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0882 - Reise in die Hölle

0882 - Reise in die Hölle

Titel: 0882 - Reise in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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mir leid, Sir. Aber ich werde keinen Rausschmiss riskieren, indem ich gegen eine Anweisung meines Bosses verstoße, nur weil wir uns schon lange kennen.«
    »Bei Gelegenheit werde ich mich an Ihre Worte erinnern«, sagte Zamorra und schwieg von diesem Moment an.
    Zamorras Schätzung zufolge belief sich die zurückgelegte Strecke auf knapp 250 Meilen. Dafür brauchten sie etwa zweieinhalb Stunden - der Bell UH-1 hätte zwar noch schneller sein können, aber da Moorcock die ganze Zeit über bemüht war, unterhalb des Radarbereichs der Luftraumüberwachung der jeweiligen Länder zu bleiben, war das zu riskant.
    »Könnte Peru sein«, überlegte Zamorra, als wieder verdunkelt wurde…
    »Willkommen in Peru«, grinste der Mann, der sie beim Aussteigen begrüßte. »Ist ein bisschen besser als in Europa, unser Wetterchen, wie?«
    »Also doch Peru«, sagte Zamorra und wandte sich Moorcock zu, der ebenfalls ausgestiegen war und das Gepäck auslud. »Ich schätze, dies ist die Gelegenheit, mich - und auch Sie an Ihre Worte zu erinnern.« Er holte kurz aus und versetzte dem Piloten einen geradezu verheerenden Schlag. Moorcock konnte nicht einmal stöhnen. Er wurde gegen die Wandung des Hubschraubers geschleudert und rutschte mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden.
    »Das ist für Ihre verdammte Geheimniskrämerei«, sagte Zamorra. -
    So war es damals gewesen.
    Zamorra war nicht sicher, wie er reagieren sollte. Er atmete tief durch, bevor er antwortete. Er sah Moorcock an. Dann sagte er: »Ich bedaure, was geschehen ist. Was ich gemacht habe, war nicht gut.«
    Moorcock antwortete nicht.
    Zamorra fuhr fort: »Ich möchte mich entschuldigen. Und ich werde Sie zu einem Kneipenbummel im teuersten Lokal von El Paso einladen. Einverstanden?«
    Nach einer Weile des Nachdenkens nickte der Pilot. »Einverstanden«, bestätigte er.
    Erleichtert atmete Zamorra auf. Er lächelte.
    »Ich danke Ihnen«, sagte er.
    Im nächsten Moment reagierte der Pilot in einer Form, mit der Zamorra überhaupt nicht gerechnet hatte.
    Er schlug zu, mit einer Wucht, die den Parapsychologen von den Beinen riss.
    Der Meister des Übersinnlichen stürzte zu Boden. Ein teuflischer Schmerz raste durch seinen Kopf und nahm ihm fast das Bewusstsein.
    »Danke, Mister Zamorra«, sagte Moorcock. »Ich glaube, jetzt sind wir quitt.«
    Zamorra nickte mühsam. »Scheint mir auch so«, keuchte er. Es dauerte eine Weile, bis er sich wieder von dem Schlag erholte.
    Der Pilot lächelte. Dann bestieg er ohne ein weiteres Wort den Bell UH und startete. Zamorra hatte Mühe, ebenfalls einzusteigen. Dann aber schaffte er es.
    Er hielt sich den Kopf. Moorcock machte Tempo.
    Er sah zu, dass sie so schnell wie möglich ihr Ziel erreichten.
    ***
    Tendyke erwartete die Ankömmlinge bereits. »Kommt mit«, sagte er nach der herzlichen Begrüßung. »Unten im Geheimlabor wartet man schon auf euch. Übrigens - den Ärger mit Moorcock solltest du in Zukunft vermeiden, Herr von und zu Professor.«
    »Woher weißt du das denn schon wieder?«
    Tendyke grinste. »Verrate ich dir nicht. Meine Informationsquellen sind und bleiben geheim.«
    Ein Lift, für dessen Zugang nur Tendyke und einige Führungspersönlichkeiten des unterirdischen Geheimlabors Zugang hatten, trug sie nach unten. Es gab auf dem Weg in die Tiefe keine Möglichkeit eines Zwischenstopps. Erst an der Basis konnten sie den Lift verlassen. Von innen war die Tür, wie oben, per Schalter zu öffnen. Von außen musste sie ebenfalls per Keycard entriegelt werden.
    Sie betraten einen mehrere Kilometer langen Gang, der von einem Laufband dominiert wurde. Es gab mehrere Geschwindigkeiten - am Rand lief es langsam, weiter zur Mitte schneller und in der Mitte sehr schnell. Ein Tempowechsel bedeutete sorgfältiges Ausbalancieren, um Stürze zu verhindern.
    Die Strecke war an den Wänden markiert - in Meilen; immerhin befanden sie sich in den USA -, sodass man jederzeit sehen konnte, wie weit man bereits gekommen war.
    Zamorra war bereits öfters hier unten gewesen; er wusste, wie lang der Gang war. Die Laboranlage befand sich weit genug draußen, dass ein Spider durch einen nach oben führenden Schacht starten konnte.
    Sie betraten die Anlage. Diplom-Ingenieur Sal Ronn kam ihnen entgegen. »Das hat aber lange gedauert«, sagte er vorwurfsvoll.
    »Es gibt Dinge, die brauchen ihre Zeit«, sagte Zamorra. »Ob Ihnen das gefällt oder nicht.«
    »Es gefällt mir gar nicht«, erwiderte Ronn. »Wir warten auf Sie, damit wir endlich starten

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