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0884 - Sklaven der Hölle

0884 - Sklaven der Hölle

Titel: 0884 - Sklaven der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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bedeutete…
    Der breite Mund des Ductors wölbte sich nach außen, bildete einen Trichter, der das harte Gesicht mit der Hakennase nun vollkommen verunstaltete. Dann brach der Horror los!
    Aus dem Trichter schoss ein gebündelter Strahl weißen Feuers, der präzise gezielt direkt in Yoricks Kopf einschlug. Direkt hinter dem Clansherrn waren in diesem Augenblick drei seiner Vampire angestürmt, um ihren Oberen zu unterstützen - der Strahl traf auch sie, ließ sie augenblicklich in seiner unglaublichen Hitze zu Asche zerfallen.
    Zoltan Yorick stand noch immer direkt vor dem Ductor - eine Szene, die selbst den Parapsychologen erschütterte. Erst langsam, wie in einer Zeitlupeneinstellung, knickten die Beine des Vampirs unter seinem Körper weg.
    Dem Körper, auf dessen Schultern kein Kopf mehr existierte!
    Die lähmende Stille auf dem Sklavenmarkt war augenblicklich vorbei. Schreie wurden laut. Die Menge wurde von Panik erfasst, stürmte sinn- und planlos in alle Richtungen davon. Nur die Vampire Yoricks standen - nun ihrer Führung beraubt - um den Ductor herum. Einige von ihnen flohen, die anderen versuchten, sich schützend vor die Sklaven zu stellen, denn die waren der einzig wertvolle Besitz des Clans. Lange Momente vergingen, dann entschied sich der Ductor. Er hatte, was er wollte. Zumindest für den Augenblick. Der Gedanke, bei seinem nun folgenden Abzug diese Vampirbande im Nacken zu haben, gefiel ihm überhaupt nicht.
    Also wollte er ihnen dazu erst gar nicht die Möglichkeit geben. Der Strahl aus seinem Trichtermaul war gnadenlos - in nur wenigen Sekunden fackelte er den größten Teil des Marktes ganz einfach ab.
    Niemand konnte diese Feuersbrunst überleben… wirklich nichts und niemand.
    ***
    Professor Zamorra lief um sein Leben!
    Als ihm klar wurde, was der Ductor vorhatte, da wusste er, dass nun jede Sekunde zählte. Der Schutzschirm, den Merlins Stern um seinen Träger aufgebaut hatte, wurde immer wieder von den Flammen beleckt - so sehr Zamorra auch bemüht war, sich davon zu entfernen. Der Schutz hielt die Flammen von Zamorra fern, doch die unglaublich intensive Hitze konnte er nicht vollständig abdämmen. Zamorra war in Schweiß gebadet! Die Temperaturen würden ihn über kurz oder lang umbringen, keine Frage.
    Mit Entsetzen dachte er an die Opfer, denen der Ductor nicht den Hauch einer Chance gelassen hatte. Die Vampire, viele andere Marktbesucher - Zamorras Mitleid mit den Schwarzmagischen hielt sich da doch in engen Grenzen, doch die Sklaven von der Erde…
    Etwas Besseres als den Tod finden wir überall … Zamorra fiel diese Zeile aus einem alten Märchen ein. Wenn er daran dachte, in welche Hände die Sklaven nach ihrem Verkauf vielleicht gekommen wären, war er sich nicht so sicher, ob diese alte Weisheit immer so stimmte. Für den einen oder anderen war dieser schnelle Tod vielleicht die bessere Lösung gewesen.
    Doch das änderte nichts an dem, was der Ductor getan hatte. Zamorra spürte, wie Wut und auch Hass gegen dieses Wesen in ihm keimte. Beides waren keine guten Ratgeber, keine guten Begleiter, doch man konnte sie nur schwer ignorieren.
    Das Flammengrab, dem der Parapsychologe mit jedem Schritt weiter entfloh, tauchte die Schwefelklüfte in eine Helligkeit, die alles nur noch unwirklicher erscheinen ließ. Rote Feuerzungen tanzten hoch durch die Luft… direkt vor dem Kokon, der um die weiße Stadt herum lag. Lange waren Zamorra und seine Gefährten sich nicht schlüssig gewesen, wie sie mit dem Phänomen der Städte umzugehen hatten. Waren sie ausschließlich als feindliches Gebiet zu betrachten? Hier, in der Hölle, hatte die Existenz von Armakath in der Schwarzen Familie für einige Verunsicherung gesorgt - und das war Zamorra nicht ungelegen gekommen. Van Zant war zu einem Krieger der Stadt geworden, Sabeth, die frühere Königin der Asanbosam-Vampire, hatte sich schlussendlich zur Wächterin gemausert. Also wie waren die Städte einzustufen?
    Mittlerweile gab es für den Professor keine Zweifel mehr. Die ominösen Herrscher der Städte waren eine gewaltige Bedrohung, ihr rätselhafter Plan eine Gefahr für das gesamte Leben im All. Hätte es auch noch einen kleinen Zweifel gegeben, so wäre der ausgeräumt worden, wenn Zamorra die Kreaturen der Städte betrachtete - die Praetoren waren eiskalte Killer… ihr Anführer, der Ductor, schlimmer als jeder Teufel es hätte sein können.
    Zamorra spürte, wie die Hitze seine Kraft fraß. Wenn er sich dieser Schwäche jetzt ergeben

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