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0882 - Reise in die Hölle

0882 - Reise in die Hölle

Titel: 0882 - Reise in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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lange warten, bis sich eine Schleuse in diesem etwas unförmigen Schatten öffnete und das erste Mal Konturen innerhalb dieses Flecks von dunklem Licht erkennbar wurden.
    Zamorra.
    Er hatte es gewusst.
    Vassago stieß ein Wutgeheul aus, das selbst das ständige Heulen und Klagen der brennenden Seelen übertönte.
    »Hallo, Vassago. Lange nicht gesehen, oder?«
    »Du hast etwas, das mir gehört!«
    »Zuerst legen wir mal die Modalitäten fest, unter denen ich mich bereit erklären könnte, mit dir zu reden«, meinte der Meister des Übersinnlichen nachlässig und strich mit den Fingerspitzen sanft über das Amulett, das auf seiner Brust hing.
    Vassago knirschte mit den Zähnen. »Diese kleine Schlampe hat sich mir verpflichtet. Sie gehört mir!«
    »Vassago, Vassago. Ich dachte, du wärst aus diesem Geschäft ausgestiegen? Ich sage dir gleich, wenn es dir ernst ist damit, dann rate ich dir, mich nicht anzulügen.«
    »Also gut, ich verstehe!« Vassago nahm sich zusammen. Es wäre in der Tat nicht sehr schlau gewesen, sich ausgerechnet mit Merlins Stern anzulegen. Und ein bisschen Kooperation würde ihm schon nicht die Amazonen Stygias auf den Hals hetzen.
    »Du bist hier zwar in meinem Territorium, Zamorra«, sagte er schließlich, »aber ich werde dich weder angreifen, noch dich belügen.«
    »Fein!«, freute sich der Professor für Parapsychologie. »Also, was hast du mit Miss Boulder zu schaffen?«
    »Ich kann nichts dafür, wenn man mich ruft. Noch bin ich ein schwarzmagisches Wesen, ich unterliege dem Zwang, gehorchen zu müssen, wenn man mich beschwört, und muss der Kreatur, die diese Beschwörung ausspricht, gehorchen, wenn sie mit mir einen Pakt schließen will! Und das weißt du sehr wohl, Zamorra!«
    »Du willst sie also nicht freigeben?«
    »Ich könnte nicht, selbst wenn ich wollte!«, schnaubte Vassago wütend. »Das könnten nur die Fürstin der Finsternis oder der Ministerpräsident der Hölle. Und seit wann muss ich dir so etwas überhaupt sagen?«
    Zamorra antwortete nicht sofort und sah den gehörnten Dämon vor ihm nachdenklich an. Vassago schien nicht zu lügen, er bestätigte nur, was der Meister des Übersinnlichen schon längst vermutet hatte. Es sah wirklich so aus, als hätten sie keine Chance, Carrie zu retten.
    Vassagos Gesichtsausdruck wurde jetzt tückisch.
    »Du willst sie retten, was Zamorra? Weißt du was? Versuch es. Versuch, die kleine Schlampe zu retten. Du wirst sehen, es wird nicht gehen. Sie ist durch den Pakt ewig an mich gebunden. Es gäbe nur eine Art und Weise, wie sie sich selbst befreien könnte - sie erfüllt ihren Teil des Vertrags. Aber wie gesagt, dazu kannst du sie nicht zwingen, das sehe ich ein. Ich kann also warten. Probiert es.«
    Vassago grinste böse, was seine hässliche Fratze noch abscheulicher aussehen ließ. Und verschwand in einer Wolke aus Schwefelgestank.
    ***
    Zamorra sah noch ein paar Sekunden auf die Stelle, an der Vassago verschwunden war.
    Er wusste wirklich nicht, ob es gelingen konnte, Carrie Ann Boulder hier aus den Schwefelklüften zu befreien. Jedenfalls würde er nichts unversucht lassen.
    Als er den Kommandostand wieder betrat, fand er Carrie zusammengekauert in ihrem Sessel vor.
    Nicole sah ihm halb zweifelnd, halb erwartungsvoll entgegen.
    »Und?«
    »Vassago war draußen. Er wollte, dass wir Carrie freigeben.«
    Als sie ihren Namen hörte, hob Carrie verzweifelt das Gesicht. Zamorra befiel augenblicklich wieder heftiges Mitgefühl. Er fühlte sich elend, doch das verdrängte er. Vielleicht gab es ja doch noch Hoffnung.
    »Vassago war draußen? Und, werden Sie mich ihm jetzt wieder übergeben? Worauf warten Sie denn eigentlich noch?«
    »Wir werden Sie nicht einfach so an Vassago übergeben, keine Sorge. Sie bleiben fürs Erste hier. - Wie sieht's bei euch aus? Aartje? Valentin?«
    Froh, dass sie über etwas anderes sprechen konnten als darüber, Carrie Ann Boulder in der Hölle zurücklassen zu müssen, antwortete die Niederländerin: »Wir brauchen nicht mehr lang. Die Leitungen sind größtenteils geflickt.«
    »Nicht schön, aber haltbar«, erscholl Valentins Stimme aus den Tiefen der geöffneten Konsole.
    »Na«, meinte Zamorra spöttisch. »Da wird sich Rob aber freuen, wenn wir mit einem demolierten und nur notdürftig geflickten Spider wieder nach Hause kommen. Und ich wage mir erst recht nicht auszumalen, was Artimus sagen wird.«
    »Och«, meinte Valentin gleichmütig, »wenn die beiden hören, dass du erfolgreich einen

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