0881 - Erbe des Tba
Worte Lügen strafte: „Ich freue mich darauf, Sie persönlich begrüßen zu dürfen, Miß Tlyander."
Seine Stimme wurde eisig.
„Kundschafter Jost, ich habe eine wichtige Frage an Sie! Haben Sie in „ den Magellanschen Wolken Hinweise für einen Geheimstützpunkt der Gys-Voolbeerah gefunden und konnten Sie etwas über die Pläne der Molekülverformer erfahren?"
Gern Jost wurde augenblicklich ernst.
„Schiebt man den Gys-Voolbeerah wieder einmal böse Taten in die Schuhe!" meinte er. „Ich fürchte, einige Leute möchten sie zum Sündenbock machen, auf den man alle Mißerfolge schieben kann. Tiff, ich habe mit vielen Gurrads gesprochen - und ich habe ein großes Walzenraumschiff der Maahks bei ihnen gesehen."
„Die Maahks in den Magellanschen Wolken?" fragte Tifflor gepreßt.
Gern schüttelte den Kopf.
„Nein, Tiff. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelte es sich um Molekülverformer. Sie erklärten 'zwar den Gurrads, daß sie eine mutierte Splittergruppe von Maahks seien, die Sauerstoff atmeten, aber es dürfte jedem terranischen Knaben einleuchten, daß eine solche Mutation unmöglich ist, da jedes Maahk-baby nach dem Schlüpfen in einer heißen Wasserstoff-Methan-Ammo-niak-Atmosphäre umkommt, we.nn es auf eine Sauerstoffatmosphäre eingestellt ist."
Tifflor nickte.
„Also wieder die Molekülverformer!" stellte er mit Bitterkeit fest.
Gern Jost seufzte.
„Dafür gibt es keinen Anhaltspunkt, Tiff. Die Gys-Voolbeerah haben den Gurrads ihr Maahkraum-schif fgegeben - und sie in der Bedienung unterwiesen - und dafür ein Birnenraumschiff bekommen. Seitdem sie damit abgeflogen sind, hat man in den Magellanschen Wolken keine Molekülverformer mehr gesehen."
^Vielleicht, weil ,man' seine Aufmerksamkeit auf andere Ziele konzentrierte!" gab Tiff sarkastisch zurück. „Sie werden große Mühe haben, Ihre Eigenmächtigkeiten, logisch und sachlich zu begründen, Gern!"
Der Liga-Kundschafter nickte.
„Wie immer, Tiff. Bis bald!"
Tobo Hron-Kmela zuckte heftig zusammen, als Goliaths Augenzellen in einem bestimmten Rhythmus blinkten, während der Roboter gleichzeitig ein uraltes terranisches Lied pfiff.
Hastig schaltete der Triebwerkskonstrukteur den Spionsucher ein, den er selbst in die Schaltanlage des elektronischen Modellprojektors so integriert hatte, daß ein Nichteingeweihter ihn niemals gefunden hätte.
Als das Gerät anzeigte, daß sich im vorgesehenen Umfeld nirgends Mi-krospione oder andere Späh- beziehungsweise Lauschanlagen befanden, sagte Tobo laut und deutlich: „Tycho Brahe!"
Sofort verstummte Goliath. Seine Augenzellen hörten auf zu blinken.
Tobo ging um den Roboter herum und löste mit Hilfe eines Neutralisators die Magnetverschlüsse der Rük-kenplatte. Danach nahm er die Platte ab und stellte sie beiseite.
An der Oberfläche des freigelegten Innenlebens von Goliath ließen sich unter anderem je eine Sensorleiste und eine Blinkleiste erkennen. Tobos Fingerkuppen schlugen einen schnellen Wirbel auf der Sensorleiste, wobei sein Gesicht infolge höchster Konzentration geistesabwesend wirkte.
Kaum hatte er damit aufgehört, blitzten auf der Blinkleiste in kurzen Intervallen zahllose Lichtpunkte auf und verloschen wieder. Tobo sah mit gespannter Aufmerksamkeit zu, dann bediente er abermals die Sensortaste.
Anschließend blieb er fast eine Minute lang mit geschlossenen Augen still sitzen. Danach befestigte er die Rückenplatte wieder über dem Innenleben seines Betreuungsroboters, schaltete den Spionsucher ab und arbeitete noch zirka zehn Minuten am Testsimulator, bevor er dem Informationsspeicher seiner Abteilung anvertraute, daß er - da zur Zeit keine Terminarbeiten vorlagen - für vier Tage Urlaub machen würde. Anfragen würde seine Frau beantworten.
Nachdem er das Konstruktionsbüro verlassen hatte, buchte er über sein Armband-Kommunikationsgerät einen Platz auf dem nächsten Marstransporter und veranlaßte, daß der Stützpunkt der Terrani-schen Archäologischen Gesellschaft auf dem Mars eine Schildkröte und die übliche Ausgrabungsausrüstung für ihn bereithielt.
Das war schnell erledigt, denn Tobo Hron-Kmela hatte sich bereits seit seinem Studium innerhalb der Dunkelwolke Provcon-Faust die Archäologie als Hobby gewählt und in seiner Freizeit für die Archäologische Gesellschaft Provcon-Faust gearbeitet und einige vielbeachtete Beiträge geleistet.
Da die Terranische Archäologische Gesellschaft sich mit wenigen Ausnahmen aus dem Personal der ehemaligen AGPV
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