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0882 - Reise in die Hölle

0882 - Reise in die Hölle

Titel: 0882 - Reise in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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grinste. »Deshalb sind Sie hier.« Dann errötete sie wieder einmal. Es passte gut zu ihrer Haarfarbe, bemerkte Kobylanski. Vaneiden ging auf Abstand. Dann berührten ihre Hände eine Reihe von Schaltflächen. Sie gab die von Zamorra übersetzten Koordinaten ein.
    »Start!«
    Von einem Augenblick zum anderen wechselte die SR02 auf Überlichtgeschwindigkeit und in den Hyperraum.
    ***
    Carrie Ann Boulder, einst begehrtestes Model aller Zeiten, war innerhalb weniger Wochen von ganz oben nach ganz unten angelangt. In einem Alter, in dem andere Menschen erst am Anfang ihrer Karriereleiter standen, war für sie schon wieder alles vorbei.
    Sie arbeitete kurzfristig wieder als Showgirl, doch auch diese Arbeit verlor sie innerhalb weniger Tage durch ominöse Umstände.
    Auch als Aktmodel wollte kaum jemand etwas von ihr wissen. Selbst dann, wenn junge, begabte Zeichner eine nackte Frau zur Darstellung des menschlichen Körpers benötigten, um ihre grafischen Fähigkeiten zu vervollkommnen, wurde sie nicht gebucht.
    Nur als Nackttänzerin an der Stange, als Stripperin oder als Prostituierte im schäbigsten Lokal von ganz L. A. konnte sie noch ein Publikum begeistern.
    Und sie wusste, dass das noch längst nicht alles war.
    Der nächste Jahrestag , wie Vassago es so lässig ausgedrückt hatte, war just heute. Carrie hatte extra an diesem Abend getanzt, um nicht zuhause sein zu müssen. Sie hatte nicht geglaubt, dass der Dämon vor so vielen Menschen auftauchen würde.
    Er hatte sie eines besseren belehrt und seine unglaubliche Macht bewiesen.
    Schluss mit diesen deprimierenden Gedanken!, befahl sie sich selbst. Wie oft schon hatte sie in den vergangenen Jahren darauf gehofft, dass es sich nur um einen schlechten Traum handeln würde, aus dem sie bald erwachte.
    Obwohl sie wusste, dass Vassago sie überall finden würde, fürchtete sich Carrie, nachhause zu gehen. Dort war sie auf sich allein gestellt. In ihrem gegenwärtigen Gemütszustand kam sie nicht auf die Idee, dass es dem Dämon nichts ausmachen würde, sie selbst aus einer großen Menschenmenge zu entführen.
    Mittlerweile hatte sie sich wieder angezogen, denn heute Abend würde sie garantiert nicht mehr auftreten. Sie trug ein kurzes, schwarzes, schulterfreies Kleid. Um den Hals hatte sie ein breites schwarzes Band geschlungen, an dem ein Medaillon hing. Da ihre Pumps beim Tanz auf der Bühne zerbrochen waren, musste sie Turnschuhe anziehen, da sie sonst keine anderen Schuhe dabei hatte. Das passte alles nicht zusammen, aber ihr war es egal.
    Sie zündete sich eine Zigarette an, um ruhiger zu werden.
    In der Garderobe hatte sie stets eine Flasche hochprozentiges stehen, um ihre Angst zu betäuben. Die Show musste weitergehen, und nachdem auch die letzte Kollegin aus der Garderobe verschwunden war um die Gäste zu unterhalten und Carries Ausfall zu überbrücken, trank sie aus der Flasche.
    Der Alkohol vertrug sich nicht mit dem Beruhigungsmittel. Schon nach dem zweiten Schluck musste sich Carrie im Waschbecken übergeben. Dabei hatte sie auch notgedrungen ihre Zigarette gelöscht.
    »Es scheint in letzter Zeit immer mehr zu einem Hobby von dir zu werden, dass dir das Essen wieder durch den Kopf geht«, erklang eine bekannte und gefürchtete Stimme in ihrem Rücken. »Das ist wohl nicht gerade ein Kompliment für deinen Koch…«
    Es war weniger das was ausgesagt wurde, was sie mit Furcht erfüllte, sondern der Tonfall, in dem Vassago mit ihr redete.
    Er hat mich erwischt! , hämmerte es hinter ihrer Stirn. Dieses miese Stück Dreck gibt nicht eher Ruhe, bis ich seinen Befehl erfüllt habe.
    Sie trat vom Waschbecken zurück, drehte sich langsam um und blickte den Dämon an. Die Gesichtszüge, die sie anfangs noch anziehend gefunden hatte, ekelten sie mittlerweile nur noch an.
    Carrie versuchte verzweifelt, das Zittern ihrer Hände zu unterdrücken. Genauso gut hätte sie versuchen können, eine aus 30 Zentimeter Entfernung abgefeuerte Kugel mit bloßen Händen zu fangen.
    Vassago verzog die Lippen zu jenem arroganten Grinsen, das Carrie mittlerweile so abstieß, dass sie ihn dafür am liebsten erwürgt hätte.
    »Hallo Baby«, stieß er meckernd, gleichzeitig vorwurfsvoll hervor, »wir beide haben ein Date… Du hast das doch wohl nicht vergessen?«
    ***
    »Ich scheiße auf dein Datei«, stieß Carrie hervor. »Du hast hier nichts verloren!«
    »Sei nicht so hart zu mir«, bat Vassago spöttisch. »Heute ist doch unsere Nacht.«
    Statt einer Antwort griff Carrie wieder

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