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0882 - Der Sonnen-Dämon

0882 - Der Sonnen-Dämon

Titel: 0882 - Der Sonnen-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wieder den Kopf.
    Es war vorbei, aber fassen konnte er es nicht! Laroche starrte brütend vor sich hin. Seine Wangen zuckten. Eigentlich hätte der Junge jetzt verschwinden können, er tat es nicht, und die Gedanken Laroches stiegen hoch aus dem dunklen Keller des Unterbewußtseins. Plötzlich fiel ihm wieder ein, was ihm Kinok da gesagt hatte.
    Getötet… einen Menschen getötet… Francis getötet…
    Laroche spürte die glühende Klinge in seiner Brust, denn vor ihm stand Claytons Mörder.
    Es war das Wissen und das Gefühl, alles falsch gemacht zu haben. Er hätte weglaufen sollen, schon damals. Sie hätten nicht in das Grab gehen sollen. Hinzu kamen die Männer mit den durchgeschnittenen Kehlen. Da traf einiges zusammen, und dieser letzte Mord war nur eine Folge des Ganzen.
    Und er lebte.
    Er war von Claytons Mörder gerettet worden!
    »Warum?« hörte er sich wie ein Fremder sprechen. »Warum hast du das getan?«
    Der Junge mit den goldenen Augen schwieg. Er hob die Schultern. Er schien kleiner geworden zu sein, gab sich auch verlegen und scharrte mit dem rechten Fuß über am Boden klebendes Laub.
    »Warum ich es getan habe…« murmelte er. »Ich konnte nicht anders. Ich mußte töten. Sie… sie… hatten mich unter Kontrolle.«
    »Wer denn?«
    »Die Diener des Dämons. Sorath ist der Götze. Er hat sich eine Macht aufbaut. Er hat Helfer und Diener. Es ist der Sonnenkult…«
    Laroche schüttelte den Kopf. »Sonnenkult?« wiederholte er leise. »Nie davon gehört.«
    »Es gibt ihn. Die Menschen dienen dem Sonnengötzen. Sie sind Sorath hörig.«
    »Und die wollten, daß wir sterben?« hauchte Guy.
    Der Junge nickte. »Ja, ich machte mit deinem Freund den Anfang. Ich wollte es nicht, aber die anderen wollten es.«
    Laroche atmete zischend ein. »Ja«, murmelte er dann und bewegte unruhig seine Hände. Er merkte, daß sein Leib noch immer schmerzte. »Ich… ich kann es verstehen. Wir haben das Grab geschändet. Ein Fluch vergißt nie. Ich hätte daran denken sollen. Irgendwo haben wir es auch getan. Je mehr Zeit allerdings verstrich, um so stärker gerieten die Dinge wieder in Vergessenheit.«
    Der Archäologe erwartete die Bestätigung für seine Vermutung, doch der Junge war nicht seiner Meinung. »Es ist ein Irrtum«, erklärte er, »du denkst falsch.«
    »Nein, ich…«
    »Es geht nicht darum, daß ihr das Grab geöffnet habt. Damit hat man rechnen müssen. Es war sogar gut so. Man will euch töten, weil ihr zu den wenigen Menschen mit dem dritten Auge zählt. Ihr gehört zu den echten Psychonauten. In euch ist ein Wissen konzentriert, das noch im Verborgenen liegt, aber es könnte sein, daß es irgendwann einmal zum Vorschein kommt, und dann wird es für Sorath und seinen Sonnenkult gefährlich. Solltet ihr an das große Wissen herankommen, muß er einen Rückzieher machen, und das will er auf keinen Fall. Er hat seine Diener um sich versammelt und bläst zum großen Finale. Er möchte alle echten Psychonauten ausrotten. Erst dann hat er Ruhe.«
    Echt und unecht. Bei Laroche überstürzten sich die Gedanken. Er kam nicht mehr zurecht. Er war einfach ein unwissender Mensch. In seinem Kopf war nichts mehr wie sonst. Natürlich war er ein Mensch, und mit dem dritten Auge hatte er sich auch abgefunden. Daß er jedoch auf einer Todesliste stand, war ihm neu. Mißtrauen glomm in seinem Blick, als er Kinok ins Gesicht schaute.
    Der Junge lächelte ihn an, doch Laroche traute diesem Lächeln nicht, was Kinok spürte. »Du fühlst dich nicht wohl in meiner Nähe. Ich mache dir Angst, wie?«
    »So ist es.«
    »Du brauchst keine Angst zu haben.«
    »Aber du hast meinen Freund umgebracht.«
    Kinok nickte betrübt. »Ich mußte es tun. Es gab keinen anderen Weg. Ich habe mich nicht wehren können, denn mich hat man zum Psychonauten-Jäger berufen. Sorath will durch mich diese Wissenden töten…«
    »Was du auch getan hast.«
    »Nur einmal.«
    »Und jetzt?« flüsterte Laroche. »Was willst du jetzt tun?« Er wartete auf eine Antwort. Er rechnete mit allem und war doch überrascht, daß Kinok so langsam sprach.
    »Ich habe mich geändert. Ich mochte es nicht mehr tun. Ich werde nicht weiter morden. Ich werde versuchen, dir und all den anderen Psychonauten zu helfen.«
    »Wie willst du das machen?«
    Kinok drehte den Kopf zur Seite und verengte die Augen. »Ich stehe auf deiner Seite, und ich möchte mithelfen, den Sonnenkult des Dämons Sorath zu vernichten.«
    Laroche hatte die Worte genau verstanden. Er schwieg,

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