzeichnungen eines Marsgeborenen besaß.
    Sein Fund stellte keine Sensation dar, deshalb hatte man auch seinen Wunsch respektiert, die Ausgrabungen allein weiterführen zu dürfen. Es handelte sich um einen zirka zwei Millionen Jahre alten Tiefbrunnen, wie sie auf dem Mars bereits vor der Konzilsherrschaft zu Hunderten entdeckt worden waren.
    Das Besondere an diesem Tiefbrunnen - und das, worüber Tobo nicht mit Außenstehenden sprach -befand sich in der riesigen Gesteinsblase in 6000 Metern Tiefe, aus der einst das Wasser an die Oberfläche gepumpt worden war. Es handelte sich um einen getarnten Zufluchtsraum, von dem sich nicht feststellen ließ, wer ihn gebaut hatte.
    Das war für Tobo bei diesem seinem dritten Besuch auch unwichtig. Wichtig war einzig und allein der NULLPHASENTASTER Sie, der sich dort befand und mit dessen Hilfe jemand, der das Funktionsprinzip kannte, ohne Zeitverlust eine unvorstellbar stark komprimierte Informationsballung zu einem gewöhnlichen Hyperkomempfänger zu schicken vermochte, ohne daß Unbefugte sie abfingen oder auch nur bemerkten, was da vor sich ging. Es handelte sich nämlich nicht um einen gerichteten Hyperkomstrahl, sondern eher um etwas, das man vereinfachend vielleicht „Fiktiv-Info-Transmitter" nennen konnte.
    Während Tobo die Informationsverschickung vorbereitete, dachte er bedauernd daran, daß der Energiespeicher des Geräts bald völlig geleert sein würde - und daß es ihm nichts nützte, wenn er das Funktionsprinzip kannte, denn die Art von Technik, die einen NULLPHASENTASTER hätte nachbauen können, gab es nicht mehr - oder noch nicht, denn die

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